Kalenderbild November: Der „Vater der Wasserstoffbombe“ zu Gast bei der 100-Jahrfeier 1970

Einhergehend mit der Jubiläumsveranstaltung der RWTH am 16. Oktober 1970 wurde neben einer Tagung auch eine Reihe von Kolloquien unter dem Gesichtspunkt „Technik und Gesellschaft“ abgehalten. Im Mittelpunkt der vier Kolloquien stand die Podiumsdiskussion unter der Leitung des amtierenden Rektors Prof. Dr. rer. nat. Helmut Faissner. Neben dem Biophysiker Manfred Eigen sowie dem Religionsphilosophen und Pädagogen Georg Picht war auch der „Vater der Wasserbombe“, Edward Teller, zu Gast im Audimax der RWTH. Im Vordergrund des Podiumsgesprächs stand die Frage nach der „Verantwortung der Wissenschaftler bei der Verwertung ihrer Forschungsergebnisse in der Gesellschaft“ (AMA, Jg. 70, S. 61). Die Diskussion wurde damals live im Fernsehen übertragen; die Ergebnisse der Kolloquien wurden in einem gesonderten Band veröffentlicht.

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Der 1908 in Österreich-Ungarn geborene Edward Teller begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit dem Studium der Chemieingenieurswissenschaften an der Universität Budapest. Nach bereits einem Semester wechselte er an die Universität Karlsruhe, wo er nach zwei Jahren zum Studienfach Physik wechselte. Nach weiteren Studien an der Münchner Universität promovierte er in Leipzig bei Werner Heisenberg, der in späteren Jahren am Uranprojekt für die Nationalsozialisten beteiligt sein würde. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft verließ Teller Deutschland im Jahr 1933 bis er schließlich über Umwege in die USA emigrierte. Dort beteiligte er sich am geheimen Manhattan-Project zur Entwicklung einer Atombombe. Bereits während seiner Arbeit am Manhattan-Project entwarf Teller Pläne für den Bau einer Wasserstoffbombe, zu dem es jedoch erst Anfang der 1950er Jahre kommen sollte. Teller war darüber hinaus ein Bekannter von Theodore von Kármán, der ab 1913 das Institut für Mechanik und flugtechnische Aerodynamik leitete. Weitere Informationen über Tellers Biographie und Verdienste finden sich hier.

An dieser Stelle sei auch noch einmal auf unseren Beitrag zum Kalenderbild September verwiesen, der die 100-Jahrfeier ebenfalls thematisiert.

 

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