Kalenderbild September 2021: Büffetrechnung anlässlich der Feier der Kammersieger an der RWTH

Lieferbestätigung der Restaurant Elisenbrunnen GmbH für die RWTH Aachen, 26.09.1978 (Quelle: Akte 12121)

Das Kalenderbild des Monats September zeigt eine Bankett- und Veranstaltungsbuchung des Restaurants Elisenbrunnen für die RWTH Aachen aus dem Jahre 1978. Anlass war eine Feier zu Ehren der Leistungswettbewerbe der deutschen Kammern. Hierbei handelt es sich um einen jährlichen Wettbewerb der deutschen Handwerkskammern. Die klassenbesten Handwerker/-Innen treten zunächst auf Kammerebene und dann auf Länder- und Bundesebene an.

An der RWTH gab es gleich fünf ehemalige Auszubildende, die Preise im Wettbewerb errungen haben: In Mechanik haben Hans Fourné, Angel Alvarez-Mendez und der Feinmechaniker Heinz Rochhausen in ihrem jeweiligen Fach sogar einen Platz unter den bundesweit besten Drei erreicht. Der Feinmechaniker Guido Xhonneux landete auf dem dritten Platz auf Landesebene, die Tischlerin Ursula Mahneke wurde zwar Kammerbeste, schied aber aufgrund gesundheitlicher Probleme für den nächsten Wettbewerb aus. Karl Klinner war in seinem Mechanik-Fach ebenfalls Kammersieger.

Anlässlich der Umstände lud der damalige Rektor der RWTH, Prof. Dr. Ottmar Knacke, für den 26.09.1978 „im kleinen Gästekreis die Sieger der Leistungswettbewerbe der deutschen Kammern aus den letzten Monaten… um 18:30 im Gästehaus der Hochschule (Alte Maastrichter Straße) zu einem Umtrunk mit kaltem Büffet“ ein. Aufgetischt wurden Fleisch, Fisch, Salate und Backwaren. Die Getränke wurden von der Personalkantine der RWTH gestellt. Bei dem Empfang ging es ruhig zu: Laut Getränkerechnung wurden insgesamt 60 Flaschen Bier konsumiert. Insgesamt kostete die Bewirtung der Gäste die RWTH fast 800 D-Mark. Hinzu kam noch Blumengesteck und -schmuck der Hochschulgärtnerei.

Es nahmen 45 Leute an dem Empfang des Rektors teil. Darunter waren neben den Gewinner/innen noch Prorektor Gillissen, Teile der Verwaltung und des Personalrates, Verantwortliche der Betriebsschule, die Ausbilder der Sieger sowie weitere Mitarbeiter und Mitglieder der entsprechenden Institute und Meisterausschüsse.

Professor Knacke nutzte die Feierlichkeiten des Abends außerdem, um sich bei den Ausbildern zu bedanken. Allen voran galt sein Dank dem besonderen Engagement der Mitarbeiter, die sich bereit erklärten, die aufgrund der Arbeitsmarktlage schwer vermittelbaren Jugendlichen wie zum Beispiel Schwerbehinderte auszubilden.

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„Und was musst du da so machen?“ – Praktikumsbericht

Spaß beim Transkribieren

Als ich Familien/Freunden davon erzählt habe, dass ich mich für ein Praktikum im Archiv beworben habe, habe ich das ein oder andere Mal gehört: „Ah klingt interessant, aber ich glaube, für mich wäre das nichts“ oder „Und was musst du da so machen?“ Was genau zu meinen Aufgaben gehören würde, wusste ich zu Anfang auch nicht, da ich absolut keine Vorerfahrung mit Archivarbeit hatte. Da ich im Zusammenhang mit meinem Studium „Gesellschaftswissenschaften“ allerdings gerne mit jeglicher Art von Quellen arbeite, wollte ich unbedingt mal im Archivalltag mitarbeiten.

Spätestens ab dem Einführungstag war ich davon überzeugt, dass das Praktikum im Archiv abwechslungsreich sein würde. Durch einen Modulplan und „obligatorische Aufgaben“ hatte ich sofort das Gefühl, dass ich die Archivarbeit in allen Bereichen kennenlernen darf. Nach einer Führung durch die Magazine (Räume, in denen das Archivgut gelagert wird) war der erste Eindruck, den ich festgehalten habe, dass Archivarbeit „endlos“ ist und es immer was zu tun gibt.

