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Maria
Lipp, geb. Bredt-Savelsberg (1892 – 1966) |
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Die
am 6. April 1892 in Stolberg/Rheinland geborene Maria Savelsberg
war die Adoptivtochter des Aachener Chemikers Savelsberg. Wahrscheinlich
weckte er auch bei ihr die Begeisterung für die Chemie: Mit
21 Jahren fasste sie den Entschluss, Chemie zu studieren und immatrikulierte
sich – als erst achte Studentin überhaupt – zum
Wintersemester 1913/14 an der „Kgl. Technischen Hochschule“
in Aachen.
Nachdem Maria Savelsberg im Jahre 1917 ihr Chemie-Diplom mit Auszeichnung
bestanden hatte, arbeitete sie als Doktorandin im organisch-chemischen
Labor und war seit diesem Jahr auch für die TH tätig.
Am 22. Juni 1918 schloss sie als erste Promovendin der Aachener
Hochschule mit der Dissertation „Über sekundären
ß-Methylcampher und 2-Methylcamphersäure“ ihre
Doktorprüfung ab. Schließlich – wiederum als
erste Frau der TH – habilitierte sich Maria Bredt-Savelsberg
1923 am Lehrstuhl für Organische Chemie mit einer Arbeit
über die „Chemie der hydroaromatischen Verbindungen,
Chemie des Camphers und der Terpene“. |
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Auch
nach der Heirat mit ihrem Kollegen Peter Lipp (1885-1947), seit
1923 Ordinarius für Organische Chemie an der TH, setzte Frau
Dr.-Ing. habil. Maria Lipp ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit
als Privatdozentin und Assistentin ihres Mannes fort. Vieles spricht
dafür, dass sie ein Vorbild für die ‚kleine Schar‘
der Chemiestudentinnen war: Allein fünf der von diesen zwischen
1918 und 1931 eingereichten Dissertationen widmeten sich dem Thema
„Kampher“. |
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1938
wurde die Chemikerin zur (nicht beamteten) außerplanmäßigen
Professorin mit dem Spezialgebiet der organischen Chemie, 1943
zur Ordinaria berufen. Beide ‚Karrieresprünge‘
waren ebenfalls Premieren für eine Frau an der TH. 1942 wurde
sie mit dem sogenannten „Treuedienst-Ehrenzeichen“
für ihre schon 25-jährige Tätigkeit an der TH ausgezeichnet.
Der „Führer und Reichskanzler“ Adolf Hitler hatte
diesen Orden am 30. Januar 1938 „für treue Arbeit im
Dienste des deutschen Volkes“, gemessen an Dienstjahren,
gestiftet. Ob und inwieweit diese Ehrung auch mit Maria Lipps
politischer Gesinnung in Zusammenhang stand, muss dahingestellt
bleiben. Nach der gegen Ende des Krieges erfolgten Auslagerung
des organisch-chemischen Instituts versuchte Lipp gemeinsam mit
ihrem Mann, den Lehr- und Forschungsbetrieb notdürftig aufrechtzuerhalten.
Maria Lipp blieb ‚ihrer‘ Hochschule auch nach dem
Krieg treu. Am 2. Mai 1949 wurde sie erneut als Ordinaria für
Organische Chemie berufen, von 1954 bis 1956 war sie Dekanin ihrer
Fakultät. Emeritiert im Jahre 1960 starb die Trägerin
des „Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik“
am 12. Dezember 1966 in Köln. |
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