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Der
Muff von tausend Jahren |
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Immer
eindringlicher wurde nun unter dem Motto "Lüftet den Muff von tausend
Jahren!" die Änderung der bestehenden Hochschulordnung gefordert
- zunehmend auch von Seiten der Assistenten. Die Forderungen zielten
vor allem auf Mitspracherechte in den Entscheidungsgremien und Ausschüssen
der Hochschule. Die Petitionen und öffentlichen Bekundungen über
die Missstände an der RWTH waren in ihrer Intensität sehr unterschiedlich,
sie reichten von verhältnismäßig sanftem Widerstand bis hin zu extremeren
Aktionen. |
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Drittelparität |
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In
der am 16. Januar 1968 im "Grünen Hörsaal" stattfindenden Podiumsdiskussion
über die künftige Demokratisierung der Hochschule wurden eine Reihe
von Verbesserungsvorschlägen gemacht. Zentraler Streitpunkt war
die Forderung der Studierenden und Assistenten nach "Drittelparität"
des Senats, d. h. die Besetzung dieses Gremiums zu gleichen Teilen
aus gewählten Vertretern der Professoren, Assistenten und Studierenden.
Im April 1968 legten die Studierenden einen eigenen Entwurf eines
"parlamentarischen Modells einer Verfassung" vor und versandten
diesen an alle Professoren, die der Mitbestimmung der Studierenden
aber eher skeptisch gegenüber standen. |
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Verfassungsänderung
auf Probe |
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Der
sogenannte Große Rat fand sich am 16. Mai 1968 zu einer Sitzung
zusammen, um über die anstehende Hochschulreform und die damit einhergehende
Verfassungsänderung zu beraten. Dieses Gremium, in dem die Professorenschaft
ebenfalls das größte Stimmgewicht hatte, sprach sich mit Zweidrittelmehrheit
für die Annahme eines Verfassungsentwurfes aus - der ab 1. Januar
1969 für eine Probezeit von drei Jahren in Kraft treten sollte.
Dass das Problem dadurch nur aufgeschoben und die erweiterten Mitbestimmungsrechte
weiterhin unsicher waren, rief Missstimmung unter den Studierenden
hervor. |
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Flugblatt
von 1968 |
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