Die Vertriebenen

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Ludwig Hopf
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Theodor von Kármán
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Paul Ernst Levy
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Karl Walter Mautner
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Alfred Meusel
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Leopold Karl Pick
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Rudolf Ruer
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Hermann Salmang
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Ludwig Strauss
 
Alfred Meusel (1896 - 1960)
 

Alfred Meusel wurde am 19.05.1896 in Kiel geboren, wo sein Vater als Gymnasiallehrer tätig war. Nachdem er sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg gemeldet hatte, studierte Alfred Meusel von 1918 bis 1922 an den Universitäten von Kiel, Hamburg und Berlin die Fächer Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften, Soziologie und Philosophie. Bereits im Wintersemester 1922/23 lehrte er als wissenschaftliche Hilfskraft an der TH Aachen Wirtschaftskunde und Unternehmenslehre.

 
Er habilitierte sich 1923 und wurde 1925 zum Professor für Volkswirtschaft und Soziologie an die TH Aachen berufen. 1931/32 war er Dekan. Ende April 1933 wurde er von seiner Lehrtätigkeit beurlaubt und Anfang Oktober endgültig entlassen. Nachdem Alfred Meusel von der Gestapo für mehrere Monate in "Schutzhaft" genommen worden war, emigrierte er im Frühjahr 1934 nach England. Er war seit 1922 Mitglied der SPD, gründete 1929 die "Gesellschaft der Freunde des neuen Russland" und trat 1937 der KP bei, wo er 1943 sogar in die Parteileitung aufstieg. 1938 wurden ihm die deutsche Staatsbürgerschaft und die Doktorwürde entzogen.
 
Nach dem Krieg ging er nach Berlin, wo er der SED beitrat. Er wurde Lehrbeauftragter der Technischen Universität Berlin und ab September 1947 ordentlicher Professor für Neuere Geschichte an der Universität Ostberlin. Dort gehörte er zum Mittelpunkt der ersten marxistisch-leninistischen Historikerschule in der DDR. Er starb am 10.09.1960 an einem Herzinfarkt.
 
Sein guter wissenschaftlicher Ruf begründete sich auf seiner Dissertation, die den Titel "Untersuchungen über das Erkenntnisobjekt bei Marx" trug. Darin beschäftigte er sich mit der Frage nach der erkenntnistheoretischen Methode der philosophisch-nationalökonomischen Lehre bei Marx. Des Weiteren war er Mitbegründer der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft" und ab 1952 Direktor des "Museums für Deutsche Geschichte" in Berlin.
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