Kalenderbild Januar 2023: Die Erfolgsgeschichte der „LZ 127 Graf Zeppelin“

Die „LZ 127 Graf Zeppelin“ war ein von der deutschen Zeppelingesellschaft (Luftschiffbau Zeppelin GmbH) betriebenes Luftschiff, das von 1928 bis 1937 in Betrieb war. Sie trug den Namen des deutschen Grafen und Firmengründers Ferdinand von Zeppelin, der die Entwicklung von steifen Luftschiffen im frühen 20. Jahrhundert vorangetrieben hatte.

Die Graf Zeppelin wurde in den Zeppelinwerken in Friedrichshafen gebaut und absolvierte ihren Jungfernflug am 18. September 1928. Sie war 236 Meter lang und hatte einen maximalen Durchmesser von 12,6 Metern. Das Luftschiff wurde von fünf Maybach VL-2 12-Zylindermotoren angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 129 km/h.

Das Luftschiff wurde hauptsächlich für den kommerziellen Personenverkehr eingesetzt und absolvierte mehrere Überfahrten über den Atlantik während seiner Betriebszeit. 1929 unternahm es seinen ersten kommerziellen Flug von Deutschland in die USA, und im selben Jahr absolvierte es die erste Weltumrundung eines Luftschiffs. Dabei wurden innerhalb von 35 Tagen in 6 Etappen insgesamt 49.618 km zurückgelegt. Unter Hugo Eckener, dem Nachfolger Zeppelins, wurde mit dem LZ 127 ein regelmäßiger Luftschiffverkehr zwischen Deutschland und Brasilien, mit Zwischenstopps in Sevilla, eingerichtet. Bis zum Ende des Jahres 1935 wurden durch diese Verbindung insgesamt 12.000 Passagiere und eine große Anzahl an Zeppelinpost unfallfrei transportiert.

Das Luftschiff wurde auch für wissenschaftliche und militärische Zwecke eingesetzt. Es absolvierte mehrere Flüge zur meteorologischen Forschung und wurde zur Erprobung neuer Navigations- und Kommunikationsausrüstung verwendet. 1933 wurde die Graf Zeppelin von der deutschen Marine zu Ausbildungs- und Aufklärungsmissionen verwendet. Auch die Politik machte sich das Luftschiff zu eigen. Die Graf Zeppelin flog unter anderem eine Propagandafahrt über den Reichsparteitag der NSDAP am 02. September 1933.

Trotz ihrer Erfolge wurde die Graf Zeppelin 1937 aus dem Dienst genommen, nachdem das Luftschiff Hindenburg explodiert war. Die Graf Zeppelin befand sich gerade über dem Atlantik, als das Unglück bekannt wurde. Den Passagieren wurde die Nachricht allerdings bis zur Landung in Friedrichshafen am 08. Mai 1937 vorenthalten. Der Untergang der Hindenburg markierte das Ende der Ära des Luftschiffverkehrs. Das Luftschiff wurde außer Dienst gestellt und verschrottet.

Heute gilt die Graf Zeppelin neben der „Graf Zeppelin II“ und der Hindenburg als eines der erfolgreichsten und bekanntesten Luftschiffe des 20. Jahrhunderts. Sie hat mehrere Rekorde während ihrer Betriebszeit aufgestellt und hatte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Luftschifftechnologie und des Luftverkehrs.

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Jahresbericht 2022 des Hochschularchivs der RWTH Aachen

Nach zwei Jahren Pandemie kehrt im Hochschularchiv langsam wieder der „normale“ Arbeitsalltag zurück. Die Mitarbeiter*innen arbeiten wieder vor Ort; es können wieder Nutzer ohne Einschränkungen vorbei kommen. Doch die Zeit des Homeoffice hat uns gezeigt, dass ein systematischer Erneuerungsprozess im digitalen Bereich erforderlich ist. Daher beschäftigen wir uns im Jahr 2022 mit der digitalen Reorganisation des Archivs; ein Vorgang, der nach mehr als zehn Jahren überfällig ist. Die Anschaffung des Servers, die eigentlich in diesem Jahr vorgenommen werden sollte, konnte aus organisatorischen Gründen leider nicht umgesetzt werden. Langfristig ist dieser aber weiterhin geplant. Um trotzdem Fortschritte machen zu können, haben wir uns zwei neue Festplatten zugelegt und planen im Verlauf des kommenden Jahres die Anschaffung eines neuen Mitarbeiter-PCs.