Schon in meiner ersten Woche habe ich gelernt, wie Akten umgebettet werden (dass dabei auch ein kleines Bügeleisen verwendet wird, hätte ich vorher nie gedacht ;)), habe das Archiv durch den Dreh einer Room-Tour schnell besser kennengelernt (in den Etagen der Magazine kann man sich schnell mal verlaufen :D) und durfte erste Anfragen selber beantworten. Daran kann man sehen, dass man direkt das Vertrauen aller Mitarbeiter/innen bekommen hat, Verantwortung für eigene Aufgaben zu übernehmen. Es war ein super freundliches und angenehmes Arbeitsklima. Ich habe mich immer auf den „Arbeitstag“ im Archiv gefreut, da ich wusste, dass ich was Neues dazulernen werde. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich Sachen selber erarbeiten konnte/durfte und unter keiner Art von Zeitdruck arbeiten musste.

Als ich das Praktikum noch mal habe Revue passieren lassen für diesen Bericht, ist mir erst mal bewusst geworden, wie viel ich wirklich in diesen 7 Wochen in unterschiedlichen Bereichen gelernt habe. Dazu zählt das angesprochene Umbetten von Akten, die Beantwortung von Anfragen, das Erstellen von Social-Media-Beiträgen, die Bibliotheksorganisation, das Verzeichnen von Beständen, die Digitalisierung eines Fotoalbums und vieles mehr. Durch die Module wie Archivrecht oder Paläographie konnte ich auch theoretisches “Handwerk” lernen, um sie im Archivalltag anzuwenden. So wusste ich z. B. besser, welche Informationen problemlos übermittelt werden konnten und bei welchen Anfragen nochmals Rücksprache gehalten werden musste. Außerdem kann ich erlernte Recherchemöglichkeiten auch für das Studium verwenden, die das Finden von Quellen erleichtern.

Ein großer Dank gilt dem gesamten Archivteam für diese lehrreiche Zeit und für die Möglichkeit, trotz der Corona-Situation das Praktikum zu absolvieren.

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Die Sammlungen der RWTH Aachen – Geschichte in allen Fakultäten

Neben der Sammlung des Hochschularchivs existieren momentan neun weitere Sammlungen an der RWTH: Die Sammlung von künstlichen Herzklappenprothesen, die Sammlung des Reiffmuseums, die Röhrensammlung, die Nachrichtentechnische Sammlung, die Mineralische Sammlung, die Medizinhistorische Sammlung, die Sammlung von Getriebemodellen, die Zoologische Sammlung und die Sammlung von Mathematischen Modellen. Außerdem antwortete das Zuse-Computer-Museum, welches RWTH-extern ist und aus RWTH-Beständen Exponate übernommen hat.

Wir vom Hochschularchiv der RWTH Aachen haben in den letzten paar Monaten eine Bestandsaufnahme dieser Sammlungen gemacht. Dafür mussten viele Telefonate geführt und einige Telefonate mit den verschiedenen Fakultäten geführt werden. Doch jetzt können wir euch die überarbeitete Version der Sammlungsauswertung der RWTH zur Verfügung stellen, welche auch die aktuellen Kontaktpersonen der jeweiligen Sammlungen benennt.

Die Erstellung der Liste hat einige Monate in Anspruch genommen, dennoch sind wir als Team der RWTH Aachen sehr froh, dass wir mit dieser Ausarbeitung weitere Forschungen an der RWTH voranbringen können und hoffen, dass unsere Auswertung in Zukunft von Studenten unserer Hochschule sowie anderen Interessierten weiter ausgearbeitet und als Referenz genutzt werden kann.

Bei Rückfragen über die Sammlungen der RWTH, sowie den Materialien die das Hochschularchiv hierzu zusätzlich bereithält kann sich jedermann gerne bei uns melden. Wir freuen uns sehr auf jedes Anliegen zu antworten.

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Kalenderbild August 2021: Baloise Marine Insurance Company Ltd.

Die Aufnahme zeigt einen Teil der Sammel-Akte Nr. 1192b, die völlig unterschiedliche Inhalte bewahrt.
 
Das Schreiben mit dem schönen Briefkopf stammt aus April 1951 und wurde von der Versicherungsgesellschaft Baloise Marine Insurance Company Ltd. verfasst. Konkret geht es sich hier um die Versicherung eines Radar-Gerätes der Firma Decca Radar Limited. Genauer eines Komplett-Set „Decca Marine Radar Typ 159B“. Dieses Gerät wurde von der RWTH Aachen gekauft und musste mit einem Dampfer aus England nach Deutschland überführt werden.

