>
Schenkung von Architekturzeichnungen
Seit 1. Mai neues Archivgesetz
Seit 1. Mai hat Nordrhein-Westfalen ein neues Archivgesetz, das ja auch die Rechtsgrundlage unserer Arbeit darstellt. Als wichtigste praktische Änderung ergibt sich, dass man bei unbekanntem Todesdatum eine Sperrfrist von 100 statt wie bisher 90 Jahren ansetzen kann. Wortlaut des Gesetzes: GV.NRW 2010, S. 188.
Studentische Hilfskraft gesucht
Hochschularchiv der RWTH Aachen
Unser Profil
Das Hochschularchiv der RWTH Aachen ist eine zentrale Einrichtung der RWTH Aachen.
Ihr Profil
Student oder Studentin der Geisteswissenschaften der RWTH Aachen, vorzugsweise im Bachelor, mit dem angestrebten Ziel das Masterprogramm in Aachen zu absolvieren. Sie haben Spaß an Teamarbeit und sind in der Lage selbständig zu arbeiten. Flexibilität und gute Kenntnisse im Umgang mit Microsoft Office werden vorausgesetzt.
Ihre Aufgaben
Unterstützung des Hochschularchivteams bei allen Aufgaben des Archivs. Hierzu gehört die Verzeichnung von Archivgut, Betreuung von Benutzern, Mitarbeit bei Präsentationen des Hochschularchivs und Organisation des Arbeitsablaufs im Hochschularchiv.
Unser Angebot
Die Stelle ist ab sofort zu besetzen.
Die regelmäßige Wochenstundenarbeitszeit beträgt 8 Stunden.
Ihre Ansprechpartner
Ihre aussagekräftige Bewerbung schicken Sie, vorzugsweise per Email bitte an:
Dr. Klaus Graf
Hochschularchiv Aachen
Theaterplatz 14
52064 Aachen
Tel.: 0241 26386/
0241 26389
archiv@rwth-aachen.de
Aus der Geschichte des Aachener Regierungsgebäudes: Otto von Bismarck
Der berühmteste Beamte, der im Regierungsgebäude am Theaterplatz (unter anderem Sitz des Hochschularchivs) wirkte, war Otto von Bismarck als Regierungsreferendar 1836/37. Hermann Wandersleb hat über Bismarcks Aachener Tätigkeit in der Festschrift „150 Jahre Regierung und Regierungsbezirk Aachen“ (Aachen 1967, S. 349-364) berichtet.
Einige Quellen zum kurzen Aufenthalt Bismarcks sind auch online verfügbar:
Eher abschätzig äußerte sich Bismarck selbst in seinen „Gedanken und Erinnerungen“, einsehbar im Internet Archive. Dort kann man auch das gescannte Bismarck-Jahrbuch Bd. 3, 1896 finden, in dem S. 3 ff. die Personalakten über den Referendar abgedruckt sind: Internet Archive. Die Probearbeiten zur Referendariatsprüfung waren bereits im Bismarck-Jahrbuch Bd. 2, 1895 publiziert worden: Internet Archive.
Neue Aufsätze zur Aachener Hochschulgeschichte
Stefan Krebs und Werner Tschacher haben zur Aachener Hochschulgeschichte weitere zwei Aufsätze veröffentlicht. Diese sind frei zugänglich auf der Homepage von Stefan Krebs an der TU Eindhoven.
Krebs, S., Tschacher, W. (2009). Vom Heldenkult zur Skandalbewältigung : Überlegungen zur akademischen Erinnerungskultur der RWTH Aachen 2009. Geschichte im Westen, 24, pp. 171-199:
Krebs, S., Tschacher, W. (2009). Eine Art von Gewissenserforschung? – Konstruierte Brüche und Kontinuitäten an der Technischen Hochschule Aachen 1928-1950. In Noyan Dinckal, et al (Eds.), Selbstmobilisierung der Wissenschaft. Technische Hochschulen zur Zeit des Nationalsozialismus. (pp. 255-286) Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Ein Praktikum im Hochschularchiv
Von Janine Muth
Während meines Praktikums im Hochschularchiv der RWTH Aachen hatte ich acht Wochen Zeit, herauszufinden, was wirklich alles in das Aufgabenfeld eines Archivmitarbeiters fällt.
Nach einer Führung durch die Räume des Archivs wurde ich schon am ersten Tag bereits in meine Hauptaufgabe eingeführt – ein ehemaliger Professor der RWTH hatte beim Hochschularchiv einen großen Teil seiner Akten abgegeben. Diese sollten nun von mir durchgesehen und mithilfe des Computerprogramms MIDOSA verzeichnet werden, damit man später im Internet auf die Informationen über die Akten zugreifen kann. Bei einer ganzen Menge Akten dauerte das länger, als ich am Anfang gedacht habe. Die Aufgabe war aber durchaus auch interessant, da ich in den Akten viel Interessantes lesen konnte.
