Another day at the archive

Es scheinen sich fast schon Generationen von Praktikanten an der Türschwelle des Hochschularchivs die Klinke in die Hand gedrückt zu haben. Gesellschafts- aber auch Literatur- und Sprachwissenschaftler, die noch auf der Suche nach dem obligatorischen Pflichtpraktikum sind, werden hier am Hochschularchiv fündig. Nun geht auch meine Zeit hier zu Ende und meine letzte Aufgabe ist es, meine Erlebnisse hier archivgerecht niederzuschreiben. Die Klischees übIMG-20181116-WA0000er das Archiv sind natürlich allgegenwärtig. Staubtrocken, dröge und langweilig. Dies wird jedoch jeder verneinen, der schon mal am Hochschularchiv tätig war. In der täglichen Arbeit mit den Akten, Bildern und Dossiers begegnen euch nicht nur die Einflüsse der NS-Diktatur (z.B. bei der Entlassung des jüdischen Luftfahrttechnikers Theodore von Kármán), sondern auch der Studentenbewegung 1968 auf das Zusammenleben der RWTH. Geschichtliches Interesse kommt hier natürlich auch zu Gute. Aber nun zu den Aufgaben während des Praktikums. In sogenannten Modulen sollen vielfältige Aufgaben abgeschlossen werden, um einen zu abwechslungsarmen Arbeitstag zu verhindern. Dazu gehören nicht nur Aufgaben wie das Verzeichnen (Einpflegen von Archivmaterial in das Computerprogramm Midosa), oder das Umbetten, bei dem Akten neu abgeheftet werden (keine korrodierten Büroklammern!). Ebenso häufig kommen Anfragen an das Hochschularchiv. Privatpersonen suchen nach Freunden und Verwandten oder Historiker suchen nach Informationen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Das Team des Hochschularchivs leistet hier viel Unterstützung. Doch es geht nicht nur um Aufgaben, die streng als Archivarbeit bezeichnet werden können, sondern auch um Öffentlichkeitsarbeit. Im Netz gilt es, den Klischees des Archivs entgegenzuwirken. Dazu gehören nicht nur die veröffentlichten Bilderfreitage und Kalenderbilder, sondern auch die Pflege der sozialen Netzwerke. Erst seit kurzer Zeit sind wir auch bei Instagram  zu finden. Lasst also ein Like und ein Abo da. 😉 Aber es blieb nicht nur beim praktischen Arbeiten, auch die Theorie kommt im Hochschularchiv nicht zu kurz. Mit dem Geschäftsführer und Archivar Herrn Graf absolvieren die Praktikanten Module, die theoretisches Hintergrundwissen vermitteln sollen. Thematisch geht es hier z. B. um den Konflikt zwischen Informationsfreiheitsgesetz und des Archivgesetzes. An dieser Stelle bleibt mir nur noch mich bei den Mitarbeitern hier zu bedanken, die mich so freundlich aufgenommen haben. In dem Sinne sei allen verzweifelt nach Praktika suchenden Menschen das Hochschularchiv empfohlen.

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