Kalenderbild Juli: YouTube-Channel des Hochschularchivs

An diesem Freitag präsentieren wir unser Kalenderbild des Monats Juli, einen Screenshot von unserem YouTube-Channel. Zu sehen ist ein Ausschnitt aus dem Video zu unserer im vergangenen Jahr stattgefundenen Ausstellung zur Architektur an der RWTH-Aachen.

Screenshot_Kalender_3_klein Am 3. Februar 2012 feierte der YouTube-Channel des Hochschularchivs seine Premiere mit einem Video zur Bestandserhaltung, präsentiert von unserer ehemaligen Mitarbeiterin Erika Haase. Nach drei weiteren Aufnahmen von unserer Führung zum Tag der Archive 2012 folgte eine Sendepause von circa einem Jahr. Im vergangenen Jahr kehrte mit dem oben angesprochenen Ausstellungsvideo wieder neues Leben in unseren Channel ein.

Unsere Videos sollen einen Einblick in unseren Arbeitsalltag geben. Dazu gehören Aufgabenbereiche wie beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit, Bestandserhaltung oder – wie in unserem aktuellen Video – Impressionen aus der zehnjährigen Dienstzeit unseres Archivars Dr. Klaus Graf.

Zu unserem aktuellen Video wie zum Channel geht es hier lang.

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Neue Vorlesungsverzeichnisse

Ab heute gibts das Vorlesungsverzeichnis der RWTH (damals noch als Polytechnische Schule bekannt) von 1876-1877, sowie von 1879-1880 bei unseren digitalen Angeboten.

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Beitrag des Hochschularchivs im Jahrbuch des Historischen Instituts der RWTH

Auch dieses Jahr sind wir wieder mit einem Artikel im Jahrbuch des Historischen Instituts vertreten:

Karl der Große im Hochschularchiv? Von Maria Horn und Lars Voßen

Im Karlsjahr 2014 wird vermutlich kaum jemand auf die Idee kommen, seine Forschungen über Karl den Großen im Hochschularchiv zu tätigen. Damit mag er auch nicht falsch liegen, da die ältesten Archivalien in unseren Beständen aus den 1860er Jahren stammen und somit logischerweise kein zeitgenössisches Dokument über Karl den Großen dabei ist.

Erstaunlicherweise finden sich in unserem Archiv aber sowohl Dokumente zum Karlspreis als auch ansehnliches Bildmaterial zu den Preisträgern, den Urkunden und Medaillen. Weniger erstaunlich mag dies klingen, wenn man die engen Verbindungen des Karlspreises mit der RWTH kennt: Der Karlspreis wurde 1950 erstmals vergeben und steht unter dem Leitmotto, Menschen auszuzeichnen, die sich um die Idee Europas verdient gemacht haben. Die persönliche Vorliebe Karls des Großen Aachen gegenüber und die ihm zugeschriebene Rolle als erster Einiger Europas legten die Idee des Standortes und Themas nahe. Unter den 12 Gründungsmitgliedern von 1949 befand sich neben zwei Hochschulprofessoren auch Professor Dr. Wilhelm Müller, damaliger Rektor der Technischen Hochschule. Seither besetzt der Rektor der RWTH als eines der drei „geborenen Mitglieder“ einen Sitz im Direktorium der Gesellschaft und darf somit an der Auswahl des Karlspreisträgers teilnehmen.[1]

Aus dem Jahr der ersten Preisverleihung 1950 sind verschiedene Dokumente in unserem Archiv überliefert: ein Bild, das den Preisträger Richard Graf Coudenhove-Kalergi (Sign.: 8.4.1k) während der Veranstaltung zeigt, verschiedene Unterlagen im Vorlauf der Verleihung wie Einladungen, Organisatorisches und Zeitungsausschnitte (12155a) oder die Rede des Rektors bei der abendlichen Festveranstaltung (12139). Darin erklärt der Rektor die Wichtigkeit eines solchen Preises auch für eine wissenschaftliche Einrichtung wie der technischen Hochschule, deren Forschung auch vom Zusammenwachsen verschiedener Nationen abhängig sei.8.4.1_k

Vor allem in der Akte 12155a/b befinden sich ausschließlich Dokumente bezüglich des Karlspreises. Die Akte bietet allerdings keine kontinuierliche Überlieferung, nur vereinzelte Jahrgänge haben den Weg in unser Archiv gefunden. Lebensläufe der Preisträger, Zeitungsartikel zu dem Ereignis, Reden sind ebenso enthalten wie profane Organisationsangelegenheiten wie z.B. die Frage, wie viele der Senatsmitglieder kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie anreisen – eigener Wagen, Mietwagen oder „Taxe“.

