Studentenverbindung Pomerania

Unser Archivar, Herr Dr. Klaus Graf, kam vor einiger Zeit in den Besitz von dem leicht abgegriffenen braunen Fotoalbum, welches ich beim Schreiben gerade vor mir liegen habe. Er hatte es auf einem Flohmarkt gekauft. Beim ersten Hinschauen war ich ein wenig verwirrt, was dieses Exemplar denn nun mit der Hochschule zu tun haben könnte. Doch man muss wohl Henri Cartier-Bresson immer rechtgeben wenn er schreibt: „Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.“ Denn beim zweiten Hinsehen wurde mir der wahre Wert des Fotoalbums bewusst.

Der Besitzer dieses Fotoalbums, wie ein Blick auf die Rückseite eines seiner Portraits verrät, heißt Kurt Grünwald. Im Fotoalbum selber befindet sich keine Auskunft über seine Geburts- und Sterbedaten. Dafür mussten wir das Essener Stadtarchiv bemühen. Kurt Grünwald war der Sohn von Paul Grünwald, ein Abteilungsvorsteher bei der Firma Krupp. Er wurde am 3.10.1909 in Essen geboren und hat im Jahr 1928 seine Abiturprüfung in der Krupp-Oberrealschule in Essen abgelegt. Er kehrte ihm Jahre 1939 mit dem Titel des Diplomingenieurs wieder nach Essen zurück. Verstorben ist Kurt Grünwald am 09.06.1976 in Melle (Niedersachsen).  Außerdem schickte das Stadtarchiv Essen uns eine Fotografie zum Abgleich mit dem Fotoalbum. Durch den Bildabgleich konnten wir verifizieren, dass der Kurt Grünwald, den uns das Stadtarchiv Essen beschrieb auch wirklich die Person aus dem Fotoalbum ist.

Das Stadtarchiv Essen, für deren Mithilfe wir uns hiermit herzlich bedanken wollen, hat also schon einige Informationen für uns bereitgestellt. Doch erst ein Blick in die einzelnen Seiten des Fotoalbums füllen die bloßen Eckdaten seines Lebens mit Geschichten.

Grob lässt sich das Fotoalbum in 3 Themenbereiche gliedern: Vor dem Eintritt in die Studentenverbindung, nach Eintritt in die Studentenverbindung Landsmannschaft „Pomerania“ und ein Sammelsurium an unterschiedlichen Werken am Ende des Fotoalbums.

Kurt Grünwald begann sein Studium im Jahre 1929 in Aachen und trat zuerst der Landsmannschaft „Pomerania“ bei. Über die Landsmannschaft „Pomerania“ ist bekannt, dass sie am 09.11.1792 an der Universität Halle an der Saale von Studenten aus Pommern gegründet wurde. Der Name „Pomerania“ lässt sich vom Namen der Gründungsstadt der Pommern ableiten. Laut Unterlagen der Universität Halle traten bereits 1717 Studenten aus Pommern in Halle der „Pomerania“ bei, somit zählt die Landsmannschaft „Pomerania“ zu eine der ältesten Studentenverbindungen in Deutschland. Die pommerschen Landesfarben himmelblau-weiß wurden zu den Farben der Verbindung, wobei schwarz als Symbol der lebenslangen Freundschaft bis zum Tode hinzugefügt wurde.

Jene Aachener Pomerania, so wie wir sie heute kennen, hat ihren Ursprung in zwei verschiedenen Studentenverbindungen desselben Namens.
Die erste Pomerania wurde in Halle am 9.11.1792 gegründet und hatte dort ihren Sitz bis zur zwangsweisen Auflösung. Die zweite Pomerania wurde in Wismar am Polytechnikum  gegründet (12.5.1920). Diese siedelte nach Aachen über und bildeten zunächst die Freie akademische Verbindung Pomerania.

Diese (erste) Aachener Pomerania wurde Mitglied der DL (Deutsche Landsmannschaft) 1924-26. Da man in Aachen nur eine kleine Altherrenschaft hatte, war die Anschaffung/Unterhaltung eines Hauses nicht möglich. Stattdessen wurden wechselnde Kneiplokale belegt. Das kann man auch gut am Fotoalbum nachvollziehen. Viele der Versammlungen fanden an den unterschiedlichsten Orten statt.
In der Zeit des Nationalsozialismus kam das Verbindungswesen in ganz Deutschland unter die Räder und die Pomerania in Aachen als auch in Halle, die bis dahin zwei getrennte Verbindungen in der DL waren, wurden suspendiert.

Nach dem Krieg rekonstituieren sich beide Verbindungen. 1952 kam es dann zur Vereinigung beider Verbindungen aus der die heutige Aachener Pomerania hervorgegangen ist, und die sich auf Alte Herren aus beiden Verbindungen stützt. Insofern findet sich im heutigen Wappen sowohl der Wahlspruch der alten Pomerania Halle als auch der alten Pomerania Aachen. Ebenso ist im Wappen ein Teil des Stadtwappens von Aachen als auch von Halle zu sehen.
Seit 1961 besitzt die Pomerania auch ein Haus in der Turmstraße 4, welches zentral zur RWTH liegt.

