Im Rahmen der Prüfungsordnung meines Studiums der Literatur- und Sprachwissenschaften bin ich bei der Suche nach einem Praktikum auf die Website des Hochschularchivs der RWTH gestoßen. Da das Hochschularchiv laufend Praktika anbietet, habe ich mich beworben und erhielt sehr bald auch die Möglichkeit eines persönlichen Gespräches. Das Gespräch führte ich mit Frau Falldorf und Herrn Graf (dem Archivar des Hochschularchives) und sie eröffneten mir, dass ich das Praktikum während des gewünschten Zeitraumes mit einer Dauer von acht Wochen im Hochschularchiv absolvieren könne.
Zunächst habe ich mir nicht wirklich viel darunter vorstellen können, welche Tätigkeiten in einem Archiv anfallen. Meine vorherige Vorstellung von der Arbeit in einem Archiv gleicht allerdings nicht der tatsächlichen Arbeit; so habe ich mich schon förmlich im Archiv herumstehen und staubige Akten tragen sehen. Sehr bald stellte ich fest, dass das Hochschularchiv eine sehr moderne Einrichtung ist.
Während des Praktikums absolviert man Unterrichtseinheiten, sogenannte ,,Module“. Dazu gehören beispielsweise ,,Archivrecht“, ,,Paläographie“ oder ,,Videobearbeitung“. Insgesamt habe ich in den Modulen alles rund um das Archiv gelernt.
Meine Aufgaben im Archiv waren sehr vielfältig:
Ich habe Akten umgebettet, also enteist (von Büroklammern und Tackernadeln befreit), gesäubert, geglättet und dazu beigetragen, dass selbige in einem guten Zustand verbleiben. Zudem habe ich Akten verzeichnet, also ihnen eine Signatur gegeben und diese im Archivbestandsystem „Midosa XML“ erfasst. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit den Akten zu arbeiten, da diese unter anderem interessante Dokumente beinhalten, die Auskunft über das Leben der Menschen rund um die RWTH und den Werdegang der RWTH selbst seit ihrer Gründung im Jahre 1870 geben.
Zudem habe ich Anfragen beantwortet und im Zuge dieser Dokumente eingescannt, Informationen gesammelt und Termine zu Einsichten verschiedenster Unterlagen vereinbart. Aber vor allem hatte ich Freude daran, zur Social-Media-Präsenz des Hochschularchivs beitragen zu können. Das Hochschularchiv ist bei Facebook, Instagram und auf der Website präsent. Ich habe Beiträge geschrieben, Fotos geteilt und dadurch für mich persönlich feststellen können, dass mir dies viel Spaß bereitet. Dank des Praktikums im Hochschularchiv denke ich nun zu wissen, dass ich mich beruflich nach dem Studium im Bereich Social-Media, bzw. Marketing und PR sehe. Meine Arbeit konnte ich selbstständig verrichten und ich habe meiner Kreativität freien Lauf lassen dürfen. Auch meine Affinität zur Sprache und deren Gebrauch ist hier nicht zu kurz gekommen, weshalb ich jedem meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen des Studiengangs Literatur- und Sprachwissenschaften nur empfehlen kann, das Praktikum hier zu absolvieren. Letzten Endes war das Praktikum für mich nicht nur eine Pflichtleistung, sondern eine persönliche Bereicherung und kreative Entfaltungsmöglichkeit.
Zu guter Letzt möchte ich mich aber bei Frau Falldorf, Frau Schmidtmann und Frau van den Eynden dafür bedanken, dass sie mich so herzlich aufgenommen haben und mir nie das Gefühl gaben, „nur eine Praktikantin“ zu sein. Das Hochschularchiv der RWTH ist eine Begegnungsstätte auf Augenhöhe, in der man respektvollen Umgang erfährt und jede Hilfe bekommt, die man benötigt!