Kalenderbild November 2020: 55 Jahre Philosophische Fakultät – Die Geschichte eines Umbruchs

Quelle: Akte S 5145

Das Kalenderbild dieses Monats zeigt das Cover des Studienführers für den Bachelor of Arts von 2007/8 der philosophischen Fakultät. Dieser enthält generelle Informationen zur Bewerbung und dem Aufbau des Bachelors, sowie Ansprechpartner und Informationen zu den einzelnen Studiengängen der philosophischen Fakultät, inklusive exemplarischer Studienverlaufspläne.

Der Bachelor of Arts wurde im Wintersemester 2004/2005, im Zuge der Bologna-Reform, an der RWTH Aachen eingeführt. Diese Umstellung von dem Magister- hin zum Bachelor-/Masterstudium sollte insbesondere zu einer Vereinheitlichung von Studiengängen und -abschlüssen sowie zu einer kürzeren Studienzeit führen. Zurück geht diese Reform auf die Magna Charta Universitatum, die anlässlich des 900. Jubiläums der Universität von Bologna 1988 von 388 Universitäten unterzeichnet wurde. Weiterhin wurde mit der Lissabon-Konvention von 1997 an der internationalen Anerkennung von Abschlüssen gearbeitet. Die Vorgängerin der Bologna-Reform ist die Sorbonne-Erklärung von 1998, in der bereits ein zweistufiges Abschluss- und Punktesystem vorgesehen waren. Schließlich wurde ein Jahr später, 1999, diese durch die Bologna-Erklärung konkretisiert.

Das Vorgängerstudium, der Magister, wurde 1957 wiedereingeführt. Wie auch im Studienführer zu lesen ist, studierte man im Magister drei, anstatt wie im Bachelor, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, zwei Fächer. Der Magister Artium beispielsweise, war also ein Studium mit breiterer Orientierung, das sich aus mehreren, vor allem nicht-technischen, Fächern zusammenstellte. Zudem bereitete diese Art des Studiums nicht auf einen spezifischen Beruf vor.

Die Philosophische Fakultät der RWTH Aachen wurde 1965 gegründet, somit feiert sie dieses Jahr ihr 55-jähriges Jubiläum. Zu ihr gehörten anfangs die Lehrstühle Anglistik, Deutsche Philologie, Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Alte, Mittlere und Neuere Geschichte und Romanische Philologie.

1970 wurde Hans Schneider/ Schwerte zum Rektor ernannt, der sich später als ehemaliger Nationalsozialist entpuppen sollte.  Bis heute ist er der einzige Rektor, der der Philosophischen Fakultät angehörte.

Zu deren Ausbildungsschwerpunkten gehörte zu Beginn die Lehramtsausbildung aber auch neue Studienmöglichkeiten wurden entwickelt. Dieser Ausbau an Lehrangeboten wurde jedoch Mitte der 70er Jahre gestoppt und dadurch auch einige Studiengänge komplett gestrichen. Wieder andere wurden in eigene Fakultäten umgewandelt, wie bspw. Pädagogik oder Wirtschaftswissenschaften in den 70ern und 80ern. Im weiteren Verlauf kämpften die Studierenden dieser Fakultät um die Erhaltung einiger Studiengänge, was ihnen allerdings nur teilweise gelang, vor allem im Bereich der Lehrerausbildung. Nach der eben beschriebenen Umstellung durch den Bologna-Prozess fallen immer mehr Studiengänge weg. Auf der anderen Seite werden aber auch neue, diesmal Ein-Fach, Studiengänge angeboten.

Wenn ihr genaueres über die Geschichte der philosophischen Fakultät erfahren wollt, schaut doch mal bei diesem Beitrag unserer Website vorbei, der anlässlich des 50. Jubiläums angefertigt wurde.

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