Mit der Landsmannschaft feierte Kurt Grünwald ein Karnevalsfest, verbrachte mit ihr einen Mensurtag in Mausbach und besuchte den Pelzerturm, wie die Fotos dokumentieren. Auch der Besuch einer Vorlesung bei Professor Benrath für anorganische und Elektrochemie, der auch Direktor eines Laboratoriums war, ist auf einem der Fotos zu sehen. Zudem scheint Grünwald Freunde in den Mitgliedern der „Pomerania“ gefunden zu haben. – So fanden wiederholte Grenzlandfahrten zwischen 1929 und 1931 von Eupen nach Malmedy statt. An diesen nahmen auch die „Pommerdamen“, die Diplomingenieure Lehning und Schmidt teil. Zudem besuchte die „Pomerania“ eine Weihnachtskneipe und einen Exbummel in Derichsweiler. Im Jahre 1931 schloss sich eine Grenzlandfahrt nach Monschau an. Auch mit sportlichen Erfolgen beispielsweise beim Faustball, wo sie den 2. Platz belegten, konnten sie überzeugen. Vom 03. bis zum 05.07.1931 fand das 12. Stiftungsfest der Landsmannschaft „Pomerania“ in Aachen statt. Und auch die Damen kamen nicht zu kurz, wie Bilder vom Begrüßungsabend und dem Frühschoppen in Kornelimünster belegen. Am Ende des Fotoalbums wird zudem eine Exkursion im Jahre 1935 nach Bochum, Hamborn, Haspe, Soest abgebildet. Aber auch der Nationalsozialismus, der zunehmend Einzug in Aachen hielt, wird dokumentiert.

Wie die Bilder im Fotoalbum belegen, handelt es sich bei der „Pomerania“ um eine Studentenverbindung, die, wie auch anderen Studentenverbindungen, den Studierenden eine Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten bot und auch heute noch bietet.

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Kalenderbild Mai 2020: Nachschlagen in der Vergangenheit

Jubiläumsausgabe 100 Jahre Aachener Adressbuch 1838 bis 1938 (Quelle: Hochschularchivbibliothek Hb 1938)

Unser Kalenderbild zum Mai zeigt eine Jubiläumsausgabe zum 100-jährigen Bestehen des Aachener Adressbuches von 1838 bis 1938. Dieses Werk wurde uns von der Bibliothek des Historischen Instituts der RWTH überlassen und stellt eine besondere Publikation in unserer Bibliothek dar. Das Adressbuch in gebundener Form gibt es zwar heute immer noch, aber die Internetnutzung hat deren Gebrauch so gut wie abgelöst. 1938 war man allerdings auf ein solches Nachschlagewerk noch angewiesen.

Ganz links in der Collage ist das Coverbild des Buches zu erkennen. Die beiden anderen Fotos zeigen Seiten aus dem Werk, wo aufgelistet wird, wo die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) damals ihre Standorte hatte, gekrönt von einem Hakenkreuz. Die rechte Seite gibt eine Übersicht zu den verschiedenen Behörden. Eine weitere Seite dieses Buches hält außerdem fest, dass Adolf Hitler damals der Ehrenbürger der Stadt Aachen war.

Neben diesen Inhalten hat dieses Buch noch mehr als Adressen und Namen zu bieten. Darin ist auch die Entwicklungsgeschichte zum damaligen Adressbuch mit Bildern festgehalten. Das erste Aachener Adressbuch wurde 1838 von der Druckerei und Verlagsanstalt “Peter Ulrichs” gedruckt. Die Adressbücher von 1838 bis 1970 von Aachen sind online einsehbar, sowie auch deren Vorgänger. Außerdem findet man in diesem Werk: Telefonnummern, Werbungen, einen Rückblick und Ausblick von Aachen mit Fotos und Zeichnungen zur Straßenverteilung. Es ist also mehr als bloß ein Adressbuch – es hält ein Stück der Geschichte von Aachen fest.

 

 

 

 

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Das Mysterium um den Namen der RWTH

Signatur: 2.1.10-e

Eine der häufigsten Anfragen, welche wir bekommen, bezieht sich auf die unterschiedlichen Namenswechsel unserer Hochschule. Der Name unserer Hochschule änderte sich im Laufe der Zeit ständig. Nachvollziehbar, dass es deswegen oft zu Verwirrungen kommt. Wir haben versucht, die groben Meilensteine zur Namenswahl der RWTH zusammenzustellen. 

Die verschiedenen Namen der RWTH über die Jahre hinweg hängen hauptsächlich mit der Entwicklung des Bildungswesens zusammen. Die im 19. Jahrhundert in Deutschland gegründeten Bildungsinstitutionen im technischen Bereich übernahmen nach und nach von 1825 bis 1868 die Bezeichnung Polytechnikum. Diese waren noch eher kaufmännisch-industriell ausgerichtet.