Die Lieferung erfolgte am 26.04.1951 mit dem Dampfer „Krautsand-Motor-vessel“ von London nach Duisburg. Dieser Versicherungsschein ist das Zeugnis dieses Transfers.

Beeindruckend ist die Tatsache, dass das Versicherungsunternehmen, das 1863 gegründet wurde, heute noch existiert.

Sogar das Schiff lässt sich noch ermitteln: Die „Krautsand“ ist ein Frachtschiff der Stader Schiffswerfte Otte-Stade Germany. Es wurde 1950 gebaut und sein Heimathafen ist Georgetown. Das Schiff hat einem Gewicht von 618 Tonnen, iner Gesamtlänge von 50,02×7,52 m und ein Bruttoraumzahl von 384 m³. Diese und weitere Informationen können sind hier zu finden.

Wie viele Informationen man anhand eines einzelnen Aktenblattes ermitteln und rekonstruieren kann, ist jedes Mal aufs Neue faszinierend!

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Kalenderbild Juli: Ein Schmucktelegramm für die RWTH

Welche Archivalie präsentiert denn das Hochschularchiv im Juli? Richtig erkannt: Die Collage eines Schmucktelegramms vom 12.04.1957 (Signatur: Akte 12057). Dieses wurde von Prof. Hugo Strunz, Dekan der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg, an Prof. Rudolf Jung, den damaligen Rektor der RWTH Aachen, versendet. Anlass war die Ernennung von Ernst Kohlmeyer zum Doktor ehrenhalber. Der Text auf der Innenseite lautet:

Verehrte Magnifizenz

Die Ehrung von Herrn Kollegen Kohlmeyer empfinden wir

zugleich auch als grosse Auszeichnung unserer

Hochschule in Berlin die uns verpflichten wird die

wissenschaftlich kollegialen Bande zwischen unseren

Hochschulen noch enger als bisher zu knüpfen ich habe

morgen Konfirmation meines ältesten Sohnes sodass ich 

leider am Festakt nicht teilnehmen kann darf ich meinen

Wünschen für einen guten Verlauf der Feier die Bitte

anfügen Herrn Kollegen Kohlmeyer als erster die

Glückwünsche der gesamten Berliner Fakultät zu

übermitteln.

Ihr Ihnen ergebener H. Strunz Dekan

Das Hochschularchiv besitzt darüber hinaus noch zahlreiche weitere Informationen zur Ehrung von Ernst Kohlmeyer. Neben Notizen wie z. B. Teilnehmerlisten, Sitzordnungen sowie Zu- bzw. Absagen von eingeladenen Personen sind noch ein Foto der Urkunde und der Schriftverkehr (inkl. Antrag) rundum die Titelverleihung vorhanden. Da Kohlmeyer jedoch nicht an der RWTH angestellt war, sind Informationen zu seiner Person auf einen Lebenslauf und eine Liste seiner Veröffentlichungen begrenzt. Insgesamt verfasste Ernst Kohlmeyer mehr als 75 wissenschaftliche Beträge.

Prof. Ernst Kohlmeyer (geb. 1885, gest. 1962) studierte von 1902 bis 1905 Hüttenwesen in Berlin. Während seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter (1907-1912) schloss er 1909 seine Promotion ab. Nach einigen Jahren bei verschiedenen Wirtschaftsunternehmen kehrte Kohlmeyer als ordentlicher Professor für Hüttenkunde und Chemische Technologie an die Universität Charlottenburg zurück (1927-1945). Nach einer kurzen Unterbrechung  arbeitete  er als Lehrbeauftragter für Spezielle Metallhüttenkunde von 1949 bis zu seiner Emeritierung 1954. Mit der Verleihung des Titels des Ehrendoktors 1956 würdigte die RWTH Aachen seine Leistungen.

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Praktikum während der Corona-Pandemie?

