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Von
Anfang an |
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Die
RWTH Aachen zeigt vielleicht in besonderer Weise, wie eng die Wechselwirkungen
sind, die zwischen einer Hochschule und der sie umgebenden Wirtschaftsregion
bestehen - und zwar von der ersten Stunde an. Als es Ende der 1850er
Jahre um den Standort für das neue Polytechnikum ging, waren
es zwei Faktoren, die letztlich den Ausschlag für den Standort
Aachen gaben, - zum einen die räumliche Nähe zur Textil-,
Messing- und Nadelindustrie sowie zum Kohle- und Erzbergbau, zum
anderen das finanzielle Engagement der "Aachener und Münchener
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft", die vorausschauend den Vorteil
einer Hochschule für Stadt und Region erkannte. |
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"Concordiahütte" |
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Wirtschaftsfaktor
Hochschule |
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Im
Laufe der Zeit haben sich die Beziehungen zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft umgekehrt: Heute ist es die RWTH, die wie ein Magnet
viele kleine, aber auch bedeutende Unternehmen in die Aachener Region
zieht, wie zum Beispiel Ericsson, Ford oder Mitsubishi. Aufgrund
des technischen Know-hows und der Entwicklung neuer Verfahren, Werkstoffe
und Maschinen wurde die RWTH zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor
für die Stadt und die Region. Technische Neuerungen gehen von
der Aachener Hochschule vor allem für die Bereiche Eisenverarbeitung,
Motorentechnik, Wasserbau, Energieerzeugung und Nachrichtentechnik
aus. |
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Katheder
und Fabrikhalle |
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Dass
es Schwierigkeiten bereiten kann, Unternehmertum und Wissenschaft
in einer Person zu vereinen, zeigt das Beispiel des erfolgreichen
Motoren- und Flugzeugbauers Hugo Junkers. Der Ingenieur und Unternehmer,
der seit 1895 in Dessau ein Motorenwerk betrieb, wurde 1897 an die
TH Aachen berufen. Ab 1909 begann er, die Grundlagen des Fliegens
intensiv zu erforschen, bald darauf sollte er die Leitung eines
Laboratoriums für aerodynamische Forschungen übernehmen.
Da man aber ihm schon seit einigen Jahren vorwarf, seine Forschungsarbeit
in Aachen und seine Tätigkeit als Produzent in Dessau seien
unvereinbar, wurde ihm nicht gestattet, in diesem Labor mitzuarbeiten
oder Vorlesungen zur Luftfahrt zu halten. 1912 verließ Junkers
die RWTH, um sich ab jetzt voll auf seine Tätigkeit in Dessau
zu konzentrieren. |
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Leichter,
schneller, sauberer |
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Die
Industrie liefert heute wichtige Impulse für die wissenschaftliche
Forschung. So orientieren sich etwa auch die Mitarbeiter am Institut
für Kraftfahrwesen der RWTH, die an der ständigen Verbesserung
der Automobiltechnologie arbeiten, an Anregungen und Bedürfnissen
von Wirtschaft und Gesellschaft. Der Vergleich zwischen einem Fahrgestell
der 20er Jahre aus den Aachener Fafnir-Werken und einer modernen
ultra-leichten Stahlkonstruktion macht die Fortschritte im Bereich
des Karosseriebaus deutlich. Auch die "inneren Werte"
werden ständig optimiert: Die Suche nach verbesserten, umweltfreundlichen
Antriebslösungen führte zur Entwicklung von Fahrzeugen
mit Hybridantrieb. |
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Rennauto
der 1920er Jahre aus Aachen |
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Hybridfahrzeug |
ultra-leichte
Karosserie |
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Life
Science |
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Aachen
hat sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf als Technologieregion
im Bereich der Life Science (Lebenswissenschaften) erworben; etwa
240 Firmen sind vor allem in der Medizintechnik und Biotechnologie
tätig. Die eigentlichen Forschungsaktivitäten finden aber
an den Wissenschafts- und Lehrinstitutionen der RWTH statt. Die
Innovationserfolge im Bereich Life Science zeichnen sich vor allem
durch interdisziplinäre Kooperation von Naturwissenschaftlern,
Medizinern und Ingenieuren aus: So haben etwa Mediziner und Informationstechniker
gemeinsam ein Verfahren entwickelt, um Gene detektieren und analysieren
zu können. |
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Genetische
Diagnostik |
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Beiderseitiger
Nutzen |
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Die
Wirtschaft profitiert von den Innovationsleistungen der Hochschule,
fördert diese aber auch in großem Umfang: Mit 133,7 Millionen
Euro verfügte die RWTH im Jahr 2002 bundesweit über das
höchste Drittmittelvolumen: Drittmittel sind Gelder, die den
Wissenschaftlern für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben nicht
aus dem Haushalt der Hochschule, sondern durch Förderungseinrichtungen
und die Industrie zur Verfügung gestellt werden. Diese Unterstützung
aus privatwirtschaftlichen Mitteln steht in Aachen in langer Tradition.
Vor allem in ihren ersten Jahrzehnten erfuhr die Hochschule großzügige
finanzielle Förderung von Seiten der AM-Feuerversicherung,
des "Aachener Vereins zur Beförderung der Arbeitsamkeit"
und von der rheinisch-westfälischen Industrie. |
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Entwicklung
des Drittmittelvolumens für die gesammte Hochschule
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Entwicklung
des Drittmittelvolumens für einzelne Fachbereiche |
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Spin-Offs
- verselbständigtes Wissen |
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Wer
als frischgebackener Absolvent oder als Mitarbeiter der Hochschule
sein Wissen direkt in die Praxis umsetzen und sich selbständig
machen will, erhält Unterstützung vom Büro für
Technologie- und Innovationstransfer der RWTH, um aus den Ideen
ein marktfähiges Produkt oder eine Dienstleistung zu machen.
Seit 1984 sind etwa 450 Unternehmen aus der RWTH heraus entstanden.
Und häufig bleiben die Kontakte zwischen Unternehmen und Hochschule
auch nach der Gründungsphase eng, wie auch beim 1983 gegründeten
Unternehmen Aixtron, das mit seiner Produktion im Gebiet der Halbleitertechnik
mittlerweile sogar an der Börse vertreten ist. |
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Früh
übt sich |
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Da
auch die RTWH mit teilweise rückläufigen Einschreibungen
in den technischen Fächern konfrontiert ist, wirbt sie aktiv
um Nachwuchs. Um bei Schülern das Interesse für Technik
zu wecken und sie für das Studium zu begeistern, wird unter
anderem der "Science Truck" auf Reisen geschickt, der
technische Experimente für Schüler aller Altersstufen
an weiterführenden Schulen bereit hält. Hier können
die Schüler Technik hautnah erleben, und schließlich
sind Neugier und Freude am Experimentieren der Ursprung jeder Entdeckung
und Neuerung. |
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Schülerinnen
bei einem Experiment |
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Science
Truck |
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