Mit der zunehmenden Akademisierung der technischen Lehre (verstärkte Anwendung der Mathematik und wissenschaftlicher Methoden) änderte sich auch die Struktur der Polytechnika, wodurch sie zwischen den Jahren 1872 und 1885 in „Technische Hochschulen“ umbenannt wurden. Des Weiteren bestand in den früheren Jahren der Hochschule eine ständige Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Handels- und dem Bildungsministerium, welche in der Ausrichtung der Schule unterschiedliche Ansichten hatte. Dazu kommt, dass eine weitere Diversifizierung in den Fächern (Fakultäten/Abteilungen für Elektrotechnik und Chemie wurden gegründet) die Bildungsanstalt rasch wachsen ließ und sie sich erneut stark wandelte. Dies führte wahrscheinlich zu erneuten Namenswechseln.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum waren ca. 70% der Universitäten zerstört. Der darauffolgende Wiederaufbau und die in den Sechzigern folgenden Fakultäten für Geisteswissenschaften und Medizin schienen nun eine stabile und beständige Hochschule zu begründen. Außerdem waren die technischen Fächer weitestgehend als akademische Disziplinen etabliert, was eventuell zu dem ausbleiben massiver Reformen (und Namensumbenennungen) geführt hat. Wer genau für die Namensumbennenungen verantwortlich war und warum gerade diese Namen gewählt wurden, ist für uns leider nur schwer nachzuvollziehen, da dieses Phänomen nicht nur der RWTH geschuldet ist, sondern auch den damaligen Deutschen Bildungswesen und dessen Reformen, über die wir keine Unterlagen besitzen.

The Mystery about the Name of the RWTH

One of the most frequent requests that we get is about the different name changes of our college. The name of our college has changed in the past quit often, so it´s really understandable how confusing it can be. We tried to collect all the milestones of the name changes of the RWTH for you.

The different names of the RWTH over the years are mostly reasoned with the hallmarks of the education system developments. The educational institutions of the technical sector, which were established in 19th century Germany, changed their names between 1825 and 1868 to “Polytechnikum“. These institutions were mainly focused on commercial and industrial training.

The structure of the Polytechnika changed with the growing academization of the technical teachings and doctrines (coming with an increased use of mathematics and scientific methods). Therefore, they were renamed as “Technische Hochschulen“ between 1872 and 1885. In the early years of our college, there was a constant dispute between the Prussian Department of Commerce and the Prussian Ministry of Education, which had different viewpoints on the orientation of our college. The further expansion in the different subjects (for example, how faculties/departments of electrical engineering and chemistry were founded) allowed the educational institution to grow fast, and let the colleges make immense changes once again. This led to more potential name changes as well.

After the Second World War, nearly 70% of German colleges were destroyed. The following reconstruction, rehabilitation and the addition of the Faculty of Humanities and Medicine seemed to establish a stable and permanent college in Aachen. Furthermore, the technical subjects were largely established in the academic disciplines, which eventually led to an absence of bigger reforms (and name changes). Unfortunately, those who are responsible for the name changes and why exactly they chose this name cannot be uncovered. At the time of the phenomenon, the name was not only owed by RWTH, but also by the German education system, and our archive doesn‘t have any corresponding documents to discover that information.

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In Zeiten von Corona ist die Handhygiene besonders wichtig! Zur Erleichterung haben wir ein paar Zitate für euch, die ihr während des Händewaschens leicht aufsagen könnt!

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Kalenderbild April 2020 – die (wenn auch veraltete) Technik der technischen Hochschule

(Signatur: TG7)

Auf dem Kalenderbild des Monats April könnt ihr ein Galvanometer sehen. Das Galvanometer, dass ihr hier sehen könnt, stammt aus dem Nadir Deuta-Werk aus den Jahren 1920 bis 1930.

Unser Archiv bewahrt vor allem Schriftgut auf, aber auch das ein oder andere technische Geräte findet man bei uns. Diese haben allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel …

Das Galvanometer wurde nach seinem Erfinder Luigi Galvani benannt.

Bei einem Galvanometer handelt es sich um ein elektromechanisches Strommessgerät. Ein Galvanometer war so ziemlich das erste Gerät, mit dem es möglich war, einen elektrischen Strom zu messen. Um den Strom ablesen zu können, verfügt ein Galvanometer über eine Skala und einen Zeiger, der auf selbiger den gemessenen Strom anzeigen kann. Im frühen Galvanometer befindet sich eine Anschlussklemme, die an die Stromquelle angeschlossen wird. Im Innern befindet sich ein Magnet, der eine Spule betätig. Die Spule wiederum ist für den Ausschlag des Zeigers verantwortlich.

(Signatur: TG 7)

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Wichtige Informationen bezüglich der Corona-Pandemie

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das Hochschularchiv der RWTH dazu entschlossen, vorwiegend und bis auf Weiteres, seine Arbeiten in den Homeofficebereich zu verlagern. Wir werden jedoch trotzdem versuchen, unsere Social-Media-Kanäle wie gewohnt zu bespielen und euch bei neuen Informationen auf dem Laufenden zu halten.

Gerne könnt ihr uns eure Anfragen dennoch per Mail zuschicken. Wir werden versuchen, diese dennoch so umfangreich und schnell wie möglich zu beantworten. Dringende Benutzungen müssten zuvor telefonisch mit uns besprochen werden. Für den Fall, dass Antworten etwas länger Zeit in Anspruch nehmen, bitten wir um Verständnis.

Wir wünschen euch allen, dass ihr bei bester Gesundheit bleibt!

