Das Kalenderbild des Monats Juni zeigt ein Plakat des Ersten Weltkrieges. Dieses ist ein Teil unserer Sammlung Plakate und trägt die Signatur P34_1. Die verschiedenen Plakate habe sich über die Jahre aus verschiedenen, teils unbekannten Quellen in unserem Archiv eingefunden. Daher wurden diese in unserer Einrichtung vorliegenden Plakate zu einer gesonderten Sammlung zusammengefasst und entsprechend verzeichnet.
Auf dem zu sehenden Plakat ist ein Aufruf zu lesen:
„Helft, daß wir den Siegeslorbeer erringen
Zeichnet die Kriegsanleihe“
Das Wort „Siegeslorbeer“ nimmt Bezug auf den Lorbeerkranz, der als Zeichen des Sieges getragen wurde. Auch die Person auf dem Plakat trägt einen klassischen Lorbeerkranz in der rechten Hand und einen weiteren um das Schwert in der linken Hand. Der Lorbeerkranz und seine bildliche Manifestation reichen bis ungefähr 152 v.Chr. zurück. Bereits im antiken Griechenland wurde dem Lorbeerkranz eine große Bedeutung beigemessen, er galt damals allerdings noch als Zeichen der gesundheitlichen und moralischen Reinigung sowie der Sühne.
Mit dem Plakat wird dazu aufgerufen, Unterstützung bei der Erringung ebendieses Siegeslorbeers zu leisten. Es wird dazu aufgefordert, sich an der Kriegsanleihe zu beteiligen.
Die Kriegsanleihe ist eine Anleihe, die vom Staat ausgegeben wurde und der Finanzierung eines Krieges dienen sollte. Im konkreten Beispiel geht es dabei um die Finanzierung des Ersten Weltkrieges. Neben Deutschland finanzierten sich auch Österreich-Ungarn und die Schweiz über Kriegsanleihen.
Zwischen 1914 und 1918 wurde der deutsche Staat bei der Durchführung des Krieges mit insgesamt 98 Milliarden Mark von seinem Volk unterstützt. Damit konnten circa 60% der Kosten durch den Ersten Weltkrieges seitens Deutschlands gedeckt werden. Das Konzept der Kriegsanleihe reicht bis in das Mittelalter zurück, war jedoch stets umstritten.