Auch die Dokumente in S4001 widmen sich so elementaren Angelegenheiten wie der Anweisung an Senatsmitglieder, für die Feierlichkeiten rechtzeitig ihre Talare bringen zu lassen. Ein Briefwechsel mit dem italienischen Botschafter von 1964 in demselben Archivale zeigt die internationale Bedeutung des Karlspreises.

Standortbedingt war und ist Karl der Große auch für Forschung und Lehre an der RWTH kein unbeschriebenes Blatt.

Zwei bedeutende Karlsforscher an der RWTH – besser gesagt deren Unterlagen  – haben bereits ihren Weg in unsere Bestände gefunden: Wolfgang Braunfels (1911-1987) und Max Kerner. Braunfels war insgesamt 12 Jahre an der RWTH tätig. Am 1. November 1953 wurde er zum Ordentlichen Professor für Kunstgeschichte berufen; ab dem Wintersemester 1959/60 war er bis zum Sommersemester 1961 zudem Dekan der Fakultät für Bauwesen. Seine Berufung  auf das Ordinariat für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München beendete am 30. September 1965 seine Lehrtätigkeit an der RWTH. In der Schlussphase seines Wirkens war Braunfels maßgeblich an der Ausstellung Karl der Große – Werk und Wirkung beteiligt, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen konzipiert und vom 26. Juli bis zum 19. September 1965 im Rathaus von Aachen gezeigt wurde. Braunfels‘ Beitrag zu der Ausstellung zeigt sich unter anderem in seinen Aufsätzen „Die Pfalzkapelle Karls des Großen in Aachen“, „Der Aachener Hof und seine Kultur“ und „Karl der Große im Bildnis und Zeugnis der Zeitgenossen“, die alle im Jahr 1965 veröffentlicht wurden.[2] In unseren Beständen befinden sich zwei Reden von Braunfels aus den Jahren 1964 und 1965, in denen er die Konzeption der Ausstellung und eine kurze Biographie Karls des Großen vorstellt (AMA 64, S. 57-61/12164).

Zu Braunfels bekamen wir bereits im September des letzten Jahres eine wissenschaftliche Anfrage aus New York. Da wir seine Personalakte (1680) in unseren Beständen besitzen, konnten wir die Fragen zu seiner Zeit „vor der RWTH“, seinem Aufenthalt in Italien, erfolgreich beantworten. Die Personalakte enthält nämlich eine von Braunfels verfasste Aktennotiz (28.4. 1960): „Unmittelbar nach meiner Promotion, am 7.2. 1937, bis zu meiner Einberufung zum Wehrdienst am 16.6.1940, war ich in Florenz am dortigen Deutschen Kunsthistorischen Institut tätig.“ (1680) Dies deckt sich mit den Informationen aus seinem Personalbogen, in dem unter der Kategorie „Militärdienstzeit“ folgendes steht: „Eingezogen am 16. Juni 1940. Seit 1942 Leutnant in einer Funkkompanie. Soldat bis 8.5. 1945.“ (Ebd.)