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Ein kleiner Wegweiser im Web-Dschungel: Die Links des Hochschularchivs auf einen Blick (Tag der Archive 2020)

Herzlich willkommen zum 10. Tag der Archive. Der heutige Tag findet unter dem Motto „Von der Depesche bis zum Tweet“ statt.
Kommunikation findet bei uns aktuell auf etlichen verschiedenen Kanälen statt.
Was ganz gut ist, da wir auch in der aktuellen Situation, Stichwort „Corona“, kommunizieren wollen. Normalerweise schließen wir uns an dem Tag der Archive mit dem Stadtarchiv Aachen kurz, um euch dort an einem eigenen Stand unser Hochschularchiv zu präsentieren. Am Sonntag werden wir jedoch nicht daran teilnehmen, da man vorsorglich wegen des Corona-Virus Versammlungen meiden soll. Dafür wollen wir aber durch einen „Tweet“ bzw. einem Blogbeitrag via virtueller Ausstellung auf uns aufmerksam machen.

In diesem Blogbeitrag wollen wir hier erstmals eine Linksammlung erstellen, um auf unser digitales Angebot aufmerksam zu machen.

Unsere Onlinepräsenz im Allgemeinen – Instagram, Facebook, Blog und YouTube:
Ganz im Zeichen des Mottos haben wir nachgeschaut, wann unser erster Post auf Facebook abgesetzt wurde – „Tweets“ haben wir nicht. Uns findet man aktuell nicht auf Twitter, dafür auf Facebook (https://www.facebook.com/ArchivRWTH), Instagram (https://www.instagram.com/hochschularchiv_rwth_aachen/), YouTube (https://www.youtube.com/channel/UC1UyrjPMZrwfuly0oNf9Omw?view_as=subscriber) und auf unserem Blog (https://www.archiv.rwth-aachen.de/). Doch wie lange machen wir das schon? Seit dem 22.08.2013 nutzen wir Facebook, um euch da draußen über uns und unsere Arbeit zu informieren. Dabei sind eine Menge Beiträge zustande gekommen. Nach Sichtung der Artikel haben wir einen Kurzfilm auf YouTube hochgeladen, auf dem wir für euch Eindrücke aus den letzten 7 Jahren Öffentlichkeitsarbeit nochmal als Extrakt zusammengestellt haben (https://youtu.be/f3ifouLq4e8).

Unser Blog – Kalender, Blogbeiträge, Öffnungszeiten:
Wir verstehen uns vor allem als Bürgerarchiv. das heißt: Dienstleister für unsere Benutzer und freuen uns über jeden Besucher. Für alle die es nicht bis in unser Haus schaffen, pflegen wir den Kontakt nicht nur via Facebook, sondern auch mittels YouTube und Instagram.
Unsere Homepage (https://www.archiv.rwth-aachen.de/) wird regelmäßig aktualisiert. Dort gibt es die Möglichkeit via Online-Recherche einen großen Teil unserer Archivalien zu ermitteln.

Direkt auf der Startseite erscheint regelmäßig ein Beitrag mit Themen aus unserem Archiv.
Wer sich für Studentenverbindungen an der RWTH Aachen interessiert, sollte unbedingt den Blogbeitrag dazu lesen: https://www.archiv.rwth-aachen.de/2019/10/16/studentische-zeichen-in-aachen-ein-viel-groesseres-thema-als-man-erwartet/.).
Wir geben jährlich einen hauseigenen Kalender mit ausgewählten Exponaten heraus. Den Kalender von diesem Jahr, sowie die der letzten Jahre könnt ihr auch online anschauen und herunterladen. (https://www.archiv.rwth-aachen.de/digitale-angebote/). Die Motive werden jeden Monat im „Kalenderbild des Monats“ auf unserer Homepage aufgegriffen und erläutert. Hier findet Ihr den Beitrag zum Kalenderbild März (https://www.archiv.rwth-aachen.de/2020/03/06/kalenderbild-maerz-2020-erinnerungen-an-aachen/).

Auf unserem Blog kann man auch unsere Öffnungszeiten einsehen (https://www.archiv.rwth-aachen.de/kontakt/). Denn trotz des umhergehenden Corona-Virus haben wir dennoch für Benutzer geöffnet. Sie sind immer herzlich willkommen!

Unser YouTube-Kanal:
Unsere Onlinearbeit kann man jedoch nicht nur „lesen“, sondern auch „sehen“ im ganz wörtlichen Sinne. Seit einigen Jahren sind wir auch auf YouTube präsent (https://www.youtube.com/channel/UC1UyrjPMZrwfuly0oNf9Omw?view_as=subscriber). Unsere Followerzahl des YouTube-Kanals ist zwar noch nicht allzu groß, aber dennoch versuchen wir, wie jetzt zum Tag der Archive, ihn immer wieder zu bespielen. Für den Tag der Archive haben wir, wie schon erwähnt, eine Zusammenstellung unserer 7 Jahre Öffentlichkeitsarbeit auf Facebook geleistet. (https://youtu.be/f3ifouLq4e8) Doch auch sonst haben wir einige Videos zu bieten.

Habt ihr vielleicht Interesse an einem Praktikum? Dann schaut euch doch unser Video dazu an! In diesem erklärt euch eine ehemalige Praktikantin, was sie bei uns alles gelernt hat und wieso sie es so empfehlenswert findet. (https://www.youtube.com/watch?v=VS7_J1yKGOI&t=15s)

Oder braucht ihr Nachhilfe bei der Paläographie? Die 10 goldenen Regeln werden euch dabei sicher helfen. (https://www.youtube.com/watch?v=z0YsJAbAOcU&t=1s)

Außerdem darf in der Auflistung unserer Videos natürlich nicht unser Imagevideo fehlen. Dies findet ihr hier: (https://www.youtube.com/watch?v=f8WbR7uU8_o).

