Die Entwicklung der Deutschen Luftfahrtforschung: Ein Rückblick auf die DVL und ihre Verbindungen zur RWTH Aachen

Das Kalenderbild des Monats Juni bietet uns ein beinah 90 Jahre altes Informationsblatt, das sich als Einladung der DVL entpuppt und an ihre Mitglieder adressiert ist.Die 

Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte der deutschen Luftfahrtforschung. Gegründet im Jahr 1912, entwickelte sich die DVL zu einer bedeutenden Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Besonders prägend war das Jahr 1935, als ein neues Gebäude feierlich eingeweiht wurde. Dieser Anlass bot den Rahmen für einen festlichen „Kameradschaftsabend“, zu dem die Mitglieder der DVL auf besondere Weise eingeladen wurden. Der „Kameradschaftsabend“ im Jahre 1935 war nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis, sondern auch ein Symbol für den Aufschwung und die Bedeutung der Luftfahrtforschung in Deutschland. Die Einladung zu diesem Abend war kreativ gestaltet und enthielt amüsante Reime, die die Teilnehmer auf die Veranstaltung einstimmen sollten: „Heut ist der Kameradschaftsabend, heut ist, von Muttern Urlaub habend.“ Das Programm des Abends umfasste eine Vielzahl von Angeboten, darunter Filmvorführungen auf einer Leinwand und Vorträge, die den wissenschaftlichen Austausch förderten und die Gemeinschaft stärkten. Speisen und Getränke rundeten das festliche Ereignis ab und schufen eine angenehme Atmosphäre für die Teilnehmer. Die DVL hatte über die Jahre hinweg enge Verbindungen zur Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.

Signatur N14-04

Ein prominentes Beispiel ist Prof. Dr. F. Seewald, der an der RWTH promovierte und später bei der DVL in Berlin tätig war. Schließlich kehrte er nach Aachen zurück, um das Amt des Direktors am Aerodynamischen Institut zu übernehmen. Diese Wechselbeziehung zwischen der DVL und der RWTH verdeutlicht die Bedeutung der akademischen und praktischen Zusammenarbeit für die Fortschritte in der Luftfahrtforschung.Während des Dritten Reichs erlebte die Luftfahrtforschung in Deutschland einen gewaltigen Aufschwung, insbesondere unter der Ägide von Hermann Göring als Reichsminister für Luftfahrt. Die Gründung weiterer Forschungsanstalten, wie der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) im Jahr 1936, die später in Luftfahrtforschungsanstalt

 Hermann Göring (LFA) umbenannt wurde, markierte diese Entwicklung. Diese Einrichtungen profitierten von den durch die heimliche Aufhebung der Luftfahrtbeschränkungen des Versailler Vertrages geschaffenen rechtlichen Freiheiten. Die Forschungsanstalten konnten ungehindert arbeiten und neue Technologien entwickeln, die sowohl zivile als auch militärische Anwendungen fanden. Die Geschichte der DVL ist eng mit der Entwicklung der deutschen Luftfahrtforschung verbunden. Von ihrer Gründung im Jahr 1912 bis zur Feier des neuen Gebäudes im Jahr 1935 und darüber hinaus spielte die DVL eine zentrale Rolle bei der Förderung der Luftfahrttechnologie. Die Verbindungen zur RWTH Aachen und die Entwicklungen während des Dritten Reichs zeigen, wie politischer Einfluss und akademische Zusammenarbeit die Fortschritte in der Luftfahrtforschung vorangetrieben haben. Diese historische Perspektive verdeutlicht die Komplexität und die Bedeutung der Luftfahrtforschung für die technologische Entwicklung in Deutschland.

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