Max Kerner sollte vielen Studenten am Historischen Institut durch Seminare und Vorlesungen ein Begriff sein. Ein Blick in den Instituts-OPAC, der beim Suchbegriff „Max Kerner“ unter anderem „Karl der Große und sein Schrein in Aachen“ und „Der verschleierte Karl“ als Ergebnisse ausspuckt, deutet bereits auf einen Forschungsschwerpunkt des Historikers hin.[3] Kerners Laufbahn an der RWTH begann bereits 1966 mit seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an unserem Historischen Institut, dem er bis zum heutigen Tag in verschiedenen Positionen „treu“ geblieben ist. Speziell zu seinen Anfängen besitzen wir mehrere Unterlagen: Sowohl sein abgeschlossenes Promotionsverfahren (9025) und die Promotionsurkunde vom 5. April 1971 (9028) als auch sein Habilitationsverfahren zwischen 1974 und 1978 (N 0112) wurden von uns bereits verzeichnet. Zwei Berichte in den Jahrbüchern der RWTH mit dem Titel „Der hochmittelalterliche Humanismus als kulturgeschichtliches Problem“ (AMA 73/74, S. 100-106) und „Zum Problem der mittelalterlichen Fälschung“ (AMA 75, S. 93-102) und einzelne Reden von Kerner zwischen 1986 bis 1989 (12145/12146/12148) runden unseren bisher verzeichneten Bestand zu ihm ab. Wir hoffen natürlich darauf, eines Tages weitere Unterlagen von Max Kerner zu erhalten, die uns die Möglichkeit geben, sein Schaffen an der RWTH für die Nachwelt noch weitreichender aufbereiten zu können.

Bereits jetzt können wir die Frage „Karl der Große im Hochschularchiv“ durchaus positiv beantworten –  1200 Jahre nach seinem Tod führen die Spuren des großen fränkischen Königs auch in unser Archiv. Wir sind gespannt, was bis zum nächsten Karlsjahr noch dazukommt.

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Signatur: 3.2.1_ae

[1] Die Webseite www.karlspreis.de bietet viele Informationen, sowohl zum Preis als auch zu einzelnen Preisträgern.

[2] Biographische Angaben zu Braunfels bietet die GND via BEACON-Findbuch: http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118514717. Auf unserer Homepage bieten wir unter Digitale Angebote auf der Seite GND-Nummern der Professoren/innen und Dozent/innen der RWTH 1870-1995 weitere GND-Nachweise zu den hier Lehrenden an.

[3] In unserer Präsenzbibliothek befindet sich außerdem der von Kerner mitherausgegebene Sammelband „Karl der Große und sein Nachwirken. 1200 Jahre Kultur und Wissenschaft in Europa“ (Sign. Aa Kar)

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Ehrenbuch für die im Großen Krieg (1914-1918) gefallenen Bundesbrüder der Aachener Burschenschaft Teutonia

Frank Grobe

Heute bekamen wir ein neues Belegexemplar für unsere Präsenzbibliothek persönlich überreicht: „Ehrenbuch für die im Großen Krieg (1914-1918) gefallenen Bundesbrüder der Aachener Burschenschaft Teutonia“. Dr. Frank Grobe übergab es dem Archivar Dr. Klaus Graf als Dank für unsere Hilfe bei seinen Recherchen.

Im Vorwort seines Buches bedankt er sich bei uns und erläutert, wie wir ihn bei seiner Arbeit unterstützen konnten:

„Zuerst hat sich der Autor an das Hochschularchiv der RWTH Aachen gewandt. Das Historiker-Team um Dr. Klaus Graf – dem der Verfasser zu Dank verpflichtet ist – stand dabei immer hilfsbereit zur Seite. Über die dort vorliegenden Matrikellisten wurden Namen, Geburtsdaten und -orte sowie Matrikelnummern und Studienfächer [der Bundesbrüder der Aachener Burschenschaft Teutonia] abgeglichen. […] Mittels der Archivalien des Hochschularchivs konnten erste Abweichungen von den in der  [von Grobe 1999 erstellten] Chronik enthaltenen Daten ermittelt werden.“

Einer dieser Bundesbrüder war Hans Albert Paul Willy Hofmann. Von ihm besitzen wir ein Foto, das einen Platz – Seite 50 – in dem Werk gefunden hat. Hofmann wurde am 4. August 1891 geboren. Im Wintersemester 1913/14 begann er sein Studium an der TH Aachen mit der Studienrichtung Bergbau/Hüttenkunde/Chemie/Elektrochemie (S. 50). Hofmann starb am 31. Oktober 1914: „Messines (flämisch: Menen) fiel am 31. Oktober 1914. Doch der Sturm auf diesen Ort forderte auch hier einen hohen Blutzoll. Ein Opfer dieses Tages der Flandern- bzw. Ypernschlacht war Hans Hofmann.“ (S. 52)

