Zeitleiste zur Geschichte der Philosophischen Fakultät
1962-1963: Das Kultusministerium NRW beschäftigt sich mit dem beantragten Promotionsrecht für alle Fakultäten der RWTH, ein wichtiger Impuls für die Gründung der Philosophischen Fakultät.
1. April 1965: Eröffnung der Philosophischen Fakultät durch den damaligen Kultusminister Paul Mikat und den amtierenden Rektor Volker Aschoff. Maßgeblich beteiligt an der Planung und Gründung sind die ersten Professoren der neuen Fakultät. Zu Beginn umfasst die Philosophische Fakultät die Fächer Philosophie, Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Politische Wissenschaften, Germanistik, Romanistik, Anglistik, Geschichte, Geographie, Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft. (Rede zur Eröffnung der Philosophischen Fakultät von Rektor Volker Aschoff aus Akte 12164)
7. Dezember 1965: Der erste Dr. phil. Heinz Gregor Gies promoviert an der Philosophischen Fakultät der RWTH.
9. März 1967: Beschluss der Gründung eines hochschuleigenen Archivs unter Leitung von Kurt Düwell. Wer sich für weitere Einblicke in die Geschichte des Hochschularchivs interessiert, findet diese in der Festschrift „40 Jahre Hochschularchiv der RWTH Aachen“ (2010) (Open-Access Version).
1970: Ausbau der Pädagogik durch einen erziehungswissenschaftlichen Lehrstuhl mit Schwerpunkt der Geschichte der beruflichen Ausbildung und Erziehung.
1970: Hans Schwerte/Schneider wird als erster (und bis jetzt einziger) Angehöriger der Philosophischen Fakultät zum Rektor ernannt.
20. Juni 1974: Bei einer Zahl von 26 Lehrstühlen beschließt der Senat, dass ein weiteres Anwachsen der Philosophischen Fakultät nicht zu verantworten sei (Protokoll der Senatssitzung vom 20.06.1974: ZHV 2/5ak_1).
1980: Ausgliederung der Fächer Pädagogik und Erziehungswissenschaften zu einer Pädagogischen Fakultät.
1981: Die Philosophische Fakultät ist mit fast 8000 Studierenden der größte Fachbereich der RWTH und liegt so noch vor dem Studiengang Maschinenbau mit etwa 5500 eingeschriebenen Studierenden.
1982: Der Erlass zur „Konzentration und Neuordnung“ der Studiengänge zur finanziellen Entlastung des Landes führt zu einer Abkehr der Expansionsstrategie der Philosophischen Fakultät und verursacht zusätzliche Herausforderungen in den Folgejahren. Die Fortexistenz der Fakultät wird in Frage gestellt. Das Kultusministerium NRW sieht die Einstellung aller Studiengänge für das Lehramt der Primarstufe und Sekundarstufe I sowie der Studiengänge Geographie, Sozialwissenschaften und Sport für das Lehramt der Sekundarstufe II vor. Zusätzlich plant man für die Fächer Pädagogik und Psychologie weitreichende Umstrukturierungs- und Reduzierungsmaßnahmen. Es wird davon aber nur ein Teil umgesetzt.
1985: Fakultätstrennung aufgrund unterschiedlicher Zielvorstellungen der beiden Abteilungen; Ausgliederung der Abteilung B (Fachabteilung für Wirtschaftswissenschaften) in eine eigenständige wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
1986: Gründung des Praktikantenprogramms und der Vortragsreihe „Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler“
November 1987: Ministeriumsankündigung zur geplanten Einstellung der Studiengänge für das Lehramt der Sekundarstufe II für die Fächer Philosophie, Pädagogik, Geschichte, Spanisch und Französisch sowie die Einstellung der Magisterstudiengänge für betroffene Fächer mit dem Ziel, die Lehrerausbildung auf den techniknahen Bereich zu konzentrieren. Dies hätte faktisch die Auflösung der Fakultät bedeutet (Artikel aus der AVZ vom 26.11.1987: 10282).
1. Dezember 1987: Breite kollegiale, studentische und öffentliche Unterstützung gegen die geplante Streichungspolitik der Landesregierung. Diese findet am 1. Dezember 1987 ihren Höhepunkt in einer studentischen Demonstration mit insgesamt 15.000 Teilnehmern. Der Widerstand führt dazu, dass die Landesregierung von der Streichung der Fächer Spanisch/Französisch und der Magisterstudiengänge des Faches Philosophie mit der Begründung Abstand nimmt, dass diese wissenschaftlichen Bereiche an einer Technischen Hochschule als eine Brücke zwischen Natur- und Ingenieurswissenschaften einerseits und Kultur- und Gesellschaftswissenschaften andererseits fungieren und sie daher eine besondere Bedeutung besitzen. Die gleiche Lösung wird für die Fächer Geschichte und Pädagogik durchgesetzt. Lediglich die Fächer Germanistik, Anglistik, Romanistik und Theologie behalten das Recht zur vollen Ausbildung zum Gymnasiallehrer (Artikel aus der AVZ vom 1.12.1987: 10283).
30. September 1989: Auflösung der Pädagogischen Fakultät und Übergang der verbliebenen Hochschullehrer an die Philosophische Fakultät (Mitteilung an die Studenten: 23016).
Juni 1990: Zu den Feierlichkeiten des 25-jährigen Jubiläums der Philosophischen Fakultät wird die Kultusministerin Anke Brunn mit einem gellenden Pfeifkonzert der Studenten begrüßt und verspricht: „Über die Existenz der Philosophischen Fakultät brauchen Sie sich die nächsten 125 Jahre keine Sorgen zu machen.“ (Artikel aus der AVZ vom 21.06.1990: 10294; Rede zum 25-jährigen Jubiläum der Philosophischen Fakultät von Rektor Günter Urban aus Akte 12164)
1999/2000: Einführung des deutschlandweit ersten Studienganges „Technische Redaktion“ zum Wintersemester 1999/2000. Im Wintersemester 2004/2005 erfolgt die Umbenennung in „Technik-Kommunikation“.
2000: Das neue Hochschulgesetz tritt in Kraft. Die Philosophische Fakultät soll sich nun noch mehr auf die interdisziplinäre Forschung konzentrieren.
2002: Auslagerung der Fächer Geographie und Wirtschaftsgeographie in die Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik.
2005/2006: Beginn der Umstellung von Magister zu Bachelor-/Masterstudium im Zuge des Bologna-Prozesses. Sie soll insbesondere zu einer kürzeren Studienzeit führen.
1. Oktober 2007: Wegfall der Studiengänge Komparatistik, Evangelische Theologie, Evangelische Religionslehre und Internationale Technische Wissenschaftliche Zusammenarbeit. Letztmals konnte man sich im Sommersemester 2002 einschreiben.
2007: Im Zuge der Exzellenzinitiative entstehen neue Kompetenzzentren und Projekthäuser: HumTec (2007) und SignGes (2013)
2012/2013: Die Fakultät bietet neue Ein-Fach-Studiengänge an: „Gesellschaftswissenschaften“, „Literatur- und Sprachwissenschaft“ und „Sprach- und Kommunikationswissenschaft“. Es wird die höchste Absolventenquote aller Fakultäten erreicht
28. Januar 2015: Beschluss zur Einstellung der Romanistik.
15. Juli 2015: Im Rahmen einer Abendveranstaltung erinnert die Philosophische Fakultät an ihre 50-jährige Geschichte.