Unsere Unterstützung bei Ausstellungen von Museen und unser Online-Angebot dazu:
Doch natürlich findet Öffentlichkeitsarbeit bei uns nicht nur online statt. Zu unserer Aufstellung in den sozialen Netzwerken haben wir natürlich auch Öffentlichkeitsarbeit im klassischen Sinne. Wir nehmen am Tag der Archive sowie am Tag des offenen Denkmals teil (da unser Archiv im Alten Regierungsgebäude der Stadt Aachen gelegen ist und einige Denkmäler zu bieten hat). Außerdem haben wir schon an vielen Ausstellungen mitgeholfen und einige selbstständig erstellt.

Die RWTH Aachen feiert dieses Jahr ihr 150. Jubiläum. Das Centre Charlemagne arbeitet derzeit an einer Ausstellung unter dem Motto: „Lernen. Forschen. Machen. 150 Jahre RWTH Aachen“. Wir, als Hochschularchiv der RWTH Aachen, steuern mit unseren Archivalien umfangreich dazu bei. Am Freitag, dem 15. Mai 2020 um 19 Uhr ist Eröffnung. Der Eintritt ist frei! Weitere Informationen dazu findet ihr unter https://www.centre-charlemagne.eu/ausstellungen/kommende-ausstellungen-2/.

Wir haben schon an vielen anderen Präsentationen mitgeholfen, wie an der 1968er-Ausstellung im Ludwig Forum. Außerdem haben wir schon früher einige Ausstellungen selbstständig erstellt. Ihr findet diese ebenfalls auf unserem Blog. (https://www.archiv.rwth-aachen.de/prasentationen/)

Abschließend geben wir euch noch zweierlei Anregungen mit auf dem Weg:
Zum Thema Kommunikation, IT und Vernetzung empfehlen wir euch die Chronik von 1958 bis 2018
des heutigen IT Centers der RWTH Aachen. Dort wird aufgezeigt, wie die Kommunikationstechnologien Ihren Einzug in die RWTH Aachen gefunden haben: https://www.itc.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaayyzsv.

Auf der Homepage des Arbeitskreis Kölner Archivarinnen und Archivare zeigen zwölf der Kölner Archive als Gemeinschaftsprojekt zum Tag der Archive Quellen aus ihren Beständen in einer virtuellen Ausstellung:
http://www.koelnerarchive.de/index.php?id=8.


Wir freuen uns auf noch viele weitere „Tweets“ für euch!
In diesem Sinne einen schönen Tag der Archive allerseits ?. Auch wenn die Erstellung eines Blogbeitrages uns viel Spaß gemacht hat, freuen wir uns schon darauf, in vermutlich zwei Jahren wieder einen Stand im Stadtarchiv zu belegen und euch dann dort persönlich zu treffen.

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Kalenderbild März 2020 – Erinnerungen an Aachen

Fotosammlung 9.2.by

Welcher Aachener kennt unser Kalenderbild für den Monat März wohl nicht?

Das Aachener Rathaus ist mehr als nur ein beliebtes Touristenziel oder ein wunderschöner Ort für die Eheschließung! Mitten im Herzen von Aachen wurde das Gebäude in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet und löste somit das Grashaus in seiner Funktion als Rathaus ab. Zwischen 936 und 1531 war das Rathhaus der Ort für die Festmähler der Aachener Königskrönungen. Der Krönungssaal kann auch heute noch besichtigt werden. 

Die Aufnahme vom Aachener Rathaus entstand vor 1885 und stammt aus einem Album, welches uns überlassen wurde. Der Titel des Albums lautet “Dem scheidenden Herrn Professor Dr. Carl von Lemcke von seinen Aachener Freunden März 1885”. Carl von Lemcke wurde am 26. August 1831 Schwerin geboren. Er war vom 01.10.1877 bis 31.03.1885 Ordinarius für Allgemeine Kunstgeschichte und Ästhetik an der TH Aachen. Der Titel des Fotoalbums lässt vermuten, dass von Lemcke das Album vor seinem Wechsel an die Technische Hochschule Stuttgart als Abschiedsgeschenk erhalten hatte. In diesem sind Portraits von verschieden Personen und Bilder von Gebäuden als Erinnerung an die Zeit in Aachen enthalten. Neben dem Aachener Rathaus durften hier beispielsweise der Aachener Dom und der Elisenbrunnen nicht fehlen! 

http://www.route-charlemagne.eu/Stationen/Rathaus/

https://de.wikipedia.org/wiki/Aachener_Rathaus

https://www.archiv.rwth-aachen.de/lehrkoerper/

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Lemcke

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Win-Win-Situation: Archivarin trifft auf Hochschularchiv

