Praktikumsbericht:

Neben zahlreichen anderen Freuden hält das Bachelorstudium an der RWTH für seine Absolventen auch ein verpflichtendes berufsvorbereitendes Praktikum bereit. Bei den Überlegungen, wie ich dieses für mich als Studenten der Geschichte sinnvoll nutzen könnte, kam ich schnell auf die Archivarbeit, die mir neben der theoretischen Ausbildung an der Uni als eine sinnvolle Erfahrung aus dem praktischen Bereich erschien. Und da ich durch den Geschäftsführer des Hochschularchivs Dr. Klaus Graf im Rahmen einer Übung schon erste Einblicke in diese Institution erhalten hatte, bewarb ich mich dort kurzerhand und erhielt auch sehr schnell eine Zusage, mein Praktikum dort absolvieren zu dürfen.

Das Hochschularchiv kann man ohne Übertreibung als eine „praktikantenfreundliche“ Einrichtung bezeichnen, meine Aufgaben dort waren sehr vielfältig und entsprachen keineswegs dem gängigen Klischee vom Kaffee- und Kopierdienst. Stattdessen erhielt ich an Hand eines extra für Praktikanten entwickelten Leitfadens Einführungen in die verschiedenen Bereiche des Archivwesens. Dazu gehören zum Beispiel Module zu Umbettung und Bestandserhaltung, also ein Bereich, der sich vor allem mit der Pflege von Archivgut beschäftigt, zu Archivrecht und Datenschutzfragen, zur Bewertung, womit die Entscheidung darüber gemeint ist, was von dem Material, das einem Archiv tagtäglich angeboten wird, tatsächlich archivwürdig ist und damit behalten werden kann, oder zu Online-Recherche, Websitegestaltung und dem digitalisierten Verzeichnis aufgrund der Software Midosa XML. Die Einführungen erfolgten entweder durch Herrn Graf selber oder durch eine seiner Mitarbeiterinnen, die auch sonst jederzeit ansprechbar waren und für alle Fragen ein offenes Ohr hatten.

Neben diesen Modulen gab es auch immer praktische Arbeit zu verrichten. Neben eher eintönigen aber dennoch notwendigen Arbeiten wie dem Korrekturlesen der Online-Findbücher oder dem Umbetten von Akten (Entfernen von jeglichen Metall- oder Plastikelementen) gehören dazu auch das Beantworten von Nutzeranfragen (mit dazugehöriger Recherche), oder die Pflege der Öffentlichkeitsarbeit, die im Hochschularchiv besonders großgeschrieben wird. Besonders schön für mich als Praktikant war, dass ich in all diese Arbeiten direkt eingebunden wurde! So konnte ich mich unter anderem mit kleineren Recherchen an der Arbeit für die nächste Ausstellung beteiligen, einen eigenen Beitrag für das Archiv-Weblog verfassen oder Rechercheanfragen selbstständig beantworten.

Dass die sechs Wochen, die mein Praktikum dauerte, im Nachhinein sehr schnell vorbeigegangen sind, lag aber nicht nur an den abwechslungsreichen Tätigkeiten, sondern auch an der angenehmen und entspannten Atmosphäre, die im Mitarbeiterraum herrschte. So habe ich nicht nur fachlich einiges Nützliche lernen können, sondern die Zeit im Hochschularchiv auch durchaus genossen. In diesem Sinne kann ich allen Interessierten ein Praktikum beim Hochschularchiv wirklich empfehlen und möchte mich abschließend bei Herrn Graf, allen Mitarbeitern und Ihren Majestäten Franz und Sissi für die Zeit bedanken.

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