Unser Augenmerk liegt dabei auf der Digitalisierung von Archivalien. So können Informationen, beispielsweise durch das Verbleichen von Papier, nicht mehr verloren gehen. Außerdem können in digitaler Form Metadaten wie das Alter, den Verfasser oder die Provenienz abgespeichert und so der Zugriff auf auf insgesamt mehr Informationen erleichtert werden.

Außerdem erreichte uns in Form einer privaten Spende ein neuer Scanner. Da wir uns bisher für Scans stets die historische Bibliothek aufsuchen mussten, ist der neue Scanner eine große Entlastung für das gesamte Team des Hochschularchivs und erleichtert den Arbeitsalltag enorm.

Nachdem wir in den letzten eineinhalb Jahren fast durchgängig jeweils zwei Praktikant*innen zur selben Zeit betreut haben, befinden wir uns gerade in einer Phase des Leerlaufs. Nicht nur deswegen, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass uns in den letzten Monaten besonders wenige Anfragen erreichen, können wir unser Augenmerk auf andere Dinge, wie zum Beispiel die Digitalisierung oder intensiver Social-Media-Arbeit richten.

Im Herbst letzten Jahres hat eine Mitarbeiterin das Hochschularchiv verlassen. Zum Wintersemester wird eine weitere Mitarbeiterin gehen, wofür im Gegenzug seit April eine ehemalige Praktikantin unser Team verstärkt. Den ehemaligen Mitarbeiterinnen des Hochschularchivs wünschen wir auf diesem Wege noch einmal alles Gute für ihren  zukünftigen Weg.

Insgesamt verläuft das Jahr 2022 für das Hochschularchiv bis dato sehr produktiv. Im weiteren Verlauf ist geplant, den Digitalisierungs- bzw. Reorganisierungsprozess weiter vorantreiben. Wir hoffen, dass dieser Anfang 2023 ein Ende finden wird und freuen uns schon darauf, unsere Ideen für Folgeprojekte angehen zu können.

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Mein Praktikum im Hochschularchiv der RWTH Aachen

Als ich mein Studium an der RWTH im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften begonnen habe, wurde mir häufig diese eine Frage gestellt: Was kann man denn mit diesem Studium überhaupt anfangen? Was möchtest du später werden? Da das Studium allerdings eine Vielzahl von unterschiedlichen Berufsschwerpunkten vermittelt und somit einem viele verschiedene Zukunftsaussichten ermöglicht, ist eine Berufswahl schwieriger als man sich vorstellt. Viele Berufe im geisteswissenschaftlichen Bereich richten den Fokus auf einen Alltag hinter einem Schreibtisch. Aus diesem Grund war es für mich umso spannenden einen Eindruck über den Alltag eines Archivars zu erhalten und das Praktikum beim Hochschularchiv der RWTH bietet eine beträchtliche Anzahl an Möglichkeiten in diese Arbeitswelt einzutauchen.
Natürlich verbringt man bei dem Praktikum eine gewisse Zeit hinter dem Schreibtisch, um Fotos zu digitalisieren, Videos anzufertigen oder Anfragen zu beantworten. Aber im Archiv geht es nicht nur darum Akten, welche seit mehreren Jahrzehnten dort lagern aufzubewahren. Vielmehr geht es um die Geschichte dahinter, um das Leben und die Leidenschaft, welche in den Akten schlummern. Aus diesem Grund war es besonders spannend zu erfahren, dass das Hochschularchiv viele Anfragen erhält, welche nicht nur für Veranstaltungen gedacht sind, sondern dass es viele Leute auf dieser Welt gibt, welche mehr über ihre Familiengeschichte und den Werdegang beispielsweise über ihre Großeltern in Erfahrung bringen wollten.

