Reichsgründungsfeier
in der Hochschule
Aus der Festansprache des Rektors: Unsere Technische Hochschule
muss ein Symbol
der nationalen Einheit sein
Eine eindrucksvolle Feierstunde
Für gestern Vormittag
hatte unsere Hochschule neben dem Lehrkörper und der Studentenschaft
zahlreiche Gäste in die Talbothalle zur Teilnahme an der
diesjährigen Reichsgründungsfeier geladen. Die weite,
festlich ge-schmückte Halle war bis auf den letzten Platz
gefüllt, als das Orchester der NS-Kulturgemeinde die Feierstunde
eröffnete. Nach dem Fahnenmarsch richtete der Rektor der
Hochschule, Seine Magnifizenz Professor Dr. Gru-ber, folgende
Festansprache
an die Erschienenen:
Im Namen der Hochschule habe ich Sie zu dieser vaterländischen
Feier geladen und begrüße Sie herzlich. Ins-besondere
gilt mein Willkommen den Vertretern des Staates, der Partei, der
Wehrmacht und unserer Hochschul-stadt.
Feiern heißt in dieser Stunde nichts anderes als eine kurze
Gelegenheit geben zur Besinnung auf die Wurzeln unseres deutschen
Lebens und unserer deutschen Kraft, heißt die Arbeit für
einen Tag ruhen lassen, um der Ge-samtheit des deutschen Volkes
zu gedenken.
Sie wissen, dass diese Feiern heute überall im deutschen
Volke, an allen Erziehungsstätten deutscher Jugend ab-gehalten
werden; sie sollen in jedem deutschen Herzen das Bewusstsein festhalten
an die geschichtlichen Tatbe-stände der Kaiser-Proklamation
im Spiegelsaal zu Versailles und der Machtübernahme durch
unseren Kanzler und Führer. Sie sollen der geschichtlichen
Erkenntnis die Bahn bereiten, dass wir mit dem 30. Januar 1933
in ei-nen
neuen Abschnitt unserer Geschichte
eingetreten sind, der
uns die Erfüllung bringen möge für eine wirkliche
nationale Einheit des deutschen Volkes, die der eiserne Kanzler
durch die geschichtlichen Bedingtheiten, denen sein Werk unterworfen
war, nicht voll-ständig schaffen konnte.
Wir erinnern uns an diesem Tage in treuer Dankbarkeit der Männer,
mit deren Namen diese fahnenüberrausch-ten Tage, der 18.
Januar 1871 und der 30. Januar 1933 unlösbar verknüpft
sind, an den ersten Kanzler des deut-schen Kaiserreiches, den
Fürsten Bismarck und an den ersten Kanzler des nationalsozialistischen
deutschen Reiches, Adolf Hitler.
[…]
Aber wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, so kann
uns doch Dank erfüllen gegen die Vorsehung für das Erreichte
und Dank für den Mann, der Deutschland führt und dessen
Bedeutung als geschichtliche Per-sönlichkeit kaum einer von
uns Heutigen ahnt und ahnen kann.
Treue Mithilfe an seinem
Werke ist unser Gelöbnis am heutigen Tage: Nichts für
uns, alles für Deutschland.
Das mögen die
Gedanken sein, die heute alle Deutschen bewegen.
Wenn wir diese Feier aber begehen an unserer rheinisch-westfälischen
Technischen Hochschule, so wird sie, wenn ihr Geist echt sein
soll, doch aus den eigenen bewegenden Kräften ein besonderes
Kennzeichen erhalten müssen. All unser Sinnen und Trachten
hier muss getragen sein vom Willen zu einem deutschen, tief in
der Volksgemeinschaft verwurzelten Werke: Zu deutscher Technik
als gestalteter Ausdrucksform deutschen Kul-turwollens. Gilt dies
für unsere Werkarbeit, segnet dieses Wollen unseren Arbeitstag
und macht es ihn fruchtbar, so wird dieses Wollen umso stärker
auch einstrahlen müssen in die nationale Feierstunde unserer
Hochschule.
Deshalb habe ich unseren neu hierher berufenen Kollegen Herrn
Professor Mehrtens gebeten, in dieser Feier-stunde zu sprechen
über den Teil technisch-künstlerischen Gestaltens, der
von Anbeginn jeder Menschheitskul-tur der klarste und unwiderlegbarste
Beweis, das stärkste Symbol für die kulturelle Kraft
einer nationalen Ge-meinschaft war und sein wird: Über das
Bauen. Damit aber spricht die Hochschule von ureigenster Schwelle
aus zum heutigen Tage, gibt ihm die ihr gemäße Prägung
und Weihe.
Professor Mehrtens
schilderte in großen, feingeistigen Zügen die Baugeschichte
des Deutschen Reiches, ausgehend von der karolingischen Zeit bis
auf unsere Tage. Die Ausführungen, auf die wir noch zurückkommen,
klangen aus in einem Treugelöbnis auf den Führer Adolf
Hitler, den großen Baumeister des Dritten Reiches. In das
Sieg Heil stimmte die Versammlung begeistert ein. Mit dem gemeinsamen
Sang des Liedes der Deutschen schloss diese würdige Feierstunde.
Hochschularchiv 583