Praktikumsbericht

Zur beruflichen Orientierung schreibt die philosophische Fakultät ihren Studenten ein mindestens 160 Arbeitsstunden dauerndes Praktikum vor. Gerade als Geisteswissenschaftler, der ich bin, kann ein solcher Einblick in ein mögliches Berufsfeld eine wichtige Hilfe sein. Zwei Kurzpraktika vor dem Studium hatten mir jedoch schon einen Beruf aufgezeigt, der mir gefällt: Archivar. Die Übung „Berufe in der Praxis“ belegte ich deshalb auch bei Herrn Dr. Graf in der „Einführung in das Archivwesen“, wo er, der Geschäftsführer des Hochschularchivs der RWTH, uns Studenten von der Möglichkeit erzählte, dort ein Praktikum zu absolvieren. Auf das Angebot kam ich dann im Laufe des folgenden Semesters zurück. Die Bewerbung ging ganz unkompliziert per E-Mail vonstatten.

Wie ich schon in der Übung gelernt hatte, muss man hier als Praktikant nicht nur die Aufgaben übernehmen, die die Mitarbeiter nicht machen wollen. Ein „Praktikantenleitfaden“ regelt recht genau, was ein Praktikant mindestens kennengelernt und an fachgerechten Aufgaben erledigt haben sollte. Vielseitige Einblicke sind dadurch „garantiert“.

In Modulen bekommt man zu verschiedenen Themen quasi Einzelunterricht (ggf. mit anderen Praktikanten zusammen). Die Themen reichen von einer „Bedienungsanleitung“ für das Verzeichnis-Programm „Midosa XML“ über Archiv- oder Urheberrecht bis hin zu Paläographieübungen. Dementsprechend vielfältig sind auch die „obligatorischen Aufgaben“: Neben „Trockenem“, wie dem (zweiten) Korrekturlesen der Findbuchdatei oder der schriftlichen Zusammenfassung archivwissenschaftlicher Literatur, kann man beispielsweise bei der Auswahl für den Bilderfreitag oder beim Verfassen eines Weblogeintrages etwas kreativer werden.

Bei einer nicht-obligatorischen, sondern in Abstimmung mit der Praktikantenbeauftragten Frau Schwaffertz ausgesuchten Aufgabe, die mich über einen längeren Zeitraum beschäftigte, ging es um Websitegestaltung: Die Ausstellung „Internationale Beziehungen der RWTH“ ─ bisher nur „offline“ im Hauptgebäude der Universität ─ sollte auch online zu bestaunen sein. Ich hatte deshalb die Möglichkeit, mich weitgehend selbstständig in HTML einzuarbeiten und auch eigene Ideen einzuarbeiten, wie z. B. die Nutzung verweissensitiver Grafiken.

Insgesamt kann man das Hochschularchiv als „Praktikumsanbieter“ weiterempfehlen. Für mich ist es natürlich schwer zu sagen, inwiefern mir ein realistisches Bild der Berufspraxis vermittelt wurde. Sicher ist aber, dass eine angenehm lockere Atmosphäre herrschte und darauf geachtet wurde, den Praktikanten in unterschiedlichste Bereiche hinein „schnuppern“ zu lassen.

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