Das Kalenderbild des Oktobers dreht sich um das Thema Frauen an der RWTH. Der Frauenanteil der RWTH stieg von 1968 bis 1980 aufgrund der 60er Jahre Bewegung von 7 auf 28 Prozent an. Im Zuge dessen wurde 1987 der Arbeitskreis der Frauenförderung an der RWTH gegründet (AFRA). Da auch in anderen Universitäten des Landes die Zahl der weiblichen Studierenden rasant stieg, wurde 1989 die Landeskonferenz der Frauenbeauftragten der Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen in Aachen gegründet. Dort wurde entschieden, dass jede Universität eine Frauenbeauftragte bestimmen sollte. Um dessen gerecht zu werden, wurde 1991 Frau Brigitte Gilles als erste Frauenbeauftragte der RWTH Aachen gewählt. Inzwischen wurde das Amt der Frauenbeauftragte um einige Aufgabenbereiche erweitert und ist das heutige Gleichstellungsbüro.
Unser Kalenderbild stammt aus den ersten Tagen des neuen Amtes. Unter der Leitung von Frau Gilles, einer Symbolfigur der Frauengeschichte an der RWTH, wurde im Oktober 1992 die erste Informationsbroschüre zu diesem Thema herausgebracht. Gemeint ist die alma marTHa, welche in ihrem Namen ein geschicktes Wortspiel beinhaltet. Es ist eine Anspielung auf die Bezeichnung Alma Mater, welches in Nordamerika und im deutschsprachigen Raum als Synonym für die Institutionen der Universität genutzt wird. Dabei stammt diese Bezeichnung aus dem Lateinischen: Das römische “Epithet alma” bedeutet übersetzt so viel wie nährend oder gütig, wohingegen die Vokabel “mater” mit Mutter übersetzt wird. Der Name der Informationsbroschüre für Frauen an der RWTH ist also geschickt gewählt und wird nur noch dadurch abgerundet, dass sich bewusst dazu entschieden wurde mater in marTHa umzuändern, um den RWTH-Bezug zu schaffen.
In diesem Heft fand sich zudem ein Flyer zur Frauenvollversammlung. Dieser Flyer wurde noch von Hand skizziert und dann vervielfältigt. Er ist ein weiterer Beweis dessen, dass in den frühen 90er Jahren die Frauengeschichte der RWTH einen weiteren Meilenstein erreichte. Die Frauengeschichte an der RWTH endet nicht bei Maria Lipp, der ersten Professorin der RWTH. Das Hochschularchiv hat dementsprechend noch viel mehr zu diesem Thema in seinen Beständen. Schaut gerne mal ganz bequem und sicher von Zuhause in unsere Onlineausstellung, beispielsweise zum Thema Pionierinnen der Wissenschaft und erfahrt mehr zu diesem Thema. Alternativ könnt ihr uns natürlich auch gerne eine Mail schreiben. Wir freuen uns über euer Interesse.