Die Findbuchkartei – auf der Suche nach dem richtigen Archivale

 

von Annica Ströbel

Die Findmittel eines Archivs, Verzeichnisse aller Archivalien, sind bei der Suche nach Dokumenten unverzichtbar. Im Hochschularchiv der RWTH Aachen ist die Findbuchkartei eines der wichtigsten Findmittel. Auf alphabetisch sortierten Karteikarten sind fast alle Archivalien verzeichnet. Die maschinengeschriebenen Karten sind zu einem großen Teil digitalisiert, wodurch Benutzern eine Suche auf der Websiteermöglicht wird.

Wie sieht eine solche Karteikarte eigentlich genau aus? Als Beispiel zeigen wir die Suche nach „Rogowski, Walter“. Zunächst ist auf unterschiedliche Schreibweisen zu achten. So kann die Person unter ihren Spitznamen bekannt gewesen, aber auf den Karteikarten mit vollem Namen verzeichnet worden sein. Des Weiteren ist zu beachten, dass oft nicht alle Informationen zu einer Person auf eine einzige Karteikarte passen. In diesen Fällen, wie auch hier, werden die Karten mit – 1 -, – 2 – usw. durchnummeriert und es wird auf der jeweils vorherigen Karte auf Fortsetzungen verwiesen.

Der vorliegenden Karteikarte kann man neben dem Namen auch die Professur und Lebzeiten entnehmen. Walter Rogowski wurde am 7. Mai 1881 geboren und starb am 10. März 1947. Er war Professor und Doktor der Ingenieurwissenschaften. In der rechten oberen Ecke der Karte stehen die Fotosignaturen, falls es Bilder von der jeweiligen Person gibt. Von Walter Rogowski gibt es zwei Fotos, nämlich mit den Signaturen 1.2.1 und A 5/96. Anhand der Bestellnummern kann man in den jeweiligen Magazinen die verzeichneten Fotos finden. Unterhalb dieser Verweise gibt es auf den Karteikarten Notizen, die einen kurzen Überblick über die Person geben. So ist Walter Rogowski hier näher bestimmt als Professor für theoretische Elektrotechnik von 1921-1947 und ab 1928 sogar Direktor des Elektrotechnischen Instituts. Es folgt eine Reihe von Verweisen auf Vorlesungsverzeichnisse der RWTH, in denen Angaben zu seiner Professur und seinen Lehraufträgen aufgeführt sind. Dabei stehen die Kürzel WH und SH für Winter- und Sommerhalbjahr.
Auf der Rückseite dieser Personenkarteikarte stehen weitere Informationen zu seiner Karriere.

Er war Dekan und Senatsvertreter der Fakultät und wurde durch die TH Darmstadt am 29.10.1932 zum Dr.-Ing. E.h. ernannt. Wie sich auf der zweiten Karteikarte zu Walter Rogowski zeigt, werden auch Auszeichnungen und Verdienste in der Findbuchkartei vermerkt.

Die Akten 450a und 448 enthalten unter anderem Unterlagen über die im November 1940 und Mai 1941 geplante Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes. Aus den Akten 2497 und 448 lässt sich entnehmen, dass er in einem Preisausschreiben Minensuchgeräte betreffend den ersten Preis gewann. Auf den folgenden Karteikarten zu Walter Rogowski lassen sich unter anderem Verweise zu Unterlagen über seine Diplomprüfung von 1903, seinen Tod, die Trauerfeier und seine Personalakte finden. Somit gibt die Findbuchkartei einen ersten kurzen Überblick zu einer Person und verweist auf zugehörige Archivalien, wie Dokumente und Bilder, die eine ausführlichere Recherche ermöglichen. Neben Personen, kann man hier auch nach Schlagwörtern, Standorten oder Signaturen suchen. Üblicherweise werden jedoch am häufigsten Archivalien über Personen angefragt. Insgesamt umfasst diese Findkartei der RWTH Aachen ca. 20.000 Karteikarten.

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