Die „Weiße Rose“ an der RWTH

550-RelegationSchollDie Bilder (Akte Signatur: 550) zeigen zwei Dokumente aus der NS-Zeit. Dabei handelt es sich um Mitteilungen über die Relegation, d.h. den Ausschluss vom Studium, von Studenten der Universität München. Unser Archiv besitzt viele solcher Mitteilungen von verschiedenen Hochschulen, da diese immer an „sämtliche deutschen Hochschulen“ adressiert waren. Doch diese beiden sind besonders bedeutsam.

Sie betreffen Relegationen von Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die durch Flugblätter auf die Verbrechen des NS-Regimes aufmerksam machte und zum Widerstand aufrief. Das erste Dokument bezieht sich auf die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die am 18.2.1943 verhaftet und vier Tage später am 22.2.1943 hingerichtet wurden, sowie auf Alexander Schmorell, der am 18.2.1943 fliehen konnte, jedo550-RelegationGrafch am 24.2.43 gefasst wurde. Im zweiten Prozess gegen die „Weiße Rose“ am 19.4.43 wurden er und Willi Graf, auf den das zweite Dokument sich bezieht, zum Tode verurteilt.

Interessant ist das Datum, an dem das Dokument, das auf die Geschwister Scholl zutrifft, ausgestellt wurde. Es ist der 23.2.1943 – ein Tag nach ihrer Hinrichtung. Die Mitteilung über die Relegation der Geschwister wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ war demnach eigentlich überflüssig.

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