Am 11. Januar 1905 wurde der verstorbene Bauingenieur und Hochschullehrer Otto Intze in der Aula der Königl. Technischen Hochschule zu Aachen mit einem Palmwedel und einem Lorbeerzweig geehrt. In einer Gedächtnisrede beklagte der Rektor Wilhelm Borchers nicht nur den Verlust des Hochschullehrers, sondern ging auch auf Intzes Leben und Werk ein. Rektor Borchers erinnerte in seiner Ansprache besonders an Intzes Tätigkeit an der TH Aachen und dankte ihm für seine Arbeit.
Otto Intze wurde am 27. Mai 1843 in Laage geboren und war Sohn eines Arztes. Schon nach dem Realschulabschluss zu Güstrow arbeitete Intze für eine englische Gesellschaft in Russland und betreute den Bau der Riga- Dünaburger Eisenbahn. Danach begann er ein Studium des Bauingenieurwesens am polytechnischen Institut zu Hannover. Dort interessierte er sich nicht nur für das Bauingenieurwesen, sondern auch für den Hochbau und das Maschinenwesen. An der TH Aachen war Intze ab 1870 angestellt. Mit gerade mal 27 Jahren trat er sein Lehramt für die Bauingenieurwissenschaft an. Von 1895 bis 1898 wurde er zum Rektor der TH Aachen ernannt. Zu Lebzeiten gewann Intze besondere Anerkennung für unterschiedliche Entwürfe und Bauwerke, wie zum Beispiel den Fabrikanlagen in Aachen oder den erdbebensicheren Gebäuden der Zuckerfabrik Concepcione. Große Erfolge feierte er ebenfalls mit den Konstruktionsgrundsätzen für Wasser- und Gasbehälter, dem Talsperrenbau und der Wasserwirtschaft, wie der Veröffentlichung des Deutschen Normalprofilbuch im Jahre 1877. Während seiner Tätigkeit an der TH Aachen erhielt Otto Intze zahlreiche Preise und Ehrungen. Unter anderem wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Remscheid verliehen, wie die Würde eines Doktor-Ingenieurs durch die königlich sächsische Hochschule Dresden und die Mitgliedschaft der Königlichen Akademie des Bauwesens zu Berlin.
Wir erhielten aus der Hochschulverwaltung unter anderem die Gedächtnisrede, die wir digitalisiert haben (PDF unter dem Bild).