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Das Ende einer Ära…

Heute haben wir zum letzten Mal eine Ausstellung des Hochschularchivs im Gang vor dem Rektorat abgebaut. 2006 begann es mit der Präsentation „Sportgeschichte der RWTH“; mit „Architektur und Architekten an der RWTH“, unserer zehnten Präsentation, endete diese Tradition in diesem Jahr. „Verschwunden“ sind unsere Ausstellungen trotzdem nicht. Hier kann man weiterhin „virtuell“ einen Rundgang durch die einzelnen Präsentationen wagen. DSC00022

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Kalenderbild Juni: Aquarell von Otto Gruber

Diesen Freitag zeigen wir euch ein Aquarell (Salzburg 1907) von Otto Gruber, unser Kalenderbild für Juni.

Aquarell Gruber

Salzburg 1907

Otto Gruber wurde am 16. Mai 1883 in Offenburg geboren und studierte Architektur an den Technischen Hochschulen in München und Karlsruhe.

In dem Jahr, als dieses Aquarell entstand, machte er seine Diplom-Hauptprüfung und schlug eine Beamtenlaufbahn als Regierungsbauführer bei Friedrich Ostendorf, dem damals führenden Architekten, ein. 1914 bis 1918 folgten seine Promotion zum Dr. Ing. und seine Habilitation in Karlsruhe. Ab 1928 war Gruber dann bis 1950 Ordinarius für Baukonstruktionslehre an der RWTH Aachen.

Von 1934 bis 1937 wurde er zum Rektor der RWTH berufen und ab 1938 war er zehn Jahre lang Prorektor. In seiner Antrittsrede zum Rektor 1934 gelobte er die Treue zu Adolf Hitler und förderte die „Nazifizierung“ des Hochschulwesens. 1937 trat er dann – wie viele seiner Zeitgenossen – in die NSDAP ein.

Gruber setzte sich verstärkt für den Ausbau der Hochschule ein. Unter seiner Leitung als Rektor wurde der Neubau des Instituts für Bildsame Formgebung, die Errichtung der Institute für Schweißtechnik und für Textiltechnologie, sowie der Beginn des Aulaneubaus veranlasst. Am 30. September 1950 emeritierte er und wurde ein Jahr später zum Ehrensenator der RWTH gewählt, in Anerkennung seiner Dienste an der Hochschule.

 Gruber verstarb am 24. Januar 1957 in Aachen.

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Seine Hauptarbeitsgebiete umfassten die Baugefügelehre, die Baugeschichte des Mittelalters, die Westwerke deutscher Dome und die deutschen Bauern- und Ackerbürgerhäuser.

Als er am 12. Mai 1934 zum Rektor der RWTH ernannt wurde, befasste er sich in seiner Rektoratsrede mit dem Thema „Über die Möglichkeiten einer Erziehung zur deutschen Baukunst“; er wollte sich von der herrschenden „baukünstlerischen Anarchie“ abwenden und darauf hinweisen, die Baukunst stattdessen wieder als deutsche Kunst zu betrachten.

Seine Skizzenbücher und Zeichnungen galten als Vorbilder für den werdenden Architekten und verdeutlichen die zahlreichen Themenbereiche, mit denen Gruber sich befasste.

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Öffnungszeiten in der Exkursionswoche

In der nun folgenden Exkursionswoche haben wir veränderte Öffnungszeiten:

Öffnungszeiten des Hochschularchivs

Wochentag

Öffnungszeit

Montag Geschlossen
Dienstag 14:30 – 17:30
Mittwoch 12:30 – 17:30
Donnerstag 12:30 – 17:30
Freitag 12:30 – 17:30

Ab dem 16. Juni gelten dann wieder unsere normalen Öffnungszeiten.