Natürlich habe ich trotzdem nicht den ganzen Tag vor denselben Akten gesessen – neben meiner Hauptaufgabe, dem Verzeichnen, habe ich noch viele andere Dinge gelernt. Jeder Praktikant im Hochschularchiv soll einen sogenannten Praktikantenleitfaden abarbeiten. Der besteht aus vielen verschiedenen Aufgaben, sodass man viele verschiedene Einblicke in die Archivarbeit bekommt. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel das Einscannen eines Vorlesungsverzeichnisses, das dann auf die Archiv-Homepage hochgeladen wird und online durchgeblättert werden kann. Außerdem habe ich einige Einträge des Findbuchs, das man online finden kann, Korrektur gelesen. Der Praktikumsleitfaden ist auf jeden Fall sinnvoll und eine gute Idee, da man so immer den Überblick hat, was für Aufgaben man noch erledigen kann oder sollte.
Eine der spannendsten Arbeiten im Archiv ist das Bearbeiten von Anfragen, die per Mail oder Post kommen. Wenn man eine Anfrage beantworten will, grenzt das manchmal schon fast an Detektivarbeit, denn nicht immer findet man sofort das richtige Dokument. Manchmal ist es fast wie eine Schnitzeljagd, bis man die passende Antwort gefunden hat, und meistens findet man bei der Suche danach noch viele weitere interessante Dinge, zum Beispiel alte Fotos der RWTH oder ähnliches.
Neben den Aufgaben, die ich selbstständig erledigt habe, kamen noch die verschiedenen Module, die die Mitarbeiter des Archivs mit mir durchgeführt haben. Davon waren viele besonders interessant, da ich so Einblicke in Bereiche bekommen hat, über die ich vorher wenig bis überhaupt nichts wusste, wie z.B. Archivrecht, Urheberrecht und Datenschutz, Bibliotheksorganisation oder darüber, wie man alte Dokumente am besten erhält. Außerdem habe ich einen kleinen Einblick in die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs bekommen, als das Hochschularchiv am „Tag des offenen Archivs“ teilgenommen hat. Im Vorfeld wurden Poster gedruckt und aufgehangen, und am „Tag des offenen Archivs“ gab es eine Führung durch das Historische Institut und das Hochschularchiv.
In den letzten Tagen meines Praktikums war ich vor allem damit beschäftigt, die eingescannten Ausstellungsstücke der Ausstellung über das Hauptgebäude, die letztes Jahr eröffnet wurde, durchzusehen und aus ihnen am PC einen Katalog zu erstellen. Mit Hilfe dieser Vorlage habe ich dann mit dem Programm Frontpage eine Vorlage für die Online-Präsentation gemacht, die online gestellt werden soll, damit man sich im Internet die einzelnen Ausstellungsstücke ansehen kann.
Abschließend kann ich sagen, dass mir mein Praktikum im Hochschularchiv Spaß gemacht hat. Durch den Praktikumsleitfaden hatte ich immer genügend zu tun, und die verschiedenen Module haben mir einen guten Einblick in die Arbeit eines Archivs gegeben. Bei Fragen konnte ich mich jederzeit an die Mitarbeiter des Archivs wenden, das Arbeitsklima war auch immer positiv und nett – ein Praktikum beim Hochschularchiv der RWTH kann ich also jedem empfehlen.
Thyssen-Briefwechsel
Der Leiter des ThyssenKrupp Konzernarchivs Manfred Rasch hat dem Archiv ein Exemplar seiner gerade erschienenen illustrierten Monographie geschenkt. „August Thyssen und Heinrich Thyssen-Bornemisza. Briefe einer Industriellenfamilie 1919-1926“ enthält nicht nur den Briefwechsel zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Familie Thyssen, ergänzt durch Abbildungen, sondern auch einen umfangreichen Sach- und Personenkommentar. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, an der seit der Eröffnung im Jahr 1870 zahlreiche Industrielle ihren Abschluss im technischen Bereich gemacht haben, wird ebenfalls erwähnt. Zur Studienzeit von August Thyssen (1842-1926) gab es die Aachener Hochschule allerdings noch nicht. Er studierte an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe.
Hochwasserschutz in der Geschichte
Das Hochschularchiv hat zwei neue Bücher als Belegexemplare erhalten:
M. Deutsch, K.-H. Pörtge (Hg.): Hochwassermarken in Thüringen, Erfurt/Göttingen 2009 und
M. Deutsch, K. Röttcher, K.-H. Pörtge (Hg.): Wasserspiegel. Zitate zu Hochwasser, Wasserbau und Wasserwirtschaft aus drei Jahrhunderten von 1700 bis 1950, Baunach 2009.
