Der Praxis– und Karriereservice der Philosophischen Fakultät ScansBerufsperspektiven für Geisteswissenschaftler 7

Ausgebildet in den Geisteswissenschaften scheint es auf den ersten Blick schwierig, einen Einstieg in die Berufswelt zu finden. Im Gegensatz zu beispielsweise den Berufsfeldern der Ingenieure und Mediziner, wird in den Geisteswissenschaften nicht für ein konkretes Berufsfeld ausgebildet. Man lernt viel, aber wie und wo soll man es anwenden?

Um diese Fragen zu einem frühen Zeitpunkt des Studiums zu klären, wurde 1986 vom Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Christian Stetter, das Praktikantenprogramm und die Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem damaligen Arbeitsamt ins Leben gerufen. Das Praktikantenprogramm diente als Scharnier zwischen Hochschule und Berufswelt.

Bestandteil des damaligen Programms war auch die berufsorientierende Vortragsreihe „Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler“, die bis heute angeboten wird. Die Referentinnen bzw. Referenten der Vortragsreihe sind Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler, die ihren persönlichen Werdegang und ihre berufliche Tätigkeit vorstellen. Als Alumni geisteswissenschaftlicher Studiengänge kennen sie Probleme der Studierenden und Absolventen und können aus eigener Erfahrung berichten, wie verschlungen die Wege zum endgültigen Beruf sein können. Involviert waren im Sommersemester 2015 beispielsweise Rick Takvorian, Eventmanager beim Kulturbetrieb Aachen und Diana Lutz, Senior Strategic Planner der BBDO Proximity GmbH in Düsseldorf. Sogar Sabine Demmer, Leitende Redakteurin vom Deutschlandfunk oder Armin Maiwald, Produzent und Erfinder der Sendung mit der Maus gaben sich schon die Ehre. Markus Winkler, Kabinettschef des Präsidenten des Europäischen Parlaments in Brüssel, stellte die Berufe des Berufsfelds Politik vor, Mark Nierwetberg als Leiter des Vorstandssupports der Deutschen Telekom zeigt den Mehrwert von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern in der Wirtschaft auf. Ziel der Vorträge ist es, den Studierenden der Philosophischen Fakultät das breite Spektrum an Berufsfeldern aufzuzeigen. So können sich die Studierenden bereits während des Studiums auf die praktischen Gegebenheiten der Arbeitswelt einstellen und bekommen Inspiration und Hilfestellung.

PlakatIm Wintersemester 2005/06 wurden die Studiengänge auf das Bachelor/Master System umgestellt, das studienbegleitende Pflichtpraktikum wurde eingeführt und der Besuch der Vortragsreihe zum verpflichtenden Bestandteil der Praktikumsvorbereitung. Durch die frühzeitige Auseinandersetzung mit den beruflichen Perspektiven wurden die Weichen für den Berufseintritt für viele Studierende gestellt.

Im Sommersemester 2006 ging der Karriere- und Praxisservice der Philosophischen Fakultät aus dem Praktikantenprogramm hervor. Er begegnet in besonderem Maße den Anforderungen an eine frühzeitige Berufsorientierung und Vorbereitung für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler. Er betreut die Pflichtpraktika der Studierenden im Bachelorstudium, unterhält Kontakte zu Praktikumsgebern und berät in individuellen Fragen der beruflichen Orientierung. Darüber hinaus bietet er seit dem Wintersemester 2006 ein gesondertes Berufsorientierungs- und Berufsvorbereitungsprogramm an. Erstgenanntes umfasst neben der etablierten Vortragsreihe auch Betriebsbesuche in einschlägige Unternehmen. Letztgenanntes umfasst praxisorientierte Seminare, die zum einen Schlüsselqualifikationen vermitteln und zum anderen den Berufseinstieg erleichtern sollen. Dabei liegt der Fokus des Berufsvorbereitungsprogramms auf Intensivseminaren, die gezielt Wissen und Fertigkeiten zu Berufsfeldern vermitteln wie beispielsweise dem Verlagswesen, der Unternehmenskommunikation etc.

Der Praxis- und Karriereservice bietet eine erste Hilfestellung, um die Gedanken der Studierenden schon während des Studiums auf das „danach“ zu lenken. Dennoch wurden durch die einzelnen Programmbestandteile Orientierung gefunden und nützliche Kontakte in die Berufswelt geknüpft. Alle Maßnahmen tragen dazu bei, den Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern, denn, wie Marianne Weyrauch, Leiterin des Karriere- und Praxisservice der Philosophischen Fakultät, sagt: „Wenn ein Student zielgerichtet vorgeht, führt das fast immer zum Erfolg.“ (Artikel aus der AZ vom 06.07.2009)

Für umfangreiche Unterstützung bedanken wir uns bei Frau Weyrauch.

 

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