Kalenderbild Juni: Aachener Prominenten-Fußballspiel RWTH – Stadtrat

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AMA, Jg. 68, Bd 6, S. 83.

Dieses Bild aus der Alma Matar Aquensis, das in dem Jahr 1968 entstanden ist, zeigt die Auseinandersetzung zwischen einer Auswahl von Professoren der RWTH und Angehörigen des Aachener Stadtrates. War dieses Jahr vor allem durch gewaltsame Auseinandersetzungen wie den Erschießungen von Martin Luther King und John F. Kennedys geprägt, fand man sich hier zu einer friedlichen sportlichen Auseinandersetzung zusammen.

Ganz so ruhig wie in dem Bericht über das Fußballspiel ging es im Jahr 1968 an der RWTH jedoch nicht zu. Bereits im vorangegangenen Jahr war es zu Demonstrationen der Studierenden gegen die „Verkrustung“ in Politik und Gesellschaft sowie dem Krieg in Vietnam gekommen. Zu weiteren großen Protesten kam es, als im Mai 1967 der Schah von Persien die Stadt Aachen besuchte, der damals als Inbegriff von Diktatur und Menschrechtsverletzungen galt.

Eine weitere wichtige Rolle spielten auch die Notstandsgesetze und die Hochschulreform die im Mai die im Mai 1968 für viel Aufregung sorgten, unter anderem kam es im Rahmen der „Aktion Notstand“ am 15. Mai 1968 zu einem Protestmarsch an dem 3000 Schüler und Studenten teilnahmen. Im Verlauf der Aktion wurde auch das Audimax verbarrikadiert und eine Glastür beschädigt.

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Akte: 12013

Den Höhepunkt der Proteste bildete die Immatrikulationsfeier des Wintersemesters 68/69, als es zu einem lebhaften Aufbegehren von Studierenden während der Rede des Rektors kam. Die Störaktionen führten so weit, dass der Rektor die Studierenden schließlich dazu aufrief den Saal zu verlassen, diese blieben jedoch vor Ort, weshalb die Polizei schließlich das Audimax räumen musste. Für die Ausschreitungen während der Feier wurden vor allem die Angehörigen des Sozialistischen Studentenbundes (SDS) und des Politischen Arbeitskreise (PAK) verantwortlich gemacht. Aus diesem Grund beschloss der Senat der RWTH ein Verbot der Organisationen zu erwirken. An dem Tag jedoch als über das Verbot im Senat abgestimmt werden sollte wurde die Sitzung durch ein „Go-in“ von einer großen Gruppe Studierender unterbrochen. Den Studenten wurde die Möglichkeit eingeräumt ihr Anliegen vorzutragen, dem Verbot wurde anschließend nicht stattgegeben, womit der „heiße Winter“ von 1968 friedlich zu Ende ging.

Weitere Informationen zum Jahr 1968 an der Rwth gibt es auch in unserer Ausstellung aus dem Jahr 2008.AMA-Jg68-Bd6-S83

 

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