Es gibt darüber hinaus immer Aufgaben, welche im Archiv selbst erledigt werden müssen. Jedes Jahr kommen Akten, Abschlussarbeiten, Bücher, Fotosammlungen und Nachlässe von ehemaligen Professoren hinzu, welche dem Archiv einen Teil ihrer Forschung/Arbeit oder aber auch einiger besonderer Gegenstände vermachen. Daher verändert sich das Archiv ständig und es muss viel aufgearbeitet werden, um Platz für neues Material zu schaffen. Hierzu zählt beispielsweise das Umbetten von Akten, das Entfernen von Tacker Nadeln oder das erneute Zusammenkleben gerissener Dokumente, um diese besser zu erhalten. Die Arbeit in einem Archiv ist also eine Wiederholung bereits mehrmals ausgeführter Schritte, um bereits vergessenes für die Nachwelt festzuhalten. Die Arbeit im Archiv kann somit mit einem lebendigen Organismus verglichen werden, welcher ständig Veränderungen ausgesetzt ist und ununterbrochen expandiert.

Deshalb bietet das Praktikum auf eine besondere Art und Weise die Möglichkeit, sich mit Vergangenem, aber auch mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Das Archiv versucht über die verschiedensten Social-Media-Plattformen sich an den Geist der Zeit anzupassen. Zudem werden viele Fotos digital gespeichert und es wird versucht Bücher und andere Digitalisate für Bürger zur Verfügung zu stellen.
Das Praktikum im Hochschularchiv ist daher eine besondere Erfahrung, welche mir besondere Einblicke gewähren, welche für meinen weiteren Werdegang von großer Wichtigkeit sein werden.

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Kalenderbild Dezember 2022: Schnee-Landschaft

„Der Winter ist ein rechter Mann,

kernfest und auf die Dauer;

sein Fleisch sich fühlt wie Eisen an

und scheut nicht süß noch sauer.

War je ein Mann gesund, ist er´s

Er krankt und kränkelt nimmer…“

Der Winter, Matthias Claudius

Aha, Winter. Stimmt, es ist ja schon Dezember! Die Jahreszeit ist auf unserem aktuellen Kalenderblatt deutlich zu erkennen an der schneebedeckten Landschaft; wobei „Landschaft“ ein etwas großes Wort für diese Szenerie ist.

Trotzdem: Jemandem aus der Studentenverbindung Pomerania Aachen waren diese schneebedeckten Bäume und Sträucher, der verschneite Weg, der nach dem Zaun (oder ist es eine Mauer?) vielleicht in einen Park führt, es wert, abgelichtet zu werden. Die Fotografie war seinerzeit noch aufwendiger und teurer, deshalb mögen die Motive immer sorgfältig und weniger spontan ausgewählt worden sein.

So wurde der Prototyp der ersten Kleinbildkamera erst im Jahre 1925 vorgestellt; im Gegensatz zu den zuvor üblichen Boxkameras stellte die kompakte Leica-Kamera eine hochmoderne Neuerung dar. In Zeiten digitaler Fotografie, die heutzutage täglich millionenfach beispielsweise über unsere Mobiltelefone geschieht, kann man sich das kaum noch vorstellen. Erst im Jahr 1936 kam übrigens die Erfindung des Farbfilms hinzu. Insofern gehörte man seinerzeit eher zu den „happy few“, wenn man  eine Kamera sein Eigen nennen durften. Zum Glück auch für das Hochschularchiv der RWTH Aachen, denn solche Bilder stellen eine interessante und im wahrsten Sinne des Wortes anschauliche Archivalie dar.

Vielleicht hat der Fotograf den immer wiederkehrenden Zauber des (ersten) Schnees einfangen und festhalten wollen, der mit seiner weißen Decke alles hell, neu und sauber erscheinen lässt. Wie bereits einige der an dieser Stelle gezeigten Fotos stammte auch dieses aus dem auf einem Flohmarkt erworbenen Album, dessen Besitzer Kurt Grün hieß und der an der RWTH Aachen ab 1929 studierte.