Arbeiten im Homeoffice mit Katze Susi

Auf der Suche nach einem Praktikum für das Fach Literatur- und Sprachwissenschaften stand ich vor einer schwierigen Frage: Wo möchte ich später arbeiten? Praktisch gesehen kommt jeder Bereich infrage, der etwas mit Schrift oder Sprache zu tun hat. Durch eine schon früh geprägte Leidenschaft sowohl für Bücher als auch für die Vergangenheit, konnte ich die Wahl auf den Bereich der Bibliothek und des Archivs eingrenzen. Aufgrund bereits erworbener Erfahrung im Bereich der Bibliotheksarbeit fiel meine Wahl für dieses Praktikum daher auf das Archiv. Auf das Hochschularchiv im Speziellen bin ich durch eine Online-Veranstaltung über Praktika in den geisteswissenschaftlichen Fächern aufmerksam geworden.

Zunächst war ich mir unsicher, ob das Hochschularchiv während der Pandemie überhaupt noch Praktikanten annimmt. Doch diese Zweifel wurden nach einem kurzen Vorab-Telefonat behoben und einer Bewerbung stand nichts mehr im Wege.

Das Praktikum an sich fand aufgrund der Kontaktbeschränkungen zum Teil im Homeoffice statt. Anfangs hatte ich ein wenig Zweifel, ob es im Archiv denn so viele Aufgaben gibt, die von Zuhause aus erledigt werden können. Doch aufgrund der guten Organisation durch die Mitarbeiter und den vielfältigen Aufgaben im Archiv waren diese Sorgen unbegründet. Spätestens nach meinem ersten Online-Modul mit Herrn Dr. Graf stellte ich fest, dass viele Aufgaben dieses Praktikums auch im Homeoffice erledigt werden können.

Jedem Praktikanten wird zu Beginn ein Praktikumsleitfaden gegeben, auf dem verschiedene Aufgaben und Module stehen. Somit kann sichergestellt werden, dass der Praktikant bis zum Ende des Praktikums auch jeden Bereich der Archivarbeit kennengelernt hat. Ich finde dieses Konzept sehr sinnvoll. Besonders in der momentanen Situation wegen Corona, in der ich als Praktikantin verhältnismäßig wenig Zeit im Archiv verbringen konnte, kann durch diesen Leitfaden vermieden werden, dass Praktikanten sich nur mit einer Aufgabe bzw. nur mit Homeoffice-Aufgaben befassen und so nur einen kleinen Einblick ins Archiv erlangen.

Neben den vorgegebenen Aufgaben, wie zum Beispiel dem Umbetten einer Akte, Verfassen von Social-Media-Beiträgen und transkribieren von alten Handschriften, bleibt noch genug Platz für eigene Ideen und frei gewählte Aufgaben. Für mich persönlich fing das Praktikum mit Beiträgen für die Social-Media-Plattformen und Recherche für Anfragen an. Besonders gut gefallen hat mir die Bestandserhaltung, bei der Akten unter anderem von Schmutz und Metall befreit und in eine schadstofffreie Mappe neu abgeheftet werden.

Zum Abschluss möchte ich mich bei Herr Dr. Graf und allen Mitarbeitern des Archivs herzlich dafür bedanken, dass sie durch ihren Einsatz das Praktikum auch unter diesen erschwerten Umständen ermöglicht haben.

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Kalenderbildbeitrag Juni: Plakat zur Kriegsanleihe, Erster Weltkrieg

Quelle: Sammlung Plakate P34_1

Das Kalenderbild des Monats Juni zeigt ein Plakat des Ersten Weltkrieges. Dieses ist ein Teil unserer Sammlung Plakate und trägt die Signatur P34_1. Die verschiedenen Plakate habe sich über die Jahre aus verschiedenen, teils unbekannten Quellen in unserem Archiv eingefunden. Daher wurden diese in unserer Einrichtung vorliegenden Plakate zu einer gesonderten Sammlung zusammengefasst und entsprechend verzeichnet.

Auf dem zu sehenden Plakat ist ein Aufruf zu lesen:

„Helft, daß wir den Siegeslorbeer erringen

Zeichnet die Kriegsanleihe“

Das Wort „Siegeslorbeer“ nimmt Bezug auf den Lorbeerkranz, der als Zeichen des Sieges getragen wurde. Auch die Person auf dem Plakat trägt einen klassischen Lorbeerkranz in der rechten Hand und einen weiteren um das Schwert in der linken Hand. Der Lorbeerkranz und seine bildliche Manifestation reichen bis ungefähr 152 v.Chr. zurück. Bereits im antiken Griechenland wurde dem Lorbeerkranz eine große Bedeutung beigemessen, er galt damals allerdings noch als Zeichen der gesundheitlichen und moralischen Reinigung sowie der Sühne.

