Die Vertriebenen

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Ludwig Hopf
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Theodor von Kármán
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Paul Ernst Levy
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Karl Walter Mautner
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Alfred Meusel
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Leopold Karl Pick
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Rudolf Ruer
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Hermann Salmang
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Ludwig Strauss
 
Hermann Salmang (1890 - 1961)
 

Hermann Salmang wurde am 18.03.1890 in Aachen geboren. Er studierte Chemische Technik und Hüttenkunde von 1909 bis 1913 an der TH Aachen. Anschließend arbeitete er als Assistent und promovierte im August 1914. Von 1915 bis 1917 war er als Chemiker in einer Wasserstoffgasfabrik in Düsseldorf beschäftigt und meldete sich freiwillig an die "Westfront". Er wurde mit dem Eisernen Kreuz erster und zweiter Klasse ausgezeichnet.

1926 habilitiert er sich über technische Silikatchemie. Im gleichen Jahr erhielt er eine Dozentur für "Eisenhütten- und Materialkunde mit Lehrauftrag für Feuerungskunde und feuerfeste Baustoffe". Durch Unterstützung von Paul Röntgen und Hubert Hoff wurde auf private Initiative ein an die TH Aachen angegliedertes Institut für Gesteinshüttenkunde 1928 eröffnet, dessen Leitung Salmang übernahm. 1930 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, 1932 zum wissenschaftlichen Mitglied des Kaiser- Wilhelm-Instituts für Silikatforschung und des Senats der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft in Berlin gewählt.

Hermann Salmang
 
Hermann Salmang
1933 wurde Salmang der Lehrauftrag entzogen, die Kündigung wegen der "Frontkämpferklausel" - einer Ausnahmeregelung des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" - aber bis auf Widerruf ausgesetzt. 1935 beantragte er selbst seine Entlassung aus dem Staatsdienst und emigrierte in die Niederlande. Dort übernahm er in der Maastrichter Porzellanfabrik das Entwicklungslabor und entging dem Zugriff der Gestapo nur durch Hilfe einiger Freunde. 1950 nahm er die niederländische Staatsbürgerschaft an, kehrt aber 1953 an die RWTH Aachen zurück. Am 27.09.1962 starb er bei einem Autounfall im Breisgau.
 
Seine Bücher, insgesamt über 70 Veröffentlichungen über die physikalischen und chemischen Grundlagen der Keramik gehören noch heute zum engsten Lehrbuchangebot des Fachgebiets. 1954 wurde er Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft, erhielt 1955 die Seger-Plakette der Deutschen Keramischen Gesellschaft und 1960 die Otto-Schott- Gedenkmünze der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft.
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