Zum Monat Dezember jedenfalls passt das Foto ganz wunderbar; das Fest der Feste naht mit großen Schritten und die Hoffnung auf eine weiße Weihnacht gibt es alle Jahre wieder. Vielleicht, vielleicht, dürfen wir uns dieses Jahr darüber freuen.

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Kalenderbild November 2022: Pro honore – die Springorum-Münze der RWTH Aachen

„MENS AGITAT MULEM“ – oder auf Deutsch „der Geist bewegt die Materie“ mit dieser Inschrift des Revers offenbart die Springorm-Münze ihre wissenschaftliche Zugehörigkeit. Ausgezeichnet werden mit der Ehrung die besten Studierenden der verschiedenen Studiengänge. Dazu zählen alle, die ihre Abschlussprüfung zum Beispiel in Form einer Bachelor- oder Masterarbeit mit Auszeichnung abschließen könnten. Fernen werden auch die besten 10 Prozent des Studiengangs nach fakultätsinternen Verfahren geehrt.

Revers der Springorum-Münze

Vergeben wird die Ehrung, wie die Legende verrät, von „Freunden der Aachener Hochschule“. Der Förderverein der RWTH Aachen, welcher damit gemeint ist, zeichnet seit 1925 Studierende durch die Springorum-Münze aus. Seit 2006 wird die Auszeichnung in Form einer Ehrennadel vergeben.

Benannt ist die Münze nach Friedrich Springorum (1858-1938), welcher auf dem Avers in Form eines Porträts, in welchem er nach links blickt, verewigt ist. Springorum war deutscher Ingenieur, Unternehmer und Mitbegründer des Fördervereins proRWTH. Die RWTH verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft.

Avers der Springorum-Münze

Entworfen wurde die Münze selbst durch Friedrich Bagdons (1878-1937) seines Zeichens Bildhauer. In den 20er-Jahren gestaltete er neben der Münze hauptsächlich Kriegerdenkmäler. Später widmet sich der Künstler deutschnationaler Gesinnung der nationalsozialistischen Staatskunst und schuf eine Büste Hitlers oder arbeitete am Tannenberg-Denkmal mit durch sein Hindenburg-Standbild.

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Mein Praktikum im Hochschularchiv – Durchstrukturiert von A bis Z

Zu Beginn meines Praktikums hatte ich natürlich eine ungefähre Vorstellung von dem, was
mich im Archiv erwarten würde: Räume voller Dokumente, Akten und sonstige Archivalien, die
es zu verwahren, sortieren, aufbereiten und systematisch zu erfassen gilt.

Letztlich war es aber auch nur eine abstrakte Vorstellung und nochmal etwas ganz anderes
diese Räume voller Archivalien tatsächlich zu sehen, diese zum Teil sehr alten Dokumente in
den Händen zu halten, zu wissen, dass in diesen Räumlichkeiten die gesamte Geschichte der
RWTH Aachen aufbewahrt wird.
Alles in Allem beeindruckend und auch leicht überwältigend. Schließlich gilt es, all diese
Archivalien so aufzubewahren, dass sie einerseits die Zeit überdauern ohne Schaden zu
nehmen. Andererseits müssen sie so systematisch und geordnet aufbewahrt werden, sodass
sie jederzeit und ohne lange Suche wiedergefunden werden.
Das allein bedarf einer akribischen strukturellen Arbeit und Organisation. Wie akribisch diese
Arbeit tatsächlich ist, wurde mir dann aber auch erst während des Praktikums so richtig
bewusst und überstieg meine Erwartung bei weitem.