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Praktikumsbericht

Ich habe mich beim Hochschularchiv der RWTH beworben, nachdem mir eine Freundin, die auch hier ein Praktikum absolviert hat, erzählte, dass das Archiv gerne Praktikanten aufnimmt. Da es sich bei dem Praktikum um ein Pflichtpraktikum für den Ergänzungsbereich meines Bachelor-Studiums handelte, waren 160 Stunden vorgesehen, die ich nach 7 Wochen abarbeiten konnte.

Zunächst wurde ich von Maria Horn durch das Archiv geführt, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. In den nächsten Tagen habe ich dann auch den Rest des Teams kennengelernt, das mich sehr herzlich aufgenommen und auf Anhieb in den Alltag integriert hat, so dass ich mir Einblicke verschaffen konnte, was genau die Aufgabe eines Archives ist. Bisher hatte ich mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was mit alten Akten oder Dokumenten passiert, deshalb bin ich sehr froh, dass ich hier ein Praktikum machen durfte, um zu sehen, dass ein Archiv eine nützliche und wichtige Rolle spielt. Das kann man auch vor allem daran sehen, dass zahlreiche Anfragen an das Archiv gesendet werden, wo es meist darum geht Informationen aus den Beständen zusammen zu suchen. So habe ich selbst auch ein paar Anfragen beantworten dürfen, was mir sehr gefallen hat, da man immer wieder etwas Neues dazu lernen kann.

Außerdem waren meine Aufgaben das Veröffentlichen der Bilderfreitage, ich durfte mir ein Bild aus den Beständen aussuchen, meist passend zum jeweiligen Tag, um dann einen kurzen Text dazu zu schreiben. Einmal im Monat gibt es auch einen größeren Bilderfreitag, den ich zweimal verfassen durfte. Ich habe mir aus dem Archivkalender ein Bild ausgesucht und recherchierte dann zu dem Hintergrund des jeweiligen Bildes. So konnte ich beispielsweise viel über den Kalten Krieg erfahren.

Durch die Module, die ich im Laufe des Praktikums absolvieren sollte, konnte ich sehr viel über das Archivwesen erfahren. Am besten haben mir das Modul Paläographie (das Lesen alter Schriften) und das Modul Bewertung gefallen, da ich, nach einer kurzen Einführung, alte Personalakten verzeichnen konnte. Aber das Modul Urheberrecht war auch sehr interessant, weil ich gemerkt habe, wie oft es einem im Alltag begegnet (Facebook &Co.).

Zum Schluss kann ich sagen, dass mir das Praktikum sehr gut gefallen hat und  ich eine tolle Zeit hatte. Die Mitarbeiter sind sehr erfahren im Umgang mit Praktikanten, so dass man wirklich etwas lernen kann. Es wird darauf geachtet, dass die Arbeit vielfältig ist und die Praktikanten auch selbstständig arbeiten. Die Atmosphäre ist auch sehr angenehm und freundschaftlich, so waren wir z.B. an meinem letzten Tag Eis essen oder Herr Graf brachte auch an manchen Freitagen Kekse mit, die wir uns mit seinen beiden Chihuahuas geteilt haben.

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Kalenderbild Mai: Schweigemarsch für den Frieden

Das Kalenderbild Mai zeigt einen Schweigemarsch der Aachener Studenten am 19.05.1960. In der ganzen Bundesrepublik wurde an den Universitäten zum Protest gegen den Ausgang der Pariser Gipfelkonferenz (insbesondere die Haltung der Sowjetunion) aufgerufen. Die Studenten protestierten mit zahlreichen Transparenten gegen den Kalten Krieg, Hass und Propaganda und versammelten sich vor dem Auditorium Maximum, um anschließend schweigend über den Karlsgraben bis zum Marktplatz zu marschieren, wo der Diplomvolkswirt Albert Konrad Wetzel zum Abschluss eine Rede hielt.