Beide Bücher befassen sich mit den Themen Hochwasser und Wasserwirtschaft. Während sich der erste Titel auf das Bundesland Thüringen beschränkt, gibt das Buch ‚Wasserspiegel‚ einen chronologischen Überblick über Quellentexte und Zitate zum Hochwasser, zum Wasserbau und zur Wasserwirtschaft aus drei Jahrhunderten. Zu diesem Band hat auch das Hochschularchiv der RWTH Aachen beigetragen und ein Foto von Otto Intze, der zuerst Professor und von 1895-1898 auch Rektor der RWTH Aachen war, zur Verfügung gestellt (auf S. 76 abgedruckt). Auf der Seite befindet sich auch folgendes Zitat des Aachener Ingenieurs:
„Die Gelegenheit darf ich nicht vorübergehen lassen, hier zu betonen, daß wohl jeder verpflichtet ist, mitzuwirken, wo und wie er kann, um ein gründliches Studium unserer Wasserverhältnisse zu veranlassen, auch wenn es sich nicht sofort um eine greifbare Aufgabe handelt. Die vielen Fehler, die man oft mit Unrecht den Wasserbautechnikern vorwirft, sind darin begründet, daß wir die Wasserverhältnisse nicht genau und rechtzeitig kannten. Der Ingenieur wird oft gezwungen, Projekte zu machen, ohne die erforderlichen Unterlagen hierfür zu besitzen; er schätzt dann so gut er kann, aber hinterher ist er derjenige, der einen großen Fehler, eine große Dummheit begangen, wenn er auch den Mangel ausreichender Vorarbeiten nicht verschuldet hat. Es muß rechtzeitig für das nöthige Geld gesorgt werden, um eingehende Vorarbeiten zu wasserwirtschaftlichen Anlagen zu machen, und es ist zweifellos, daß es sich gut rentiren wird.“ (M. Deutsch, K. Röttcher, K.-H. Pörtge (Hg.): Wasserspiegel. Zitate zu Hochwasser, Wasserbau und Wasserwirtschaft aus drei Jahrhunderten von 1700 bis 1950, Baunach 2009, S. 76)
>Hochschularchiv erhielt Brigitte-Gilles-Preis 2009
>“Brigitte-Gilles-Preis 2009 der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen wird verliehen für ein herausragendes Projekt zur Förderung von Frauen
an das Hochschularchiv unter der Leitung von
Frau Professorin Dr. phil. Christine Roll
mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern:
Sanya Arief
Larissa Giewer
Johanna Görgemanns Pirkko Gohlke
Klaus Graf
Julia Hahmann
Josi Käse
Marion Moss
Maike Schwaffertz
Marco Weck
Lukas Weber
für das Projekt „100 Jahre Frauenstudium an der RWTH Aachen“ Aachen, den 29. Januar 2010″ (Preisurkunde).
Ausstellung 100 Jahre Frauenstudium an der RWTH in Herzogenrath
Das Städtische Gymnasium Herzogenrath zeigt derzeit die vom Hochschularchiv erstellte Ausstellung zur Geschichte des Frauenstudiums. „Nachdem 1908 in Preußen weibliche Studentinnen zugelassen wurden, schrieben sich 1909 erstmalig auch junge Damen an der Universität zu Aachen ein. Anlässlich dieses Jubiläums im vergangenen Jahr veranstaltete das Hochschularchiv eine Tagung, aus der die nun der Öffentlichkeit vorgestellte Ausstellung hervorging.
Schulleiter Reinhard Granz hat einige Mühe, die vielen Schüler zur Ruhe zu bringen, die sich um die ausgestellten Exponate drängeln. Nach kurzer Einführung durch Christine Roll und Birgit Kuballa, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Herzogenrath, sind jedoch nicht nur die Mädchen begeistert von den aktuellen Forschungen. «Für uns ist Gleichberechtigung längst normal», sagt Schülersprecher Steffen Mingenbach, «doch zur Zeit meiner Ur-Großeltern erkämpften sich Frauen das Recht zu studieren. Was wir heute als eine Selbstverständlichkeit ansehen, ist das Ergebnis eines langen Prozesses.»
Erklärtes Ziel der Ausstellung ist das nachträgliche Gedenken an die mutigen Kommilitoninnen von einst und die Aufforderung an die Frauen von heute, sich weiter wissenschaftlich zu betätigen und Karrieren anzustreben“, schrieb die Aachener Zeitung.