Nun war ich darüber hinaus überrascht zu erfahren, dass nicht nur die Arbeit im Archiv
dermaßen durchstrukturiert ist, sondern auch das Praktikum dort mindestens genauso
strukturiert aufgebaut ist.
Schon vor meinem ersten Praktikumstag bekam ich den Praktikantenleitfaden – eine
tabellarische Auflistung der Themen- und Aufgabenfelder, welche im Verlauf des Praktikums
absolviert werden sollten. So konnte ich mir (zu meiner Freude) nicht nur vorab einen Überblick
verschaffen, sondern behielt diesen Überblick auch während des gesamten
Praktikumsverlaufs, da diese Liste Punkt für Punkt bearbeitet und abgehakt wurde.
Aufgrund der Pandemie wurde das Praktikum zudem so aufgebaut, dass ein Teil der Aufgaben
nicht nur vor Ort im Archiv, sondern ebenso im Homeoffice erledigt werden konnten. Selbst
die Module, durch die wir Praktikanten Einblicke in die einzelnen Tätigkeitsbereiche der
Archivarbeit bekommen sollten, konnten teilweise im Homeoffice per Videokonferenz
behandelt werden.
Aufgrund des Leitfadens war immer recht eindeutig, was zu tun war – sollten dennoch
Unklarheiten aufkommen, hatte man jederzeit die Möglichkeit zur Klärung einen der
Praktikumsbetreuer bzw. Mitarbeiter des Archivs zu kontaktieren.

Kurz und knapp mein abschließendes Fazit: Wer Struktur braucht und sucht, wird im
Hochschularchiv auf allen Ebenen fündig. Und wer sein Praktikum während einer Pandemie
absolvieren will, ist hier eindeutig an der richtigen Adresse.

An dieser Stelle noch vielen lieben Dank an das gesamte Team des Hochschularchivs, dass
ich diese Erfahrung machen und für kurze Zeit ein Teil davon sein durfte!

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Ich schließe die Akte „HA/JE 2016-2022“

Seit meinem dritten Bachelorsemester war ich als studentische Hilfskraft im Hochschularchiv der RTWH Aachen eingestellt. Dies ist nun sechs Jahre her und ich habe die maximale Zeit erreicht, die man als studentische-/wissenschaftliche Hilfskraft an der RWTH beschäftigt sein kann.

Die Arbeit im Hochschularchiv ist vielfältig. Der Weg der Archivalie in das Archiv beginnt mit dem ersten Kontakt einer Abgabestelle/-person. Nachdem geklärt ist, ob und was von dem Angebot in die Bestände übernommen wird, wird ein Termin für die Übernahme vereinbart. Sind die Dokumente angekommen, werden diese verzeichnet, umgebettet und kartoniert. Unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Schutzfristen können die Dokumente dann den Nutzern zur Einsicht vorgelegt werden. Bei der Recherche im Archiv begleiten die studentischen-/ wissenschaftlichen Hilfskräfte die Benutzer gerne oder Übernehmen diese auch gänzlich.

Um Außenstehenden am Arbeitsalltag teilhaben zulassen, weißt das Hochschularchiv eine intensive Social-Media-Arbeit auf. Hier werden regelmäßig Beiträge rund ums Archiv gepostet. Neben diesen Aufgaben gibt es noch viele weitere.

In den sechs Jahren durfte ich mit vielen (langjährigen) Kolleg:innen eng zusammenarbeiten und den Praktikant:innen die Welt des Hochschularchivs zeigen. Dabei bleiben mir viele schöne Momente in Erinnerung. 

Es kamen aber auch einige persönliche Herausforderungen in dieser Zeit auf mich zu. Zum Beispiel konnte ich durch den regelmäßigen telefonischen Kontakt mit Nutzern und internen Stellen der RWTH meine Angst vor dem Telefonieren ablegen und sogar Freude daran entwickeln.

Ich wünsche dem ganzen Team des Hochschularchivs weiterhin eine schöne Zeit und viel Erfolg im weiteren Berufsleben.

Nun schließe ich die Akte „HA/JE 2016-2022“ und lege eine Neue an.

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Kalenderbild Oktober 2022: Postkarte aus Korneliemünster

Bei dem Kalenderbild des Monats Oktober handelt es sich um eine Postkarte von Herrn Gustav Plesslow an den Hochschulinspektor Biernath. Diese geschäftliche Mitteilung stammt vom 03.09.1949 und wurde von Korneliemünster nach Aachen verschickt. Folgendes steht auf der Karte geschrieben:

Sehr geehrter Herr Biernath!

