Die 68er-Bewegung in Aachen Aufbruch Notstandsgesetze     Hochschulreform   "Heißer" Winter 68 .. Feierliche Immatrikulation .. ... und Frau Holle .. Verbot von SDS und PAK .. Go-in im Senat     Protest gegen das Hochschulgesetz

Feierliche Immatrikulation Am 18. Oktober 1968 sollte feierlich das Wintersemester 1968/1969 eröffnet werden; ein Höhepunkt der Festlichkeit war von jeher die Immatrikulationsfeier gewesen, in der der Rektor jeden neu eingeschriebenen Studenten mit Handschlag empfing. Für den Abend war ein Buffet vorgesehen. Die Ehrensenatoren trugen bei ihrer feierlichen Begrüßung am Nachmittag ihre traditionellen Samttalare - sehr zum Verdruss einiger Studierender, die an dem mittelalterlich anmutenden Erscheinungsbild Anstoß nahmen. ... und Frau Holle Während der anschließenden Immatrikulationsfeier im AudiMax kam es zu lebhaftem Aufbegehren einiger protestierender Studenten, die die Rede des Rektors durch Zwischenrufe störten. Als die Liste der geladenen Ehrengäste verlesen wurde unterbrach ein Zwischenrufer den Rektor mit den Worten "...und Frau Holle!", womit die Gesamtatmosphäre einen märchenhaften Anstrich von Lächerlichkeit erhielt. Die wiederholten Aufforderungen des Rektors an die Störer, den Hörsaal zu verlassen, wurden ignoriert.   Polizei räumt den AudiMax Verbot von SDS und PAK   Im November beabsichtigte der Senat die akademische Anerkennung des "Sozialistischen Studentenbundes" (SDS) und des "Politischen Arbeitskreises" (PAK), die als Initiatoren der Unruhen angesehen wurden, zu widerrufen. Petitionen von Studenten, die sich gegen das Verbot aussprachen und zugleich vor einer möglichen Radikalisierung warnten, blieben unbeachtet.   Zeitungsartikel Go-in im Senat Nach mehreren Protestaktionen wurde eine nicht-öffentliche Senatssitzung am 23. November 1968 - inzwischen war die Zahl der Anhänger des SDS gestiegen, und die Proteste gegen das Verbot nahmen stetig zu - durch ein "Go-in" einer ziemlich großen Gruppe von Studierenden unterbrochen. Der Rektor reagierte diplomatisch, indem er den Eindringlingen die Möglichkeit gab, ihre Anliegen vorzubringen und mit den anwesenden Senatsmitgliedern zu diskutieren. Der Senat hob schließlich das Verbot von SDS und PAK wieder auf.