Aus dem Studentenleben
   
Frauen
   
Korporationen und Selbstverwaltung
   
Wohnen
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Vom Turn- zum Speisesaal
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Mensa-Menü à la 45
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Kriegsende: Hochschule und Hochbunker
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Bau-Boom, "Hilton" und "Türme"
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Mietstreik
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Nur ein Kind
   
Vergnügen
   
Vom Turn- zum Speisesaal  
Um die soziale Not nach dem Ersten Weltkrieg etwas zu lindern, baute die Hochschule die Hälfte der Talbot-Sporthalle um und richtete dort eine erste "Mensa academica" zur Speisung der Studierenden ein. Aus einer Initiative von Hochschullehrern und Studenten entstand bald darauf der "Verein Studentenwohl Aachen e. V.", der es sich zur Aufgabe machte, den Einkauf von Nahrungsmitteln für diese Mensa besser zu organisieren, und der somit zum Vorläufer des späteren Studentenwerks wurde.
   
Mensa-Menü à la 1945
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Am Ende des Zweiten Weltkrieg erwies sich neben der allgemeinen katastrophalen Versorgungslage auch die Ernährungssituation der Studierenden als äußerst prekär. Diese Misere weckte die Hilfsbereitschaft der Kommilitonen im Ausland, die nun Lebensmittelspenden zur Unterstützung nach Deutschland sandten. Heute noch finden sich in den damals geführten Korrespondenzen zahlreiche Hinweise auf die Hilfsgüter, die von der "Irischen Speckspende" über die "Schweizer Hülsenfruchtspende" bis zur "Schwedischen Rote-Kreuz-Spende" beziehungsweise "Herings-Spende" reichten.
Kriegsende: Hochschule und Hochbunker
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Für viele Studenten stellte sich die Frage nach einer geeigneten Behausung, nachdem viel Wohnraum den Bomben zum Opfer gefallen war. Das "Haus der Studentenschaft", das Mitte der zwanziger Jahre gebaut worden war, glich nur noch einem Trümmerhaufen; Wohnheime, wie sie heute bekannt sind, gab es damals noch nicht. Also diente in dieser Notsituation ein Hochbunker der Stadt Aachen einigen Studierenden als willkommene Unterkunft. Die Studenten wurden in dieser Zeit außerdem zum Baueinsatz verpflichtet, um neue Unterkünfte zu schaffen. Aufgrund ihres Engagements konnte das "Haus der Studentenschaft" in der Turmstraße wieder aufgebaut werden.
Bau-Boom, "Hilton" und "Türme"
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Mit Beginn der 1950er Jahre setzte eine rege Bautätigkeit ein. So war auf dem Gebiet des Königshügels ein Studentendorf geplant worden, das in den Jahren von 1950 bis 1955 als erster Wohnheimbau nach dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellt wurde. Diesem Bau folgte ein weiterer im Jahr 1961, der unter dem Spitznamen "Hilton" bekannt wurde, wenige Jahre später wurde auch das nächste Heim, am Fuße des Lousberg gelegen, fertiggestellt: Die "Silos", oder wie sie heute heißen - die "Türme." Bei den Planungen der Studentenwohnheime wurde auch das Bedürfnis der Studierenden nach geselligem Beisammensein berücksichtigt und eigene Wohnheimskneipen eingerichtet, wie etwa die "Motor-Bar", der "Western-Saloon" oder das Etablissement "Im Eimer."
Mietstreik
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Auch die siebziger Jahre waren gekennzeichnet durch neue Wohnungsbauten für Studierende. Die Neubauten wurden durch private Träger (FAHO, Gesellschaft von Freunden der Aachener Hochschule) oder durch die kirchlichen Hochschulgemeinden finanziert. Als das unter anderem mit der Verwaltung der Mensen und Wohnheime betraute Studentenwerk 1974 von einem privatrechtlichen Verein in eineAnstalt öffentlichen Rechtes umgewandelt werden sollte, führte dies bei den Studierenden zu Empörung, denn sie waren nun nicht mehr stimmberechtigte Mitglieder eines Vereins, sondern lediglich Nutzer einer öffentlichen Einrichtung. Prompt lösten 1969 Diskussionen um eine Mieterhöhung einen Mietstreik aus.
Nur ein Kind
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Gleichfalls Missstimmung erregte der geplante Bau von Ehepaarwohnungen für verheiratete Studierende. Nicht die Tatsache, dass derartige Wohnungen gebaut werden sollten, löste die Verstimmung aus, sondern eher der geplante Grundriss der Wohnungen: "Dem Schematismus der Aufteilung der einzelnen Wohnung, ein Schematismus, der nur einen Wohntyp, und damit nur eine Form des Zusammenlebens, die Ehe mit e i n e m Kind, kennt, entspricht die Gedankenlosigkeit der sturen Addition dieser Zellen." - empörten sich Studierende in einer eigens formulierten Note im Dezember 1969 über die Planungen der Wohnungen am Lousberg.
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