Ich danke Ihnen für Ihre Beiträge zum Jahrbrief 1950. Mir fehlt jetzt nur noch eine Aufstellung der Plaketten, Denkmünzen, Geldpreise, Diplomen, die für ausgezeichneter Leistungen gegeben werden. Könnten Sie mir die noch verfassen?

Mit freundlichem Gruß
 bin ich Ihr Ihnen ergebener

Gustav Plessow

Herr Ernst Biernath (*15.03.1898; † 29.06.1973) war von 1949-1951 Hochschulinspektor an der TH Aachen. Anschließend war er vier Jahre Hochschuloberinspektor.

Dr. Dr. phil. habil.Gustav Plessow (*08.02.1886; † 23.03.1952) war 1941-1952 Apl. Prof. für Anglistik, Amerikanistik und Lexikographie der Technik, ebenso war dieser Leiter des Seminars für Auslandsingenieure und ab 1949 Wahlsenator.

Ob diese Auflistungen Teil des angesprochenen Jahrbriefes 1950 sind und ob diese lediglich interne Verwendung fanden ist unklar.

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Aachens Brunnen I – Brunnen der sieben freien Künste

Den auf dem Karlshof stehenden Brunnen der sieben freien Künste schuf Ottmar Hollmann 1969. Die acht Bronzetafeln bilden die sieben freien Künste (septem artes liberales) ab, ein in der Antike entstandener Fächerkanon. Die sieben freien Künste wurden in zwei Gruppen, nämlichen das Trivium (Dreiweg) und das Quadrivium (Vierweg) unterteilt. Zum Trivium gehörten die Grammatik, die Rhetorik und die Dialektik; das Quadrivium umfasste die Arithmetik, die Geometrie, die Musik und die Astronomie. Traditionell beschreibt dieser Fächerkanon die einem freien Mann zustehende Bildung; im Mittelalter galt er als Vorbereitung auf die weitergehenden Studiengänge Theologie, Jura und Medizin (https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_freie_K%C3%BCnste).

Die Inhalte der sieben freien Künste wurden zunächst durch Kloster-, Dom- und Kathedralschulen sowie städtische Bildungseinrichtungen und freie Magister (Lehrer) vermittelt. Mit Entstehung der Universitäten wurde die sogenannte Artistenfakultät (Facultas Artium) als vierte Fakultät, neben der Theologie, dem Recht und der Medizin, in das Studium Generale (Allgemeine Studien) integriert und wurde damit zum Vorläufer der Philosophischen Fakultät. Dieser Name war zum Teil schon im 15. Jahrhundert gebräuchlich.

Die achteckige Form zitiert den Grundriss des Oktogons des Aachener Domes, welches aus der Zeit Karls des Großen stammt. Damit bezieht sich der Brunnen auch auf die Hofschule Karls des Großen (https://de.wikipedia.org/wiki/Karolingische_Renaissance#Bildung), daher fehlen die technischen Fächer.

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KulturSpur(en) im alten Regierungsgebäude – Tag des offenen Denkmals 2022

Unter dem Motto „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz“ öffnete dieses Jahr wie immer am zweiten Sontag im September das Hochschularchiv der RWTH Aachen seine Pforten für den alljährlichen „Tag des offenen Denkmals“. Unser Archiv boz wieder eine Führung durch das alte Regierungsgebäude und unsere Magazine an. Das Krimi-Motto wurde aufgegriffen durch die Ausführungen des Archivars und Geschäftsführers Dr. Klaus Graf über die nationalsozialistische Vergangenheit des Gebäudes. Zur NS-Zeit befand sich in diesem Gebäude ein Standort der politischen Polizei (Gestapo) des Terrorregimes.

Neben den Vorträgen konnten die Besucher*innen Herrn Graf auch ihre Fragen zur Geschichte des Gebäudes und zur der alltäglichen Arbeit im Archiv stellen.

Obwohl die Pandemie noch nicht ganz überwunden ist, nahmen in diesem Jahr wieder so viele Besucher an der Führung teil wie vor  Corona (etwa 50 Personen). Das Hochschularchiv der RWTH Aachen bedankt sich bei allen, die vorbei geschaut haben und freut sich schon auf das kommende Jahr.

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