Seit dem Jahre 1878 werden in Aachen Architektinnen ausgebildet. 1908 wurde das Reiff-Museum eröffnet, welches seitdem zukünftigen Architekt*innen als Ausbildungsort dient.
Das nach Franz Reiff benannte und durch sein Testament zum Bau veranlasste Gebäude funktioniert zudem als Museum und bildet seither einen festen Bestandteil der Gebäude der RWTH Aachen.
Exkurs: Franz Reiff
(* 12. Januar 1835 in Aachen; † 11. April 1902 ebenda)
Reiff wurde 1870 als Professor nach Aachen berufen. Zu seinem Fachgebiet zählt das Figuren- und Landschaftszeichnen. Bekannt ist er unter anderem für das von ihm in Auftrag gegebene Sammlung von Kopien alter Meister. Zweck dieser Sammlung war es, die Werke seinen Schüler*innen greifbarer zu machen. Als Bedingung diese Kopien und eigener Werke der RWTH (damals: Königliche Technischen Hochschule Aachen) zu hinterlassen war der Bau eines eigenen Gebäudes für ebendiese Sammlung. Den Namen dieses Gebäudes als “Reiff-Museum” setzte er ebenfalls in diesem Testament fest.
Seit diesen frühen Anfängen hat sich im Gebiet der Architektur als auch in der Ausbildung von Architekt*innen in Aachen einiges getan. Über den Gewinn der Stadtplanerausbildung im Jahre 1968, wachsende Studierendenzahlen, die zum Anbau an das Reiff-Gebäude führten bis zur Bologna-Reform im Jahre 2006/7 machte das Fach an der RWTH einige Entwicklungen durch.
Der im Jahre 1998 emeritierte Universitätsprofessor Gerhard Curdes widmet sich in seiner kürzlich erschienenen Monographie: “Architektur und Städtebau: 130 Jahre Lehre und Forschung an der RWTH Aachen. Eine Annäherung und Materialverdichtung in drei Bänden” dieser Fakultätsgeschichte. Curdes selbst trägt seit seiner Einberufung seinen Beitrag zur Geschichte der zweiten Fakultät bei.
1971 wurde er von der RWTH eingestellt und hielt dort verschiedenste Positionen inne. Dazu zählten beispielsweise seine Tätigkeit als Professor oder Mitglied des Fachbereichsrates. Von 1992 bis 1994 war er zudem Dekan der Fakultät Architektur.
Seine Monographie mit Beiträgen verschiedenster Autoren unterteilt sich in drei Bände: Band I: 1870 bis 1945, Band II: 1945 bis 2000 und Band III: Rückblicke – Biographien – Daten. Alle drei Bände entstanden im engen Zusammenspiel mit verschiedenstem Quellenmaterial und behandeln nicht nur die Historie der Fakultät Architektur, sondern auch ihre heutige Gestalt.
Das Hochschularchiv durfte Teil des Entstehungsprozesses der Monographie sein und konnte mehrere seiner Archivalien Herr Curdes zur Verfügung stellen.
Als Dank wird unser Archiv im Vorwort unter “Dank” erwähnt und uns wurde ein Exemplar der dreiteiligen Monographie freundlicherweise geschenkt. Das Werk ist nun Bestandteil unsere Bibliothek und kann unter der Signaturen Gd Arc 1-3 bei Interesse eingesehen werden.
Monographie “Achitektur und Städtebau” (Signatur Gd Arc 1-3) emeritierter Universitätsprofessor Gerhard Curdes