Mit dem Plakat wird dazu aufgerufen, Unterstützung bei der Erringung ebendieses Siegeslorbeers zu leisten. Es wird dazu aufgefordert, sich an der Kriegsanleihe zu beteiligen.

Die Kriegsanleihe ist eine Anleihe, die vom Staat ausgegeben wurde und der Finanzierung eines Krieges dienen sollte. Im konkreten Beispiel geht es dabei um die Finanzierung des Ersten Weltkrieges. Neben Deutschland finanzierten sich auch Österreich-Ungarn und die Schweiz über Kriegsanleihen.

Zwischen 1914 und 1918 wurde der deutsche Staat bei der Durchführung des Krieges mit insgesamt 98 Milliarden Mark von seinem Volk unterstützt. Damit konnten circa 60% der Kosten durch den Ersten Weltkrieges seitens Deutschlands gedeckt werden. Das Konzept der Kriegsanleihe reicht bis in das Mittelalter zurück, war jedoch stets umstritten.

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Die polytechnische Schule zu Aachen

Cremer Robert (1826-1882), Hauptgebäude der Technischen Hochschule, Aachen: Aula. Foto auf Karton, 39,5 x 47,3 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. BZ-F 02,029.

Cremer Robert (1826-1882), Polytechnische Schule, Aachen. (Aus: Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen, hrsg. v. G. Erbkam, Jg. 21, 1871): Details. Stich auf Papier, 29,3 x 44,1 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. ZFB 21,008.

Das Buch „Die polytechnische Schule zu Aachen“ wurde von Robert Cremer verfasst und Ferdinand Esser herausgegeben. Es erschien 1871 und befasst sich mit den beiden Ursprungsgebäuden der neugegründeten Schule. Das Originalbuch befindet sich in der Zentralbibliothek der RWTH Aachen. Über die digitalen Sammlungen der Universität Stuttgart findet man das Buch digitalisiert. Die Universität Aachen und die Deutsche National Bibliothek bieten ebenfalls ein Digitalisat als PDF-Datei öffentlich zugänglich an, jedoch in einer schlechteren Qualität. Die Technische Universität Berlin bietet in ihrem Architekturmuseum online die beste Qualität der 11 Drucke und, im Buch nicht zu sehende, Fotos der Gebäude bzw. Innenansichten von Robert Cremer.

Robert Cremer wurde am 27. Dezember 1826 in Aachen geboren und studierte Architektur an der Berliner Bauakademie. 1862 zog es ihn zurück in seine Geburtsstadt und er entwarf den Neubau der geplanten polytechnischen Schule in Aachen. Zwei Entwürfe arbeitete er heraus. Der Erste orientierte sich am italienischen Stil der römischen Schule des 16. Jahrhunderts und der Zweite als freientworfenen Ziegelsteinrohbau nach dem Vorbild des Stuttgarter Polytechnikums, welches im 14. oder 15. Jahrhundert erbaut wurde. Die Entscheidung fiel auf die zweite Variante. In Aachen verewigte sich Robert Cremer des Weiteren mit dem Bau der Strafanstalt sowie mit der umfassenden Restaurierung des Grashauses, das als erstes Aachener Rathaus von besonderer historischer Bedeutung für die Stadt Aachen ist. Zu diesen Arbeiten finden sich ebenfalls Drucke im Architekturmuseum der TU Berlin.

Das Buch befasst sich mit den Architektonischen Aspekten des ursprünglichen Gebäudekomplexes, der aus dem Hauptgebäude und dem chemischen Laboratorium besteht. Thematisiert werden der Aufbau mit Blick auf die verwendeten Materialien, Maße etc., sowie die Ventilation und Wasserleitungen. Insbesondere für Architektur- und Bauingenieurstudenten finden sich interessante Details. Da im chemischen Laboratorium naturgemäß mit teils aggressiven Stoffen gearbeitet wurde, war eine ausreichende Be- und Entlüftung essentiell. Man kann anhand der Aufzeichnungen, die gewährleistenden Maßnahmen nachvollziehen und über die damaligen „einfachen“ Mittel staunen. So wurde z.B. die Ventilation u.A. mit Hilfe von Brettkasten, die mit Strohlehm und Segeltuch umwickelt wurden, gefördert. So können auch fachfremde Menschen das ein oder andere spannende Detail entdecken.

