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Otto
Intze (1843 - 1904) |
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Rektor
1895-1898 |
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Otto
Intze wurde am 27. Mai 1843 in Laage, einer kleinen Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
als Sohn eines Arztes geboren. Nach seiner Schulausbildung begann
er eine Lehre bei der Eisenbahn. Für die Riga-Dünaburger
Eisenbahn arbeitete er von 1860-1862 am Bau einer Eisenbahnstrecke
auf russischem Gebiet zunächst als Zeichner, dann als Sekretär
des Sektions-Ingenieurs. Danach studierte er bis 1866 in Hannover
sämtliche Fächer des Bauingenieurwesens, des Maschinenbaus
und der Architektur und beendete sein Studium mit einem Ehrendiplom
und Auszeichnung. |
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Otto
Intze |
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In
den Jahren 1866/1867 lehrte er an der herzoglichen Baugewerbeschule
in Holzminden und arbeitete danach als entwerfender und bauleitender
Ingenieur für die Hamburger Staatsdienste für Hafen-,
Schleusen-, Brücken- und Kaibauten. 1869 bot ihm August von
Kaven, der zu seinen akademischen Lehrern und Förderern gehörte,
eine Dozentenstelle für Baukonstruktionslehre in Aachen an.
Außerdem wurde ihm angetragen, darüber hinaus einen
Teil des Wasserbaus zu übernehmen. |
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Wasserrad |
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Die
Anstellung Intzes an der Aachener Hochschule erfolgte zum 1. April
1870. Bis 1872 war er Hauptverantwortlicher für die Hochschulbibliothek.
Von 1875 bis 1892 hatte er das Amt des Hochschulbaumeister inne
und ließ das Chemische Laboratorium sowie einen Anbau an
das Hauptgebäude bauen. In dieser Funktion konstruierte er
auch die Heizungsanlage des Hauptgebäudes neu. |
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Wasserturm |
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1878
wurde Otto Intze vom damaligen Handelsminister nach Berlin bestellt,
um die Heizungspläne für die neue polytechnische Schule
in Berlin zu überprüfen. Aufgrund seines guten Rufs
wurde er des öfteren von der Industrie zu Rate gezogen, wenn
es um den Bau von Talsperren und anderen Wasserbauten ging. Er
entwickelte den sogenannten "Intzebehälter" für
Wassertürme, der unter anderem die Herstellungskosten um
zehn Prozent senkte. Im Bereich des Talsperrenbaus entwickelte
er innovative Lösungen, darunter auch
den später nach ihm benannten "Intze-Keil". |
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Während
seiner Tätigkeit an der RWTH erhielt er zahlreiche Ehrungen
und Preise. Kaiser Wilhelm I. verlieh ihm 1884 den "Rothen
Adlerorden". Von 1895 bis 1898 war er Rektor der Aachener
TH und seit 1898 Mitglied im Preußischen Herrenhaus. In
seine Rektoratszeit fallen einige wichtige Veränderungen
der Hochschulordnung, wie zum Beispiel die Verleihung des Promotionsrechts
. Am 28. Dezember 1904 verstarb Otto Intze in Aachen. |
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