Die Vertriebenen

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Ludwig Strauss
 
Ludwig Strauss (1892 - 1953)
 

Ludwig Strauss kam am 28.10.1892 in Aachen als Sohn eines Kaufmanns zur Welt. Bereits 1908, als er noch zur Schule ging, wurden drei seiner Liebeslieder in der Berliner "Gegenwart" veröffentlicht, zwei Jahre später folgten unter dem Pseudonym Franz Quentin weitere Gedichte im "Aachener Alamanach". 1913 begann er sein Studium der Deutschen Philologie, Neueren Literaturgeschichte und Philosophie in Berlin und München. Er musste sein Studium durch den Kriegsdienst unterbrechen und 1919 endgültig wegen einer kriegsbedingten Nervenkrankheit aufgeben.

Ludwig Strauss
 
Ludwig Strauss
Seit dieser Zeit gehörte er zu den ständigen Mitarbeitern einiger jüdischer Zeitschriften. Von 1919 bis 1920 war er als Lektor im Berliner Welt-Verlag tätig, ab Januar 1925 arbeitete er für fast zwei Jahre als Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus und gab Literaturkurse über Hölderlin und Stefan George. 1928/29 promovierte er in Frankfurt am Main und habilitierte sich im Sommer 1929 in Aachen, wo er von nun an eine Stelle als Privatdozent der Fakultät für Allgemeine Wissenschaften inne hatte. Er war außerdem Leiter des Deutschen Instituts der TH Aachen.
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Ende April 1933 wurde Strauss beurlaubt, behielt aber dank der Initiative des Rektors Paul Röntgen sein Privatdozenten-Stipendium. Aufgrund der "Frontkämpferklausel" durfte er ab 1934 wieder Vorlesungen abhalten. Er beschränkte sich auf seine Lehrtätigkeit und gab die Leitung des Deutschen Instituts ab. Da seine Vorlesungen von immer weniger Studenten besucht wurden und die Lage in Deutschland für ihn bedrohlicher wurde, bat er um Beurlaubung ab dem 01.01.1935 und um Entlassung ab 01. April desselben Jahres.
Akte Strauss
 
Akte Strauss
Er wanderte mit seiner Familie nach Palästina aus. Dort lebte er zunächst in einem Kibbuz und wurde 1938 Lehrer in einem Jugenddorf. Wegen der körperlichen Belastungen musste er jedoch 1949 kündigen und ging nach Jerusalem, wo er eine Stelle als Dozent für vergleichende Literaturwissenschaft an der Hebräischen Universität übernahm. Am 11.08.1953 starb Ludwig Strauss.
 
Bekannt geworden war er als einer der führenden Hölderlinforscher. Annerkennung erntete er auch für seine dichterischen Leistungen, unter anderem schrieb er das berühmte jüdische Lesebuch "Sendung und Schicksal". Die RWTH Aachen hat zu seinen Ehren eine Professur für deutsch-jüdische Literaturgeschichte am Germanistischen Institut geschaffen.
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