Unser Hochschularchiv ist, wie jede kleine Abteilung der RWTH, ein bunter Haufen voller Hiwis, Ehrenämtlern und Praktikanten. Der Weg in das Hochschularchiv verläuft für unsere Mitarbeiter nicht immer besonders gradlinig. Wieso jeder Einzelne in Aachen ist, was derjenige so eigentlich sonst so macht und wie das Leben bei ihm bisher so verlaufen ist – dass interessiert uns doch immer, wenn man auf neue Menschen trifft. Auch ich muss zugeben, dass es mir nicht anders ergangen ist, als ich vor einigen Monaten das erste Mal unsere neue Mitarbeiterin, Janine Holzum, getroffen habe. Besonders spannend fand ich dabei, dass Sie, anders als wir alteingesessenen Hiwis, nicht ihren Bachelor in Geschichte, Politik oder Theologie gemacht hat, sondern in dem Fachbereich Informationswissenschaften: Archiv. Janine und ich haben deswegen ein kleines Interview geführt, um zu skizzieren, wie „die Neue“ denn so ihren Weg zu uns gefunden hat – und wieso das auch gut so ist!

Frage (Sarah): Du bist also Archivarin…. soso. Wie bist du denn auf die Idee gekommen Archivarin zu werden? Kann man das eigentlich studieren? Kann man damit überhaupt Geld verdienen? Findet man damit überhaupt einen Job?


Antwort (Janine): Tatsächlich wollte ich gar nicht Archivarin werden (lach). Nachdem ich als Kind lesen gelernt hatte, wollte ich immer Bibliothekarin werden. Leider war im Kreis Viersen und Umgebung, meinem Einzugsbereich, keine einzige Stelle zu finden. Eines Tages kam ein Anruf von Herrn Friebel (damals Zuständiger für die Auszubildenden vom Kreis Viersen) ob ich nicht eine Ausbildung im Archivwesen machen möchte, da die Ausbildung in der Bibliothek und im Archiv simultan sei. (Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, was ich ziemlich schnell während meiner Ausbildung herausfand.) So jedenfalls sah mein Einstieg in die Archivwelt aus. Beim Kreis Viersen habe ich dann in 2,5 Jahren Ausbildungszeit meinen Abschluss als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI) mit Fachrichtung Archiv absolviert. Die Entscheidung für das Archivstudium in Potsdam war mein persönliches Bekenntnis für den Beruf des Archivars. Nach den rund 8 Jahren Archivpraxis hat man die Arbeit mit all Ihren Facetten gern gewonnen. Aber die wirklich spannenden Bereiche bleiben einem als FAMI einfach verwehrt. Also war für mich der logische Weg auf meine Ausbildung aufbauend das Archivars- Studium abzuschließen.

In diesem Moment müssen Janine und ich herzlich lachen. Diese Fragen kennt wohl jeder, der sich nach seinem Abitur dazu entschlossen hat eine gesellschaftswissenschaftliche Richtung einzuschlagen. Es fühlt sich befremdlich für mich an tatsächlich mal am anderen Ende des Tisches zu sitzen und ihr dieselben quälenden Fragen zu stellen, welche ich selbst so sehr hasse. Doch zum Glück nimmt Janine es mit Humor. Sie weiß wie es gemeint ist und so beginne ich mir alles zu notieren.

Frage (Sarah): Puh nach acht Jahren Archivpraxis muss man sich ja wirklich sicher sein! Aber dann hast du nicht einfach so studiert wie wir anderen nicht wahr? Für dich gab es keine Erstiwoche, Studentenpartys und Vollversammlungen oder? Bei dir war das alles ein wenig anders.

Antwort (Janine): Mein Studium war in erster Instanz eine Fortbildung von 26 Modulen, an der ich im Rahmen einer Fernweiterbildung an der Fachhochschule Potsdam teilgenommen habe. Die Inhalte der Fernweiterbildung stimmen mit denen im Direktstudium so ziemlich überein. Daher kann man sich die Leistungen im Anschluss anerkennen lassen. Das bedeutet, dass eine Kommission alle wesentlichen Aspekte prüft und dann entscheidet, ob man ins 7. Semester des Direktstudiums eingestuft werden kann. In diesem Semester habe ich dann meine Bachelorarbeit geschrieben und meinen Titel Bachelor of Arts, des Bachelorstudiengangs Archiv erworben. In meiner Lebenssituation als arbeitende Mutter war dies die einzige Möglichkeit die Archivwissenschaften zu studieren. Ein Präsenzstudium in Potsdam oder Marburg wäre für mich nie in Frage gekommen. Neben dem umfang- und abwechslungsreichen Input hat mir besonders gefallen, dass ich in einem gewissen Rahmen selbstständig über die Organisierung und Strukturierung meiner Lernphasen entscheiden konnte. Bis auf die fixen Klausur- und Hausaufgabentermine waren wir, meine Kommilitonen und ich, angehalten selbstständig zu denken und zu arbeiten. Neben den zur Verfügung gestellten Informationen auf der Lernplattform Moodle, musste immer noch eine Menge Recherchearbeit betrieben werden. Das habe ich wirklich gerne gemacht. Mein Steckenpferd waren alle IT betreffenden Inhalte – Also XML, HTML, Webtechnologien, Datenbanken usw. Kritisch fand ich teilweise die Problematik keine oder erst verspätete Rückmeldungen von Professoren auf meine Fragen zu erhalten.

