Die „LZ 127 Graf Zeppelin“ war ein von der deutschen Zeppelingesellschaft (Luftschiffbau Zeppelin GmbH) betriebenes Luftschiff, das von 1928 bis 1937 in Betrieb war. Sie trug den Namen des deutschen Grafen und Firmengründers Ferdinand von Zeppelin, der die Entwicklung von steifen Luftschiffen im frühen 20. Jahrhundert vorangetrieben hatte.
Die Graf Zeppelin wurde in den Zeppelinwerken in Friedrichshafen gebaut und absolvierte ihren Jungfernflug am 18. September 1928. Sie war 236 Meter lang und hatte einen maximalen Durchmesser von 12,6 Metern. Das Luftschiff wurde von fünf Maybach VL-2 12-Zylindermotoren angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 129 km/h.
Das Luftschiff wurde hauptsächlich für den kommerziellen Personenverkehr eingesetzt und absolvierte mehrere Überfahrten über den Atlantik während seiner Betriebszeit. 1929 unternahm es seinen ersten kommerziellen Flug von Deutschland in die USA, und im selben Jahr absolvierte es die erste Weltumrundung eines Luftschiffs. Dabei wurden innerhalb von 35 Tagen in 6 Etappen insgesamt 49.618 km zurückgelegt. Unter Hugo Eckener, dem Nachfolger Zeppelins, wurde mit dem LZ 127 ein regelmäßiger Luftschiffverkehr zwischen Deutschland und Brasilien, mit Zwischenstopps in Sevilla, eingerichtet. Bis zum Ende des Jahres 1935 wurden durch diese Verbindung insgesamt 12.000 Passagiere und eine große Anzahl an Zeppelinpost unfallfrei transportiert.
Das Luftschiff wurde auch für wissenschaftliche und militärische Zwecke eingesetzt. Es absolvierte mehrere Flüge zur meteorologischen Forschung und wurde zur Erprobung neuer Navigations- und Kommunikationsausrüstung verwendet. 1933 wurde die Graf Zeppelin von der deutschen Marine zu Ausbildungs- und Aufklärungsmissionen verwendet. Auch die Politik machte sich das Luftschiff zu eigen. Die Graf Zeppelin flog unter anderem eine Propagandafahrt über den Reichsparteitag der NSDAP am 02. September 1933.
Trotz ihrer Erfolge wurde die Graf Zeppelin 1937 aus dem Dienst genommen, nachdem das Luftschiff Hindenburg explodiert war. Die Graf Zeppelin befand sich gerade über dem Atlantik, als das Unglück bekannt wurde. Den Passagieren wurde die Nachricht allerdings bis zur Landung in Friedrichshafen am 08. Mai 1937 vorenthalten. Der Untergang der Hindenburg markierte das Ende der Ära des Luftschiffverkehrs. Das Luftschiff wurde außer Dienst gestellt und verschrottet.
Heute gilt die Graf Zeppelin neben der „Graf Zeppelin II“ und der Hindenburg als eines der erfolgreichsten und bekanntesten Luftschiffe des 20. Jahrhunderts. Sie hat mehrere Rekorde während ihrer Betriebszeit aufgestellt und hatte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Luftschifftechnologie und des Luftverkehrs.