Das Kulturgut der RWTH Aachen
Rechner, Röhren, Raffael – Raritäten aus den Sammlungen der RWTH
Universitätssammlungen – die ersten entstanden in der frühen Neuzeit – sind faszinierende Ensembles, deren Ursprung in der akademischen Lehre liegt. Objekte sind ausgezeichnete didaktische Instrumente. Sie helfen Zusammenhänge zu veranschaulichen, ermöglichen „Feldforschung“, ohne dass man die Hochschule verlassen muss. Zugleich weist die Gestaltung der Gegenstände oft einen eigenwilligen ästhetischen Reiz auf. In der Zusammenschau ergibt sich aus der überraschenden Vielfalt der Objektgattungen so etwas wie eine universitäre „Kunst- und Wunderkammer“.
Je älter solche musealen Sammlungen sind, um so klarer tritt ihre einzigartige historische Bedeutung in den Vordergrund. Gemeinsam mit den bemerkenswerten Baudenkmalen (allen voran das Hauptgebäude der RWTH) und den über den Campus verteilten Erinnerungsmalen und Kunstwerken verkörpern sie die Tradition der Aachener Technischen Hochschule. Sie bilden ihr materielles Gedächtnis und ihr „Bildgedächtnis“ (Aby Warburg).
Immer wieder gab es seit der Eröffnung im Jahr 1870 beachtliche Lehrsammlungen an der RWTH; fast alle sind nicht mehr erhalten. Umso mehr ist die Gegenwart gefordert, sich auf den Reichtum der noch vorhandenen Hochschulsammlungen zu besinnen, sie zu pflegen und sie sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Hochschularchiv und das Reiff-Museum dokumentieren hier erstmalig zusammenfassend die Bedeutung der Sammlungen an der RWTH und ihres Kulturguts. Ein künftiges Hochschulmuseum böte die Chance, nicht nur die bemerkenswerte Geschichte einer bedeutenden Technischen Hochschule vorzustellen, sondern auch „Schätze“ aus den Sammlungen.