Frage (Sarah): Du hast also viel reingesteckt und viele kleinere und größere Opfer gebracht um Archivarin zu werden. Aber siehst du die Arbeit als Archivarin eher als Beruf oder als Berufung an? Und hat sich dies im Laufe der Zeit geändert?

Antwort (Janine): Am Anfang musste ich einfach einen Job haben. Als junger Mensch macht man sich neben den Arbeitsbedingungen, Gehalts- und Aufstiegsmöglichkeiten nicht wirklich Gedanken über ethische oder gesellschaftliche Aspekte eines Ausbildungsberufs. Ich glaube schon, dass man eine gewisse Neigung haben und gewisse Tugenden mitbringen muss – trotzdem, das volle Bewusstsein, über die Verantwortung in diesem Beruf, hat sich erst mit der Erfahrung, also mit der Arbeit selbst und mit einer gewissen persönlichen Reife eingestellt. Wenn man älter wird nimmt man sich selber nicht mehr so wichtig und bekommt eher einen Blick für die Zukunft – Eine Zukunft, in der die heutigen Archivare nicht mehr da sein werden – im Gegensatz zu unseren wertvollen Dokumenten – sofern wir heute unsere Arbeit gut gemacht haben. Deswegen kann ich ehrlich sagen, dass der Beruf heute zu einer Berufung geworden ist.

Frage (Sarah): Schön das wir eine Berufungsarchivarin zu uns ans Land gezogen haben und nicht nur jemanden, der nur mit halben Herzen dabei ist (lach). Doch wie bist du eigentlich an das Hochschularchiv der RWTH Aachen gekommen? Denn hier in Aachen kann man ja gar nicht Archivwesen studieren?

Antwort (Janine): Da ich nach meinem Studium keine passende Stelle als Archivarin bekommen habe, studiere ich derzeit in meinem Erziehungsurlaub an der RWTH Aachen Lehramt Sek. II Biologie und Informatik. Als Studentin dieser Institution habe ich die Möglichkeit, als studentische Hilfskraft im Hochschularchiv als Archivarin zu arbeiten. Glücklicherweise hat mir das Archiv nach meiner Initiativbewerbung eine Stelle angeboten. Das gibt mir die Chance, in eine für mich neue Archivsparte hineinzuschnuppern und Berufspraxis als Archivarin zu sammeln.

Frage (Sarah): Und was erhoffst du dir konkret bei der Arbeit im Hochschularchiv? Was ist vielleicht anders als bei deiner Arbeit davor? Was gefällt dir hier besonders gut?

Antwort (Janine): Für mich ist das ein besonderer Gewinn, da es mir nochmal eine ganz neue Perspektive auf die Zusammenarbeit mit Fachfremden (Studenten) gegeben hat. Ich habe festgestellt, dass die Kollegen sehr motiviert und innovativ an die an sie gestellten Aufgaben herangehen. Besonders die Tatsache, dass sie nicht aus der Fachwelt kommen, bewirkt, dass ich eine Menge von Ihnen lernen kann.

Im Hochschularchiv bekomme ich die Möglichkeit, das im Studium erworbene Fachwissen zu erproben und anzuwenden. Es fühlt sich gut an, neben dem Lernen auch einer praktischen und sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Das Hochschularchiv ist besonders stark im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit unterwegs: Bilderfreitag, Kalenderbild, das Zuarbeiten bei Ausstellungen und diverse Projekte usw. Dazu werden die neuen Medien (Facebook, Instagram) intensiv eingesetzt. Das gefällt mir besonders gut. Daneben ist das Aufgabenfeld sehr breit: Benutzerbetreuung, Bestände- und Magazinpflege, Verzeichnungsarbeit und der beratende Kontakt mit den abliefernden Stellen der RWTH Aachen.

Frage (Sarah): Und gibt es eigentlich eine „Lieblingsaufgabe“ die du als Archivarin bzw. hier hast? Und wenn ja welche?

Antwort (Janine): Meine Lieblingsaufgabe ist es Mädchen für alles zu sein 🙂
es gibt eigentlich auch nichts, dass ich nicht gerne mache. Ich transkribiere gerne; ich mag den Kontakt mit Menschen (Zusammenarbeit mit dem Archivträger, Beratung von Benutzern); ich arbeite gerne mit dem PC (auch die Suche nach Systemfehlern macht mir Spaß). Die Ideenfindung des Bilderfreitags läuft manchmal schleppend an, aber hinterher ist man immer stolz auf seinen kleinen Artikel; die Verzeichnung und Digitalisierung von unterschiedlichen Archivalien-Gattungen ist aufgrund des Eigen-Charakters schon total abwechslungsreich. Mein innerer Drang nach Ordnung wird bei dieser Arbeit dank Tektonik und Systematik voll befriedigt (lach). Besonders spannend und verantwortungsvoll ist sicherlich auch das Bewerten. All diese Tätigkeiten werden durch das Ausheben und Reponieren von Archivgut und durch außerordentliche Tätigkeiten wie das Rücken von Unterlagen im Zwischenarchiv (= das Schließen, der durch Kassation entstandenen Bestands-Lücken innerhalb einer Regalanlagen) und der Restauration von belasteten Archivalien nochmals körperlich aufgelockert. Also lange Rede kurzer Sinn: Ich mag diese Abwechslung und ich liebe die Öffentlichkeitsarbeit.