Schweigemarsch 19.05.60 Sig.: 3.6.1_g

Schweigemarsch 19.05.60
Sig.: 3.6.1_g

1958 hatte Chruschtschow, der Staatschef der Sowjetunion, ein Ultimatum gestellt, „dass der Westteil Berlins in eine entmilitarisierte Freistadt umgewandelt werden soll“. Sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden, drohte er, die Kontrolle über die Zufahrtswege Berlins der DDR zu überlassen. Die Bundesregierung verweigerte der DDR allerdings diese Anerkennung und lehnte eine Wiedervereinigung ab. Chruschtschows Ultimatum verstrich schließlich nach einem halben Jahr, doch die Spannungen hatten sich nicht gelegt.

Schweigemarsch Sig.: 3.6.1.a

Schweigemarsch
Sig.: 3.6.1.a

Auf diesem Gipfeltreffen der vier Besatzungsmächte – USA, Großbritannien, Frankreich und UdSSR – ruhten sämtliche Hoffnungen der Nationen für eine friedliche Einigung zwischen den Westmächten (angeführt von den USA) und dem Ostblock (unter Führung der UdSSR), die sich schon längere Zeit einen Konkurrenzkampf lieferten. Stattdessen wurde die „Vierer-Konferenz des Gipfels zu einer Führer-Konferenz in den tiefsten Niederungen.“ Sie endete mit der Abreise der Vertreter ohne ein einziges offizielles Gipfeltreffen und einem gewaltigen Disput zwischen dem sowjetischen Staatschef Chruschtschow und dem US-amerikanischen Präsidenten Eisenhower.

Was war geschehen?

Stein des Anstoßes war der Abschuss eines US-amerikanischen Spionageflugzeuges im Sowjet-Territorium. Das, was heutzutage kaum noch ernsthaft den Frieden zwischen zwei Staaten gefährdet, war mitten im Kalten Krieg der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Chruschtschow nutzte die Gelegenheit, um vor der ganzen Welt die Niederträchtigkeit seiner Gipfelkollegen anzuprangern. Die Russen hatten das Spionageflugzeug bereits am 1. Mai abgeschossen und wussten genau, womit sie es zu tun hatten. Dennoch wollte man die Reaktion der Amerikaner testen und verschwieg das Wissen, dass es sich um einen Spionageakt handelte, bis sich Eisenhower in Lügen verstrickte. Es wurde behauptet, dass es sich lediglich um ein Wettererkundungsflugzeug gehandelt habe, doch als Chruschtschow den Schwindel auffliegen ließ, war der Startschuss für den Meinungsstreit gefallen.  Chruschtschow bestand darauf, dass die Einstellung dieser Flüge die Konferenz bestimmen sollte, außerdem erklärte er, dass er eine Entschuldigung des US-amerikanischen Präsidenten erwarte, bevor weitere Themen angesprochen werden sollten. Trotz zahlreicher Bemühungen zur Schlichtung des Streits seitens der anderen Staatsoberhäupter und dem Versprechen des US-amerikanischen Präsidenten, die Aufklärungsflüge einzustellen, stellte sich Chruschtschow stur. Das Resultat war also, dass die Gipfelkonferenz noch vor dem eigentlichen Beginn scheiterte.

Mit Slogans, wie „Wir fordern Selbstbestimmung für unsere Landsleute“, reagierten die Studenten auf die weiterhin ungelöste Berlin-Frage. Die Stadt blieb weiterhin geteilt und besetzt. Mit dem Bau der Berliner Mauer im darauffolgenden Jahr verhärteten sich die Fronten für die nächsten 30 Jahre.

Spiegelartikel vom 25.05.1960: Gipfelkonferenz. In: Der Spiegel 14. Jg./Nr. 22 (1960) S. 15-19.
http://www.chroniknet.de/indx_de.0.html?year=1958
http://www.chroniknet.de/indx_de.0.html?year=1959

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10 Jahre im Hochschularchiv der RWTH Aachen

Anlässlich zum zehnjährigen Dienstjubiläum von Herrn Graf haben wir ein kleines Video erstellt. In dem Interview, geführt von unserem studentischem Mitarbeiter Lars Voßen, berichtet Herr Graf von seinen Erfahrungen und Eindrücken:

Das Video ist auch auf unserem Youtube-Channel abrufbar.

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