Die Vertriebenen

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Ludwig Hopf
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Theodor von Kármán
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Paul Ernst Levy
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Karl Walter Mautner
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Alfred Meusel
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Leopold Karl Pick
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Rudolf Ruer
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Hermann Salmang
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Ludwig Strauss
 
Karl Walter Mautner (1881 - 1949)
 

Karl Walter Mautner wurde am 02.05.1881 in Enns als Sohn eines Beamten geboren. Von 1898 bis 1906 studierte Mautner als Lehramstkandidat in Wien, zeitgleich beschäftigte er sich an der TH in Wien mit dem Bauingenieurswesen. Mit der zweiten Staatsprüfung schloss er sein Studium ab und promovierte im Fach Brückenbau. Im Anschluss an seine Habilitation 1912 im Fach Eisenbetonbau war er an der TH Aachen als Privatdozent beschäftigt, ab 1926 als Honorarprofessor für Eisenbetonbauten im Berg- und Hüttenbau.

 
Parallel zu seiner Lehrtätigkeit an der TH Aachen arbeitete Mautner bei der angesehenen Firma Wayss & Freytag A.G. in der Niederlassung in Frankfurt, deren Direktor er 1925 wurde. Aus dem Vorstand der Firma wurde er 1933 aufgrund des politischen Machtwechsels entlassen. Nachdem im April 1933 das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" in Kraft getreten war, informierte Mautner den Rektor der Aachener Hochschule darüber, dass er laut diesem Gesetz nicht-arischer Abstammung sei und bat um Beurlaubung.
 
Der Rektor schlug ihm vor, sich gegen die Verordnung und ihre Auswirkungen zu wehren, was zunächst auch Erfolg hatte. Mautner wurde anfangs wegen der sogenannten Frontdientsklausel verschont, da er Pionier im Ersten Weltkrieg gewesen war und sowohl das Goldene Verdienstkreuz als auch das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten hatte. Als 1935 die erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November verabschiedet wurde, traf auch Mautner die endgültige Entlassung. 1939 emigrierte er nach London, wo er am 12.02.1949 starb.
 
Zu seinen größten, jedoch weitgehend unbekannten Verdiensten zählen seine Entwicklungen im Bereich des Bergbaus, wo er die Vorteile des Verbunds von gusseisernen Ringen mit Beton und Eisenbeton für die Stabilität der Schachtausbauten herausstellte.
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