Frage (Sarah): Soweit so gut, den Lebenslauf haben wir also schon mal gut gemeistert.

Hierbei lachen  wir beide, denn es ist ungewohnt so miteinander zu sprechen, wo man im Hochschularchiv doch einander schon per du ist und Späße miteinander treibt.

Kommen wir nun zu der spannenden Frage, wie Du die Aufgabe eines Archivars einem Laien in kurzen Sätzen erklären würdest?

Antwort (Janine): Die Aufgabe eines Archivs ist es in Zuständigkeit des Auftraggebers (=Träger), für einen entsprechend abgegrenzten Bereich Informationen zu beschaffen, zu erhalten, zu erschließen und bereitzustellen. In der Archivwelt definiert der Satz „Das Gedächtnis der Gesellschaft“ ein Archiv gut.

Verwaltungen müssen als Nachweis ihrer Tätigkeit transparent arbeiten. Auch das wird durch die Bestände der Kreis-, Stadt- und Landesarchive gewährleistet.
Und nicht zuletzt ist das Archiv Dienstleister der Bevölkerung für die Bereitstellung von beweiskräftigen Originaldokumenten und sonstigen Informationen. Als Beispiel führe ich gerne den Präzedenzfall meiner Freundin an. Sie benötigte dringend Unterlagen zu ihrem Haus, um beweisen zu können, dass dieses vor langer Zeit rechtens erbaut worden ist. Andernfalls hätte der Abriss auf eigene Kosten gedroht. Fündig wurde Sie damals im Landesarchiv NRW.

Frage (Sarah): Sooo…. Und nun eine kurze Spaßfrage zum Schluss: Bist du ein Harry Potter Fan? In welchem Haus wärst du laut Pottermore.com (https://my-pottermore.wizardingworld.com/sorting-hat)?

Antwort (Janine): Ich bin ein leidenschaftlicher Harry Potter Fan und werde sicherlich mal das Schloss besuchen 🙂 Das Pottermore hat mich den Gryffindors zurgeteilt 😉
Daneben lese ich alles Mögliche von Fantasy über historisches, Comics, Krimis und Psychothriller aber auch Fachzeitschriften, Kochzeitschriften und Klatschblätter 😉

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Kalenderbild Februar: Ein Meilenstein aus der Gründungsgeschichte der RWTH Aachen

Collage 4

Handgeschriebenes Verfassungsstatut der Königlichen Rheinisch-Westfälischen Polytechnischen Schule in Aachen vom 20. April 1870. Quelle: Akte 405 b

Kalenderbild Februar: Ein Meilenstein aus der Gründungsgeschichte der RWTH Aachen.

Der Monat Februar wird geziert von einem Schriftstück aus unserem Bestand mit der Signatur 405 b. Es ist datiert vom 20. April 1870 und nichts Geringeres als das Verfassungsstatut der Königlichen Rheinisch-Westfälischen Polytechnischen Schule in Aachen.

Es enthält die wesentlichen Grundsätze der Hochschule. Also beispielsweise die Trägerschaft, die Aufgaben der Institution, den Sitz, die Regelungen zur Verwaltung usw.

Hier folgt die Transkription der ersten und letzten Seite der Statuten:

  1. copia
  2. Verfassungsstatut
  3. Der königlichen Rheinisch-Westphälischen
  4. Polytechnischen Schule in Aachen.
  5. §1.
  6. Die Polytechnische Schule ist eine technische Hochschule. Sie
  7. ist Staatsanstalt und ihre Einrichtung und Verwaltung
  8. wird von der Staatsregierung geregelt.
  9. §2.
  10. Die Anstalt besteht aus einer allgemeinen Schule und
  11. aus mehreren Fachschulen für einzelne Zweige der Technik.
  12. Vorläufig werden eröffnet: eine Fachschule für Bau, und
  13. Ingenieurwesen, eine Fachschule für Maschinenbau und mecha =
  14. nische Technik und eine Fachschule für chemische Technik und
  15. Hüttenkunde.
  16. §3.
  17. Der ordentliche Unterricht umfaßt die nachfolgend
  18. verzeichneten Disziplinen:
  19. Algebraische Analysis. Differential, und Integralrech =
  20. nung. Ebene und sphärische Trigonometrie. Analytische Geo=
  21. metrie der Ebene. Analytische Mechanik. Angewandte
  22. Mechanik

_______

  1. in den nicht mit praktischen Uebungen verbundenen
  2. Unterrichtsgegenständen, sofern der Studirende an
  3. den zugehörigen Repetitionen nicht theil genommen
  4. hat, von dem Ausfall einer Prüfung abhängig ge=
  5. macht werden.
  6. Für das Zeugnis ist eine Gebühr von einem
  7. Thaler an die Anstalltskasse zu entrichten; für die
  8. Prüfung in jedem Unterrichtsgegenstand hat der
  9. Studirende eine Gebühr von drei Thalern zu zahlen;
  10. Dieselbe verbleibt den prüfenden Lehrern.
  11. 21
  12. Die Verwaltung der Anstalt im Einzelnen wird
  13. durch eine Regulativ geregelt.
  14. [Berlin] 20 April 1870
  15. der Minister für Handel, Gewerke, und öffentliche Arbeiten.
  16. gez Graf [Heinrich Friedrich August] Itzenpiltz
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