Unser Kalenderbild aus dem Monat August zeigt einen Artikel aus der „Deutschen Kriegszeitung“ aus dem Jahr 1914. Zu finden ist diese Quelle bei uns unter der Signatur SP11b und wurde uns bereits 2007 aus dem Privatbesitz von Herrn Guido Lachau übergeben. Im Text wird betont, dass das Deutsche Reich die „gelbe Gefahr“ unterschätzt habe. Dies bezieht sich vermutlich auf die Tatsache, dass Japan als ehemaliger Verbündeter und Freund Deutschlands nun ein Ultimatum stellte. Der Artikel kritisiert die Unverfrorenheit Japans, ein Land, das von Deutschland unterstützt wurde, als es in den Weltkrieg verwickelt war. Eine interessante These des Artikels ist, dass Japan von Großbritannien „vorgeschickt“ wurde.
Hier wird angedeutet, dass das Vereinigte Königreich Japan für seine eigenen geopolitischen Ziele benutzt haben könnte. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Deutschland und Großbritannien zu dieser Zeit Rivalen waren und sich in einem Wettlauf um Kolonien und Einfluss in der Welt befanden. Die Behauptung, Japan sei von Großbritannien beeinflusst oder unterstützt worden, könnte daher als Kritik am britischen Einfluss in der internationalen Politik gemeint sein. Die Fotografie des Kronprinzen Rupprecht von Bayern in der Mitte des Artikels könnte als Symbol für die Standhaftigkeit und den Mut des deutschen Volkes auch angesichts solcher Herausforderungen durch vermeintliche Verbündete dienen. Die Verwendung von Bildern prominenter Persönlichkeiten und Adeliger war in dieser Zeit üblich, um den Patriotismus und die Einheit des Landes zu stärken. In den ersten Monaten des Ersten Weltkrieges herrschte in Deutschland Kriegseuphorie. Die Bevölkerung und die Medien waren von nationalistischem Stolz erfüllt und versuchten, die Kriegsanstrengungen zu unterstützen und die Moral aufrechtzuerhalten. Der Artikel in der „Deutschen Kriegszeitung“ spiegelt diese Stimmung wider und versucht, die Sorgen und Ängste der Menschen zu beruhigen, indem er das Vertrauen in die eigene Stärke und die Überlegenheit des Deutschen Reiches betont.
Die Schikanen Japans gegenüber Deutschland sind ein weiterer Aspekt, der verdeutlicht, wie komplex und vielschichtig die geopolitischen Beziehungen zu Beginn des 20. Die Welt befand sich in einem gewaltigen Konflikt, der sich rasch ausbreitete und Nationen auf der ganzen Welt in Mitleidenschaft zog. Der Zeitungsartikel von 1914 bietet einen faszinierenden Einblick in die politische und mediale Landschaft der damaligen Zeit. Er zeigt, wie die „gelbe Gefahr“ und die Rolle Großbritanniens die öffentliche Wahrnehmung und das Narrativ beeinflusst haben könnten. Der Artikel ist ein wichtiges historisches Dokument, das uns daran erinnert, wie geopolitische Kräfte und Propaganda die öffentliche Meinung in Kriegszeiten beeinflussen können.