Die Quellenlage zur Philosophischen Fakultät

Das Hochschularchiv verfügt über zahlreiche, die Philosophische Fakultät betreffende Dokumente. 32 beidseitig beschriebene Karteikarten beschreiben den verzeichneten Bestand zum Schlagwort „Philosophische Fakultät“.

Neben zahlreichen Fakultätssitzungsprotokollen sind es insbesondere Berufungs- und Habilitationsunterlagen, die Einblicke in die Struktur und Lehre der Fakultät gewähren.

Findbuchkarte des Hochschularchivs

Findbuchkarte des Hochschularchivs

Eine umfangreiches Dossiers findet sich im Nachlass des zweiten Dekans und Gründungsmitglied der Philosophischen Fakultät Hans Martin Klinkenberg. Darin enthalten sind unter anderem eine große Anzahl an Korrespondenzen und Aufsätzen bezüglich der Gründung der Philosophischen Fakultät und ihrer Rolle in den ersten Jahren ihres Bestehens.

Da Klinkenberg zusätzlich für die Gründung des Hochschularchivs verantwortlich und dessen erster Leiter war, sind seine Unterlagen aus der Anfangsphase der Fakultät beinahe lückenlos ins Archiv eingegangen.

Immer aufschlussreich zu Themen der RWTH-Geschichte sind die Festschriften und Jahrbücher. In der Alma Mater Aquensis, so der Name des RWTH-Jahrbuches, ist im Jahrgang 1965 die Eröffnungsrede des Rektors Aschoff abgedruckt. Die Rede zum 25-jährigen Jubiläum des Rektors Urban ist in Akte 12149 überliefert, in der Rektorreden von 1989 bis 1990 zusammengestellt sind.

Weitere nennenswerte Archivalien, insbesondere zur Gründung und zum Aufbau der Fakultät sind die Senatsprotokolle. Im Protokoll der Sitzung vom 5./6. Oktober 1964 im Söllerhaus ist der Beschluss zur Gründung einer neuen Fakultät festgehalten. Der Kultusminister würde dem Antrag der RWTH auf Errichtung zustimmen, welche möglichst im Frühjahr 1965 schon eröffnet werden solle.

„Der Name der neuen Fakultät soll „Philosophische Fakultät“ lauten. Sie könnte in eine geisteswissenschaftliche und eine wirtschaftswissenschaftliche Fachabteilung gegliedert werden. Diese Konstituierung der Philosophischen Fakultät würde der Zeitpunkt der Verleihung des Promotionsrecht zum Dr. phil und der Beginn der Philologenausbildung sein.“

Der tatsächliche Erlass wurde am 30. Dezember 1964 ausgestellt, wie aus dem Protokoll der Sitzung vom 21. Januar 1965 hervorgeht.

Die genannten Archivalien bieten einen detaillierten Einblick in den Auf- und Ausbau der jungen Fakultät. Angefangen mit den ersten Überlegungen zur Gründung in den Fakultätssitzungen der Wirtschaftswissenschaften, über eine Fotografie der Gründungsmitglieder in Talaren, bis hin zu Detailfragen von Image und Design in den Senatsprotokollen.

Über die Professorinnen und Professoren der Philosophischen Fakultät unterrrichtet das Findmittel: Hochschularchiv der RWTH Aachen: Professoren/innen und Dozenten/innen der RWTH (1870-1995) in alphabetischer Reihenfolge 1870 – 1995. Bearbeitet von Dr. Klaus Graf, Johanna Zigan und Marcel Oeben. Aachen 2007.

Darüber hinaus empfiehlt sich eine Recherche in unseren Online-Findmitteln.

DIGITALISIERTE QUELLEN:

1962-1963: Übersicht zum Vorgang und anschließender Vermerk bezüglich des Promotionsrechts zum Dr. phil. an der TH Aachen (aus LA NRW NW 1342 Nr. 48).

5./6.10.1964 Senatsprotokoll Punkt VIII: Ausbau des geisteswissenschaftlichen Angebots, Überlegungen über neue „Philosophische Fakultät“ und Promotionsrecht zum Dr. Phil. (ZHV 2/5as1).

21.01.1965 Senatsprotokoll Punkt I/3: Erlass des Kultusministers über die Errichtung einer Philosophischen  Fakultät, Umbennenung der Fakultät für Allgemeine Wissenschaften in Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (ZHV 2/5as1).

31.03.1965: Rede zur Eröffnung der Philosophischen Fakultät von Rektor Volker Aschoff (12146).

20.06.1974 Senatsprotokoll Punkt VII: Empfehlung des Strukturausschusses zur Struktur der RWTH (ZHV 2-5ak1).

25.05.1982: Antrag der Philosophischen Fakultät an den Senat: „Die in der Philosophischen Fakultät vorhandenen Fächer und Studiengänge bleiben erhalten“ (9035).

10.07.1987: Offener Brief der Dekane der RWTH  Aachen an die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (23016).

04.01.1989: Mitteilung an die Studierenden zur Auflösung der Philosophischen Fakultät (23016)

26.11.1987: Artikel aus der AVZ: Anke Brunn will jetzt auch noch das Magisterstudium streichen (10282).

01.12.1987: Artikel aus der AVZ: Alle Fakultäten sind im Streik 8000 Studenten protestieren (10283).

20.06.1990: Rede zum 25-jährigen Jubiläum von Rektor Günter Urban (12149)

21.06.1990: Artikel aus der AVZ: Gellende Pfiffe für die Ministerin (10294).

Entwicklung der Studierendenzahlen 1969-2015

Studierendenzahlen 2000-2015 pro Fach

LITERATUR:

Die Philosophische Fakultät in der Technischen Hochschule. Vortrag des Dekans der Philosophischen Fakultät Professor Dr. phil. Hans Martin Klinkenberg zur Eröffnung des akademischen Jahres 1968/69, in: AMA VII (1969), S. 59-69.

Klinkenberg, Hans Martin: Neue Fakultäten und Ausbruch aus dem klassischen Rahmen der Technischen Hochschule, in: Ders. (Hg.): Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 1870/1970, Stuttgart 1970, S. 195-203.

Ders.: Die Philosophische Fakultät, in: Wissenschaft zwischen technischer und gesellschaftlicher Herausforderung. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 1970 bis 1995, Aachen 1995, S. 495-510.

Ricking, Klaus: Der Geist bewegt die Materie. Mens agitat molem. 125 Jahre Geschichte der RWTH Aachen, Aachen 1995.

Chronik aller Professorinnen und Professoren sowie aller Privatdozentinnen und Privatdozenten der RWTH Aachen. Von Regierungsamtmann a.D. Hermann Theißen und cand.ing. Klaus Gowin, in: AMA Sonderband 1870-1995, S. 71-173.

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