Notdiplom
Kurz nach Kriegsausbruch entstanden Diskussionen um erleichterte Prüfungsordnungen für Kriegsteilnehmer. Bis dahin war das Studium einen strengen Reglement unterworfen. Es gab genaue Studienpläne, Semester wurden nur anerkannt, wenn Kurse besucht wurden und Prüfungen und Praxissemester konnten nur zu bestimmten Terminen abgelegt werden. Für die Studenten, die für ihr Vaterland an der Front standen, war es unmöglich diese Fristen einzuhalten. Es gab allerdings während der gesamten Kriegszeit kein festgeschriebenes Notdiplom. Dies hatte ausschließlich praktische Gründe: Niemand wusste im Voraus wie lange der Krieg dauern würde und auf diese Weise konnten die Prüfungsordnungen der jeweiligen Situation angepasst werden. Da kein Patentrezept für das Notdiplom vorlag, korrespondierten die Technischen Hochschulen untereinander, um möglichst repräsentative Regelungen zu schaffen. Je länger der Krieg dauerte, um so großzügiger wurden die Prüfungsordnungen. Es hatte ja keinen Vorteil, wenn man den Kriegsteilnehmern das Diplom erschwerte, schließlich zeigte der Krieg, dass ein ingenieurwissenschaftlicher Nachwuchs dringend benötigt wurde. Außerdem benötigten die Universitäten und Hochschulen Studenten, um einer Schließung zu entgehen.
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Quelle: Akte 57b, Hochschularchiv