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Kalenderbild Mai: Eine ungewöhnliche Archivalie

Memory mit Aufnahmen der RWTH-Gebäude, zum 150. Jubiläum der RWTH Aachenm, erstellt 2020 (Quelle: Akte S5165)

Das letzte Jahr war ein Schwieriges. Vermutlich wird 2020 den Meisten als DAS „Coronajahr“ in Erinnerung bleiben. Als Historikerin frage ich mich immer, ob es später in den Schulbüchern seinen Platz finden wird. Viel Negatives ist letztes Jahr  passiert, aber für die RWTH steht dieses Jahr auch für einen großen Meilenstein: Das 150-Jährige Jubiläum unserer Hochschule. Auch wenn die Feierlichkeiten leider aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt stattfinden konnten, waren wir als Archiv in den letzten zwei Jahren sehr in der Erarbeitung einzelner Konzepte für das Jubiläum eingespannt. So wie für das Jubiläums-Memo  der RWTH Aachen, von dem unser Kalenderbild Mai berichtet.

Das Kalenderbild zeigt eine der Archivalien, auf die ich persönlich besonders stolz bin. Denn zu den allermeisten Archivalien, welche man in einem Archiv findet, hat man normalerweise als Mitarbeiter keine persönliche Verbindung. Dieses Foto zeigt jedoch eine dieser seltenen Ausnahmen: Es ist ein Belegexemplar des Jubiläums-Memo der RWTH zum 150-Jährigen Geburtstag unserer Hochschule. Dies haben wir zugeschickt bekommen, weil wir an der Erarbeitung mitgeholfen haben. Auf den einzelnen Memory-Karten sieht man historische und aktuelle Bildern der bekanntesten Gebäude unserer Hochschule. Viele dieser Fotos sind aus unserer Fotosammlung, welche auch digitalisiert ist, entnommen.  Wir sind sehr dankbar, dass wir an diesem Projekt mitarbeiten konnten und freuen uns, dass es im RWTH Shop einen so guten Anklang gefunden hat.

Schaut doch auch mal im Shop vorbei und guckt euch dieses und anderer Jubiläumsprodukte der RWTH an. Vielleicht findet ihr ja etwas, was euch interessiert. Damit ihr in ein paar Jahren, wenn Normalität eingekehrt ist, 2020 zumindest ein wenig positiver in Erinnerung habt.

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Video: Die RWTH Aachen vor und während Corona

Mensa der RWTH vor Corona und während Corona

Aachen befindet sich, so wie der Rest Deutschlands, momentan im  Lockdown, mit dem die deutsche Bevölkerung ab dem 16. Dezember 2020 konfrontiert wurde und der sich mittlerweile mehrmals verlängert hat.

Viele Geschäfte in der Innenstadt bleiben immer noch geschlossen. Die RWTH scheint leer zu sein. Und das ist sie größtenteils auch. Der Unterricht findet online statt, die Mitarbeiter befinden sich im Home-Office. Die Gebäude, und somit auch die Hörsäle und Lernräume, sind für Studenten geschlossen. Lediglich die Bibliothek kann mit Termin noch besucht werden.

Das Leben in der Stadt und insbesondere an der RWTH hat sich beruhigt. Die Plätze bleiben leer. Anderen Menschen begegnet man hier weniger.

Bei dieser Pandemie und den entsprechenden Maßnahmen handelt es sich um ein geschichtlich relevantes Ereignis. Daher hat sich das Hochschularchiv der Aufgabe angenommen, dies anhand von Zeitzeugenberichten zu dokumentieren, die jeder Freiwillige uns zusenden kann. Dadurch sollen individuelle Eindrücke und einzelne Ereignisse für die Zukunft festgehalten werden.

Um diese Eindrücke auch bildlich festzuhalten, haben wir verschiedene Orte der Stadt und besonders der RWTH für euch besucht. Unser Ziel ist es, die derzeitige Situation sowohl in meist belebten Bereichen des Stadtzentrums als auch am Campus der RWTH zu veranschaulichen. Neben Aufnahmen von diesem Jahr gibt es auch eine Gegenüberstellung mit Bildern aus den Vorjahren. Einen kleinen Vorgeschmack bietet euch dieses Bild.

Ersteller des Videos sind Julie Vandegaar und Jennifer Heck-Neuser. Das ganze Video findet ihr auf unserem YouTube-Kanal

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